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0123 - Der Spinnen-Dämon

0123 - Der Spinnen-Dämon

Titel: 0123 - Der Spinnen-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Kossoff weigerte sich, diese Tatsache zu akzeptieren. Er riß, zerrte und rüttelte an der Tür.
    Er schlug mit der Faust dagegen. »Verdammt! Verdammt! Verdammt!« schrie er wutentbrannt.
    Plötzlich schmerzte ihn ein schrilles Geräusch in den Ohren. Es war über ihm und hörte sich an, als würde jemand mit einer starken Blechschere das Wagendach aufschneiden.
    Kossoff rutschte zum Beifahrersitz hinüber. Er wollte auf dieser Seite aus dem Wagen springen.
    Aber auch hier war die Tür nicht aufzukriegen. Die Panik, gegen die er sich so hartnäckig gewehrt hatte, packte ihn nun doch.
    Eiskalt war ihr Griff. Sie saß in seinem Nacken und schüttelte ihn. Über sein angespanntes Gesicht liefen Schweißtropfen.
    Er keuchte. Er hatte mit einemmal das Gefühl, die Luft im Wagen wäre verbraucht. Er glaubte, nicht mehr genügend Sauerstoff in die Lungen zu bekommen, befürchtete zu ersticken.
    Verzweifelt versuchte er, die Fenster zu versenken, Der Mechanismus war jedoch blockiert.
    Mike Kossoff riß sich den Hemdkragen auf. Er rang nach Atem. Dieses schrille Geräusch peinigte ihn.
    Er blickte nach oben. In derselben Sekunde traf ihn beinahe der Schlag. Die Haare standen ihm zu Berge.
    Die namenlose Angst ließ seine Haare grau werden. »Nein!« brüllte er aus Leibeskräften. »Nein! O Gott, nein!«
    Er sah die Freßwerkzeuge der Spinne. Mit ihren starken Scheren schnitt sie das Wagendach mühelos auf.
    In seiner grenzenlosen Verzweiflung stemmte Mike Kossoff die Beine gegen die Tür. Aber er konnte sich noch, so sehr anstrengen, es gelang ihm dennoch nicht, die magische Sperre zu überwinden.
    Du bist der dritte! hallte es in seinem Kopf. Du bist die Nummer drei! In wenigen Augenblicken wird auch in deinem Körper kein Tropfen Blut mehr sein! Diese verdammte Spinne wird dich aussaugen!
    Die gefährliche Dämonenspinne zerstörte das Wagendach mit beängstigender Schnelligkeit. Und die Scheren des Untiers fraßen sich immer rascher durch das harte Blech.
    Mike Kossoff begriff trotz seiner Panik, daß er den Spinnendämon unterschätzt hatte.
    Er hatte nicht wahrhaben wollen, daß der Namenlose zu Dingen fähig sein konnte, die ein Mensch niemals zu verhindern imstande war.
    Kossoff besann sich seiner Pistole. Hastig richtete er den Lauf nach oben. Seine Hand zitterte.
    Er hatte kaum die Kraft, den Stecher durchzuziehen. Krachend löste sich der Schuß aus der Waffe. Das Mündungsfeuer leckte über den Wagenhimmel. Das große Geschoß bohrte sich durch das Blech und hätte eigentlich die Killerspinne treffen müssen.
    Doch das Biest setzte seine Arbeit unbeirrt fort. Daraufhin verlor Mike Kossoff die Beherrschung vollends.
    Er brüllte wie am Spieß und jagte alle Kugeln durch das Wagendach. Als sich keine Patrone mehr im Magazin befand, schleuderte er die Pistole in den Wagenfond.
    Und dann kam der totale Nervenzusammenbruch…
    ***
    Barney York war seit zwanzig Jahren Pförtner. Ein netter alter Herr mit krummen Säbelbeinen, einer dünnen Hakennase und undeutlicher Aussprache. In diesen zwanzig Jahren hatte Barney York viele Dinge erlebt.
    Ehedramen. Persönliche Tragödien. Polizei, die mit einem Haftbefehl ankam. Selbstmordversuche. Todesfälle… Eine reichhaltige Palette hatte das Leben für Barney Yorks Gebäude bereitgehalten.
    Nun war es Zeit für den alten Pförtner, den Job an einen jüngeren Mann abzutreten.
    Barney York war zwar immer noch gut in Form, und er zählte sich noch lange nicht zum alten Eisen, aber er sah ein, daß es eine gesetzlich festgesetzte Altersgrenze geben mußte, und er hatte nicht die Absicht, sich dagegen aufzulehnen. Schließlich mußten auch die Jungen mal zum Zug kommen.
    Diese eine Woche nur noch. Dann würden die Menschen, die an diesem Glaskasten vorbeigingen, ein anderes Gesicht erblicken.
    Eines mit weniger Falten, an das sie sich erst gewöhnen mußten. Eine Woche nur mehr. Bamey York schmiedete seit einem Monat ständig Pläne.
    Es gab so viele Dinge, die er nachholen wollte. Solange er gearbeitet hatte, hatte er dafür niemals Zeit gehabt.
    Das würde nun anders werden. Er freute sich schon darauf. Langeweile würde es für ihn bestimmt nicht geben. Der Pensionsschock, vor dem so viele Männer seines Alters Angst hatten, würde ihm gewiß erspart bleiben.
    Plötzlich wurde Bamey York aus seinen Träumereien gerissen. Er zuckte heftig zusammen.
    Schüsse!
    Sie kamen aus der Tiefgarage. Der Pförtner sprang beunruhigt auf. Hastig verließ er seinen Glaskäfig.
    Trotz der

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