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0123 - Der Spinnen-Dämon

0123 - Der Spinnen-Dämon

Titel: 0123 - Der Spinnen-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Blitzschnell drehte sie die Dusche ab. Auf ihrem nackten Körper glitzerten die Wasserperlen.
    Eine unsichtbare Hand legte sich auf ihre Kehle und drückte zu. Eisige Schauer überliefen das Mädchen. Sie hatte noch nie einen so entsetzlichen Schrei gehört.
    Bonnie Horne klapperte vor Angst und Grauen mit den Zähnen. Sie wagte nicht, sich zu bewegen. In ihrem Kopf überstürzten sich die Gedanken. Sie starrte zur Badezimmertür und hatte das Gefühl, ihr Herz würde hoch oben im Hals schlagen.
    Diesen schrecklichen Schrei konnte nur Don ausgestoßen haben. Was war ihm passiert?
    Bonnies Mund trocknete aus. Wieder kam ihr jener Fluch in den Sinn. Abermals fiel ihr ein, daß sie sich ständig beobachtet fühlte. Auch jetzt.
    Don hatte über den Fluch gelacht. Doch nun…
    Bonnie Horne fuhr sich mit zitternder Hand an die Lippen. Sie hatte ein leises, schleifendes Geräusch vernommen.
    Don mußte etwas zugestoßen sein. Aber was? Bonnie hatte nicht den Mut, nach ihm zu sehen. Was ging dort draußen vor? Wer verursachte dieses schleifende Geräusch?
    Dem Mädchen wurde allmählich so kalt, daß es sich suchend nach Don Beattys Bademantel umsah.
    Hastig nahm die junge Ärztin den Mantel vom Haken. Sie schlüpfte schnell hinein, band den Gürtel und krempelte mit zitternden Fingern die Ärmel hoch.
    Dann lauschte sie wieder.
    Der nächste Donner erschreckte sie so sehr, daß sie beinahe laut aufgeschrien hätte.
    Zögernd näherte sie sich der weißen Tür. Sie legte vorsichtig die Hand darauf und neigte den Kopf. Ihr Gesicht war angespannt. Ihre Augen waren furchtgeweitet.
    Ratlosigkeit glänzte in ihnen.
    Sie mußte all ihren Mut zusammennehmen, um sich aus dem Bad zu wagen. Das unheimliche Heulen des Windes vergrößerte ihre Angst.
    Der nächste Blitz, der vom Himmel raste, schlug ganz in der Nähe krachend ein.
    Bonnie Home zuckte wie unter einem Peitschenschlag zusammen. Sie sah die offene Terrassentür. Hörte das Rauschen des Regens und das Knattern der wehenden Gardinen.
    Ihr verzweifelter Blick suchte Don. Er hatte geschrien, als bestünde größte Gefahr für sein Leben.
    Bonnie fragte sich benommen, was sich in diesem Raum vor wenigen Augenblicken abgespielt hatte.
    Der kalte Wind ließ sie noch heftiger zittern. Sie zog den Frotteemantel vor der Brust mit der linken Hand zusammen.
    Ihre Blicke wanderten zur offenstehenden Schlafzimmertür. Sie konnte das Bett sehen. Es war leer.
    Wo war Don?
    War er auf die Terrasse hinausgegangen?
    »Don?« rief die junge Ärztin zaghaft. Sie bekam keine Antwort.
    Blitz und Donner machten aus Bonnies Angst ein Ungeheuer, das sie von innen her aufzufressen drohte.
    »Don, bist du da draußen?« rief das Mädchen etwas lauter. Wieder blieb Don Beatty ihr die Antwort schuldig. »Don! Was ist passiert?«
    Stille.
    Nur die Geräusche des Gewitters.
    Mehr und mehr wurde es für Bonnie Horne zur Gewißheit, daß Don Beatty nicht mehr antworten konnte. Sie hatte sich verbissen einzureden versucht, daß nicht er, sondern jemand anders diesen entsetzlichen Schrei ausgestoßen hatte. Sie hatte sich vorgestellt, Don hatte jemanden um das Haus schleichen gesehen und war über den Kerl so unvermittelt hergefallen, daß dieser brüllend Reißaus genommen hatte.
    Doch es mußte sich etwas anderes abgespielt haben.
    Etwas Grauenvolles.
    Schlotternd vor Angst machte die junge Ärztin ein paar Schritte auf die Terrassentür zu.
    »Don! Bist du da draußen?« fragte sie wieder, und sie klammerte sich verzweifelt an die Hoffnung, daß sich Don nun doch melden würde.
    Vielleicht war er niedergeschlagen worden und kam eben erst wieder zu Bewußtsein.
    »Don?« Bonnie Horne wagte sich bis zur Tür. Wenn Don Hilfe brauchte, durfte sie ihn nicht im Stich lassen.
    Ihr Herz hämmerte wild gegen die Rippen. Ihr Puls raste. Was würde der nächste Schritt für sie bringen? Bibbernd trat sie in die Kälte hinaus.
    »Don!« rief sie - nun schon fast hysterisch vor Angst.
    Beim nächsten Blitz glaubte sie, für einen Sekundenbruchteil jemanden am Ende der überdachten Terrasse zu sehen.
    Einen Menschen, der auf den nassen Fliesen lag.
    Don!
    Ihre Sorge um den Geliebten ließ sie für einen Augenblick die namenlose Furcht vergessen.
    Sie lief zu dem Mann. Es war Don. Er lag gekrümmt da. Bonnies Kopf wollte vor Sorge zerspringen.
    Sie beugte sich bestürzt über ihn. »Don! Don, was ist mit dir…?«
    Im nächsten Augenblick wurde das Mädchen vom nackten Grauen gepackt. Was sie sah, war für sie die

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