0123 - Saboteure in A-1
entfernte. Ebenso wenig erfuhr Gucky, daß in diesem Schweber der Arkonide saß, der in der Eingangshalle des Kristallpalastes mit John Marshall absichtlich zusammengestoßen war und blitzschnell Marshalls Impulswaffe gegen eine präparierte Attrappe ausgetauscht hatte. Was er jedoch erfuhr, war, daß zwischen seinem Rücksprung zum Palais und der Zündung der Mikro- Atombombe keine hundertstel Sekunde gelegen hatte! Als er vor Marshall und Sengu wieder aus dem Nichts auftauchte, explodierte in dreißig Kilometern Entfernung und in einer Höhe von dreitausendachthundert Metern die Kleinstbombe. Eine winzige Sonne stand plötzlich am wolkenlosen Himmel. Sie breitete sich unter entsetzlichem Brüllen und Heulen nach allen Seiten blitzschnell aus. Entfesselte atomare Gewalten erfaßten auch einen Schweber, sie schleuderten ihn zu Boden, wo er zwischen Bäumen und Felsen zerschellte. Die Hitzewelle ließ im Radius von mehr als zwei Kilometern die üppige Vegetation einer Hügelkette in Flammen aufgehen.
Die Detonationswelle war vorüber. Der gewaltige, trichterförmige Kristallpalast hatte unter dem Druck der tobenden Luftmassen leicht vibriert. Die Sirene, die automatisch Strahlalarm gegeben hatte, hatte wenige Minuten später Entwarnung verkündet. Zu diesem Zeitpunkt hielten sich Marshall, Sengu und Gucky schon in Atlans Privaträumen auf. Der Arkonide konnte nicht verbergen, wie tief ihn der Mordanschlag erschüttert hatte. Zugleich ließ ihn dieser Anschlag auch erkennen, wie stark er, Atlan, trotz aller Sicherungen auf Arkon Ibedroht war. Der Feind im Dunkeln gab nicht auf. Atlan stand vor John Marshall und Wuriu Sengu. Gucky, der Mausbiber, hatte es sich auf Atlans Couch bequem gemacht.
„Atlan”, piepste er plötzlich, als der Arkonide gerade zum Sprechen ansetzte, „dreimal tief durchatmen, drei Kniebeugen machen und dann doch nichts sagen. Ich glaube, das ist besser, als das, was du vorhast!” Verblüfft starrte der Arkonide ihn an. „Du hast meine Gedanken gelesen, und ich habe von deiner Bespitzelung nichts bemerkt?” Gucky ließ sich durch den etwas scharfen Tonfall des Imperators nicht aus der Ruhe bringen. Er rekelte sich auf der Couch und rollte sich auf die rechte Seite.
„Zufall, Atlan, wahrscheinlich, weil du vor Empörung über deine hinterlistigen Zeitgenossen auf nichts anderes achtest. Denke nicht daran, was passiert ist. Es lohnt sich nicht. Ärger schadet der Potenz, und das ist bei deinem Alter besonders gefährlich ...” So weit kam der respektlose Mausbiber mit seiner Rede, als ihm John Marshall scharf ins Wort fiel. „Leutnant Guck, muß ich Sie wieder einmal zur Ordnung rufen und dem Chef melden?” Gucky zeigte seinen einzigen Nagezahn. Der Mausbiber lachte über Marshalls Worte und die Drohung, Rhodan gemeldet zu werden, ließ ihn völlig unbeeindruckt. Er winkte großartig ab und beachtete Marshall nicht mehr. Dann wandte er sich an den Imperator und fragte: „Atlan, erlaubst du mir, daß ich weiterrede? Und wenn ja, sorgst du dann auch dafür, daß ich nicht unterbrochen werde?” John Marshall rang nach Luft. Wuriu Sengu versuchte mit erregten Handzeichen dem Mausbiber klarzumachen, endlich den Mund zu halten. Nur Atlan blickte den vorlauten Mausbiber interessiert an und sagte: „Du verlangst ziemlich viel, Gucky!” „Dafür gebe ich dir auch einen guten Tipp!” wagte der Kleine zu erwidern. Seine Mausaugen glänzten schalkhaft. „Nun gut”, gab der Arkonide zur Antwort, „ich gehe auf deine Bedingungen ein!” Im selben Moment richtete der Mausbiber sich auf und piepste dann mit seiner hellen Stimme: „Wenn ich Imperator wäre, Atlan, dann würde ich sofort umziehen, und zwar gleich an den richtigen Platz! Ich würde mein Domizil im Robotgehirn von Arkon III aufschlagen! Von da aus kannst du am besten die Lage übersehen, und vor allen Dingen bist du dort am sichersten aufgehoben!” John Marshall hielt den Atem an, als er den Vorschlag des Mausbibers vernahm. Als Atlan mit seiner Antwort zögerte, fuhr Gucky fort: „Arkonide, du hast doch, im Gegensatz zu uns, ein Extragehirn. Sagt dir das nicht, daß die Zeit der Nadelstiche vorüber ist und diese Revolutionäre versuchen, dich um jeden Preis zu beseitigen? Hier bist du keine Minute mehr deines Lebens sicher. Rufe doch mal die Mammutpositronik auf Arkon III an und lasse das Gehirn durchrechnen und feststellen, wo du größere Chancen hast, zu überleben: hier oder im Robotgehirn. Ich bin selbst gespannt, was
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