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0124 - Das Psycho-Duell

Titel: 0124 - Das Psycho-Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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brachte er ungläubig hervor: „Sie meinen doch nicht, daß wir beide ganz allein gegen diesen Haufen Erfolg haben könnten?” Tate nickte bekräftigend.
    „Wir beide und Schick-Schick”, sagte er und tätschelte die eigenartige Waffe, die er bei sich hatte. Das Erstaunliche an diesem Mann war, daß er offensichtlich von seinen eigenen Worten überzeugt war. Henno kam zu der Überzeugung, daß er einen Verrückten vor sich hatte, von dem er sich nicht länger aufhalten lassen durfte. „Gehen Sie mir aus dem Wege”, rief er.
    „Ich werde zusammen mit diesem Roboter zum Raumhafen fliegen. Auf dem Dach befindet sich ein Gleiter - wenn Sie klug sind, kommen Sie mit. In wenigen Stunden wird die Flotte hier eingreifen.” Tate hob Schick-Schick und richtete sie unmißverständlich auf Hennos Brust. Der heitere Ausdruck in seinem Gesicht war wie weggewischt. „Sie verstehen mich nicht”, sagte er sanft. „Es wird nicht ein einziges Schiff auf Zalit landen.” Die Mündung von Schick-Schick zeigte dunkel und drohend in Hennos Richtung. Der Beauftragte war erblaßt, doch er zögerte noch, dem Roboter einen Befehl zum Eingreifen zu geben.
    „Lassen Sie mich schnell etwas erklären”, schlug Tate vor.
    „Machen Sie vor allem keine Dummheiten. Bevor Sie Ihrer Maschine nur zublinzeln, habe ich schon reagiert.” So wie der Mann das ausdrückte, klang alles selbstverständlich. Henno hatte niemals zuvor in seinem Leben einen Mann mit einem derartigen Selbstvertrauen gesehen. „Sprechen Sie”, sagte er heiser.
    „Ich bin terranischer Agent auf Zalit”, eröffnete Tate. „Meine Aufgabe auf dieser Welt hat bisher darin bestanden, aus sicherer Entfernung zu beobachten und regelmäßige Meldungen zu machen.” „Sie sind Terraner”, sagte Henno sprachlos. Schick- Schick wackelte etwas, als Tate zustimmend nickte. „Der Schlachtkreuzer TROJA und sechs Leichte Kreuzer der Solaren Flotte waren in Begleitung von vierundvierzig schweren Roboteinheiten des Großen Imperiums auf dem Wege nach Zalit”, berichtete der Agent. „Sie waren?” wiederholte Henno erstaunt.
    „Wir müsen uns allein helfen. Ab sofort übernehme ich die Kommandogewalt. Sie werden in absehbarer Zeit einen Bescheid des Imperators erhalten, worin Sie für alles eine Erklärung bekommen.” Am hinteren Ende des Ganges explodierte eine Wurfbombe. „Lassen Sie mich fliehen”, bat Henno. „Es ist zu spät”, meinte Tate gleichgültig und nickte in die Richtung, wo Henno die Rebellen wußte. Der Beauftragte fuhr herum und sah die ersten Auständischen in den Gang stürmen. Sie schrieen und tobten, manche hatten Flaschen dabei, aus denen sie immer wieder kurze Schlucke nahmen. „Wir sind verloren”, sagte Henno.
    Tate warf sich zur Seite, und ein Schuß aus einem Strahlengewehr zischte vorüber. Henno fühlte, wie ihm ein Stoß versetzt wurde, und er fiel zu Boden. Der Lärm war unbeschreiblich. Henno wälzte sich herum und sah Tate, der seine Waffe in Anschlag brachte. Schick-Schick ging zum erstenmal los, und ihre Feuergewalt fegte den Gang vor ihnen leer, riß einen Teil der Mauer mit hinaus und spaltete die Treppe am Ende des Korridors in zwei Teile. Tate lachte befriedigt, während Henno nach Atem rang und seine tränenden Augen an den beißenden Qualm zu gewöhnen versuchte. Tate war schon wieder auf den Beinen und rannte auf weitere Angreifer zu, die über die zerstörte Treppe kamen und mit mörderischem Gebrüll ihre Waffen abfeuerten. Henno griff nun ebenfalls in das Gefecht ein, aber er mußte vorsichtig sein, um den Terraner nicht zu treffen, der scheinbar überall zu gleicher Zeit war und dessen Waffe die Gegner immer wieder zurückwarf. Der Beauftragte fragte sich, was wohl geschehen sein konnte, daß der Flottenverband nicht zu Hilfe kam. Er hörte den Terraner einen Befehl brüllen, ohne den Sinn der Worte zu verstehen. „Der Robot!” schrie Tate abermals. „Schicken Sie die Maschine in den Kampf.” Innerhalb weniger Minuten war der terranische Agent zum Inbegriff des Mutes und der Entschlußkraft für Henno geworden. Er bezweifelte nur, daß Tate auf die Dauer den Angriffen standhalten konnte. Henno wog seine eigenen Chancen ab und fand, daß sie nicht besonders günstig standen. Vor allem mußte er die Aufmerksamkeit des Terraners von sich ablenken. Er gab dem Roboter einen Befehl, und die Kampfmaschine setzte sich in Bewegung, um Tate zu helfen. Henno sah den Agenten am Rande der Treppe stehen, eingehüllt in Staub und Rauch.

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