0124 - Das Psycho-Duell
nahm sich die Zeit, auch nach Tschubai zu blicken, der in diesem Augenblick zehn Meter von Atlan entfernt auftauchte und mit einem gezielten Schuß einen Roboter erledigte. Gucky konzentrierte sich auf die Maschinen, die Atlan am nächsten waren und ließ sie in die Höhe steigen.
Zwanzig Meter über dem Landefeld ließ er sie frei, und sie zerschmetterten auf dem harten Boden. Ein Strahlenschuß versengte sein Fell, und er mußte sich mit einem weiteren Sprung retten. Kakuta stiftete unter den Robotern Verwirrung, indem er ständig kurze Teleportersprünge ausführte und so den Maschinen kein festes Ziel gab. Tschubai stolperte über einen zerstörten Roboter und kam zu Fall. Atlan blieb stehen und sah erst jetzt die Retter. Gucky winkte und schrie, aber er war viel zu weit von Atlan entfernt, als daß dieser ihn über den Kampflärm hinweg hätte verstehen können. Drei weitere Roboter wurden von dem Mausbiber außer Gefecht gesetzt, aber es waren unglaublich viele auf dem Landefeld, so daß sie sich fast gegenseitig behinderten.
Einer der Angreifer stürmte auf den am Boden liegenden Tschubai zu, aber Kakuta, der dieses anscheinend beobachtet hatte, materialisierte direkt neben dem Afrikaner und nahm den Roboter unter Beschuß. Tschubai kam wieder auf die Beine. „Hier her!” rief er Atlan zu. Der Arkonide reagierte sofort. Hotchkins und seine Männer feuerten wie eine ganze Armee, und ihr begeistertes Gebrüll übertönte fast den Lärm der Maschinen. „Schnell jetzt”, rief Tschubai und packte die Hand Atlans. Da waren auch die Roboter schon heran, kümmerten sich nicht länger um die Ablenkungsmanöver des kleinen Japaners, sondern stürzten auf Tschubai und Atlan. Gucky war der Retter in letzter Not. Mit einer gewaltigen Energieleistung stoppte er die vorderen Maschinen und gab dem Afrikaner Gelegenheit zum Springen. Das Landefeld wimmelte jetzt von Kampfrobotern, die aus unzähligen Öffnungen und Schächten quollen. Sie konzentrierten sich jetzt nicht länger auf die Mutanten. Ihr Angriffsziel war die IRONDUKE. „Weg von hier, Tako!” schrillte Gucky und entmaterialisierte. Der Japaner schaute noch einmal auf das Gewimmel metallisch glänzender Körper, wunderte sich darüber, daß er noch am Leben war und sprang.
Mulars finsteres Gesicht hatte sich vor Zorn gerötet. „Ich verstehe nicht, wie Sie in einer solchen Situation noch lächeln können”, fuhr er Sansaro an. „Es ist offensichtlich, daß uns Rhodan überlistet hat und seinen alten Freund jetzt in aller Ruhe in Sicherheit bringt. Sie hätten auf jeden Fall die beiden Antis zum Einsatz bringen müssen.” Der Akone winkte nachlässig ab. „Nun gut, ich habe einen Fehler gemacht. Rhodan wollte uns mit seiner kleinen Gruppe nicht aus der Reserve locken, sondern er hoffte das Gegenteil zu erreichen: wir sollten uns ruhig verhalten. Das ist ihm gelungen. Überlegen Sie doch einmal, Mular! Was gewinnt der Terraner schon, wenn er Atlan hier retten kann? Einen Mann ohne Macht, einen Freund ohne Einfluß und ohne militärische Stärke. Es geht praktisch nur um die lebende Person des ehemaligen Imperators, die uns in keiner Weise mehr schaden kann. Rhodan wird seinen Freund verstecken müssen, weil er einen Anschlag durch Agenten befürchten muß.” Sansaro streckte sich behaglich in seinem Sessel. „Mein Auftrag ist gut ausgeführt worden: Carbá hat die Rolle des Imperators übernommen, alles andere ist zur Zeit völlig bedeutungslos. Warum sollte ich das Leben der beiden Antis gefährden, indem ich sie hinausschickte, damit sie die Mutanten Rhodans bei ihrer Arbeit stören?” Mular schüttelte skeptisch seinen Kopf. „So sehe ich das nicht”, widersprach er. „Es wäre mir wohler, wenn dieser gefährliche Arkonide in unseren Händen wäre. Eines Tages wird er uns noch Schwierigkeiten machen. Seine terranischen Freunde sind lästiger als Insekten.
Sie werden immer wieder versuchen, ihr verlorenes Terrain zurückzugewinnen.” „Etwas zu versuchen und Erfolg haben, sind zwei ganz verschiedene Dinge”, erinnerte Sansaro. „Unser durchgeführter Plan zeigt doch, daß wir nicht bei dem Versuch geblieben sind. Carbá, der sich mühelos von uns in die gewünschte Richtung lenken läßt, ist jetzt neuer Imperator des arkonidischen Sternenreiches. Es ist nun kein Problem mehr für uns, im Laufe der nächsten Zeit die Macht zu übernehmen.” Mular blieb skeptisch. „Man kann nie vorher sagen, was ein Terraner tun wird”, behauptete er.
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