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0124 - Das Psycho-Duell

Titel: 0124 - Das Psycho-Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Für einen einzigen Moment noch nahm er dieses unglaubhafte Bild in sich auf, dann rannte er davon. Er hörte, wie Schick-Schick abermals losging, und der Luftdruck erreichte ihn selbst hier am Eingang zum Dachlift mit unerwarteter Heftigkeit. Henno schwang sich in den Aufzug und drückte die Knöpfe. Sein Herz schlug bis zum Halse, aber die Erleichterung über die gelungene Flucht ließ ihn ruhiger werden.
    Der Lift kam zum Stehen, und der Beauftragte trat auf das Dach hinaus. Die frische Luft schlug ihm ins Gesicht, und er atmete befreit auf. Der Lärm des Kampfes drang nur schwach bis hier herauf, und eine Serie von Explosionen ließ das Gebäude erbeben. Am Rande des Daches stiegen zahlreiche dunkelgraue Rauchsäulen in die Höhe. Der Gleiter stand unbeschädigt an seinem Platz. Salor Henno klopfte befriedigt gegen die Geldtasche an seinem Gürtel. Es gab keine Situation, mit der ein schlauer Mann nicht fertig werden konnte, dachte er. Es kam nur darauf an, daß man nicht den Kopf verlor oder so verrückt war wie dieser Tate. Henno schüttelte sich. Eigentlich sollte er diesem Terraner dankbar sein, denn er lieferte für ihn ein ausgezeichnetes Rückzugsgefecht. Henno erreichte den Gleiter und kletterte hinein.
    Zwei Minuten später erlebte er eine böse Überraschung, denn er mußte feststellen, daß die automatische und die manuelle Steuerung blockiert waren. Henno stieß einen Fluch aus und begann nach dem Schaden zu suchen. Der Beauftragte arbeitete, bis ihm der Schweiß auf der Stirn stand. Allmählich mußte er erkennen, daß seine Bemühungen sinnlos waren. Einige Stockwerke tiefer schienen noch immer Kämpfe in Gang zu sein.
    Die Flammen des brennenden Hauses schlugen über den Rand des flachen Daches. Henno fühlte die Todesangst zurückkehren.
    Er stürzte aus dem Gleiter ohne ein klares Ziel vor Augen. Henno kam erst gar nicht auf die Idee, etwas zu seiner Verteidigung zu tun. Wie ein Tier suchte er in blinder Furcht nach einem Versteck.
    Da trat eine Gestalt aus dem Aufzugschacht auf das Dach hinaus. Der Mann schwankte etwas, aber er packte Henno mit seiner freien Hand - in der anderen umklammerte er Schick-Schick - am Kragen und schüttelte ihn. „Was ist los?” erkundigte sich Tate.
    Henno fuhr zusammen, bis er in dem verschmierten Gesicht des anderen das des terranischen Agenten wiedererkannte. „Sie leben?” stammelte er Tate kicherte und gab den Beauftragten frei.
    „Natürlich”, sagte er mit unglaublicher Gelassenheit. „Die Steuerung des Gleiters funktioniert nicht”, berichtete Henno eifrig, denn er sagte sich im Innern, daß dieser Mann dazu in der Lage war, alle Schwierigkeiten zu beheben. „Ich weiß”, sagte Tate ruhig.
    „Ich habe mir erlaubt, einige Manipulationen an Ihrem Fluggerät vorzunehmen, damit Sie nicht auf den Gedanken kommen, Schick- Schick und mich hier einfach im Stich zu lassen.” Henno begann sich zu fragen, ob Schlauheit für einen Mann allein genügte, oder ob nicht doch diese Kombination aus Klugheit und Mut besser war, die Tate repräsentierte. „Was ist mit den Rebellen?” fragte er. Der Agent machte eine unbestimmte Handbewegung. „Sie sind da unten”, sagte er. „Es ist ihnen gelungen, Ihrem Roboter das Lebenslicht auszublasen, aber für einige Zeit sind sie beschäftigt.
    Wir können jetzt unbesorgt zum Raumhafen fliegen.” Verlegen meinte Henno: „Ich hätte Sie dort unten nicht allein lassen dürfen, es war verkehrt, ohne Sie fliehen zu wollen.” Tate schien sich darüber noch kein Kopfzerbrechen gemacht zu haben, denn er winkte nur nachlässig ab. „Kommen Sie”, sagte er und ging zum Gleiter voraus. Sie stiegen ein, und Tate brachte die Steuerung mit wenigen Griffen wieder in Ordnung.
    Er pfiff dabei fröhlich vor sich hin. Schick-Schick lag in seiner unmittelbaren Reichweite. „Was ist das für eine Waffe?” fragte Henno zögernd. „Sie ist alt, unmodern und hat eigentlich keine Lebensberechtigung mehr”, erklärte der Terraner. „Ihr großer Vorteil liegt in ihrer Lautstärke. Wenn eine ihrer Granaten explodiert, könnte man glauben, daß mehrere Bomben gefallen seien.” Er startete den Gleiter, und sie hoben sich vom Dach ab.
    Henno sah hinab auf die Straße, wo die Rebellen um das brennende Gebäude lagerten und mit ihrem Siegesfest begannen.
    Wenn der Beauftragte in diesem Moment überhaupt ein Gefühl der Trauer in sich hegte, dann galt dieses mehr seinen eigenen Verlusten als denen des Imperiums. Früher oder später würden

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