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0124 - Das Psycho-Duell

Titel: 0124 - Das Psycho-Duell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die neuen Machthaber von einer anderen Revolution hinweggefegt werden, neue Namen würden auftauchen und bestimmen, was auf Zalit zu geschehen hätte. Zalit war eine unruhige Welt, denn in den Herzen der Kolonisten konnte es keine Ruhe geben. Ihr jahrzehntelanger Kampf um Unabhängigkeit hatte sie reizbar und aufsässig werden lassen. Die einzige Möglichkeit zur Niederschlagung des Aufstandes bestand im Eingreifen eines Flottenverbandes. Und Tate, der Terraner, hatte zu Henno gesagt, daß keine Schiffe kommen würden. Für Henno war Zalit nur ein Abschnitt in seinem Leben, für Tate der Gedanke an Kampf und Intrige und für die Rebellen ein Symbol der Freiheit. Ein Planet konnte für viele Männer ganz verschiedene Bedeutungen haben.
    Es kam immer nur auf den Standpunkt an. Henno sah das Land unter sich hinweggleiten, er nahm die Eindrücke nur als farbige Reflexe in sich auf. Der breite Rücken des Terraners war über die Kontrollen gebeugt. ,Ich könnte ihn von hinten niederschlagen’, dachte Henno. Er tat es nicht, da er zu genau wußte, daß er von Tate abhängig war. „So”, sagte Tate, „jetzt werde ich Ihnen berichten, was mit den Schiffen geschehen ist, die Sie alarmiert haben.” Er wandte sich herum, stützte sich auf Schick-Schick und begann zu erzählen.
    Der Einsatzbefehl kam einige Minuten nach 7 Uhr Standardzeit.
    Kommodore Michael Fellmann, der sich zu diesem Zeitpunkt an Bord des Schlachtkreuzers TROJA aufhielt, der zusammen mit sechs Leichten Kreuzern und vierundvierzig Roboteinheiten des Großen Imperiums den Sternhaufen M13 durchkreuzte, nahm die Meldung von MacDanies, dem Cheffunker, entgegen. „Geben Sie eine Bestätigung durch, Sparks”, sagte Fellmann. „Wir werden Zalit sofort anfliegen.” Fellmann war ein ruhiger, beinahe schwermütig wirkender Mann, dem man besondere Fähigkeiten nachsagte. Er trug sein blondes Haar in einem glatten Scheitel, und seine dichten Augenbrauen gaben ihm ein düsteres Aussehen. Niemand hatte ihn jemals laut lachen hören, und wenn er sprach, dann bewegten sich seine Lippen wie die eines zahnlosen Greises. Der Kommodore wurde nie unfreundlich, nur in seltenen Fällen schwang in seiner Stimme ein kaum wahrnehmbarer Unterton von Spott mit. Die Mannschaft und er begegneten sich mit einer Reserviertheit, die weder bösartig noch angespannt war. Sie war lediglich das einfache Resultat von Fellmanns Verschlossenheit, der sich jedoch dabei ganz wohlzufühlen schien. Fellmann hatte die Raumakademie mit Auszeichnung verlassen, und seine Einsätze waren erfolgreich. „Es handelt sich um einen persönlichen Befehl des Administrators”, erklärte Fellmann seinem Ersten Offizier, dem Afrikaner Donald Suwari. „Unsere Einheit soll sofort den Planeten Zalit anfliegen. Dort ist es zu Unruhen gekommen, und der Beauftragte des Großen Imperiums, ein gewisser Salor Henno, hat um Hilfe gebeten. Inzwischen werden wir uns mit unserem dortigen Agenten, Wayne Tate, in Verbindung setzen.” Suwaris helle Augen blitzten aus dem dunklen Gesicht. „Ich kenne Tate, Sir”, sagte er lächelnd. „Vor vier Jahren hatten wir einen gemeinsamen Einsatz. Der Bursche ist ein toller Draufgänger. Er schleppt einen uralten Handgranatwerfer mit sich herum. Ich glaube, er hat sogar einen Namen für das Ding.” „Schick-Schick”, erwähnte Fellmann beiläufig und bewies einmal mehr, daß er scheinbar über alles Bescheid wußte. „Sie haben recht, Sir”, stimmte Suwari verblüfft zu. „Lassen Sie sofort die Sprungkoordinaten für Zalit berechnen”, befahl der Kommodore.
    „Wir wollen nicht so dicht in der Nähe des Systems herauskommen. Beachten Sie die übliche Distanz. Inzwischen werden wir uns mit Tate über Hyperfunk in Verbindung setzen. Der Agent ist über einen Koderuf zu erreichen. Er verfügt über ein eigenes Gerät mit Aufzeichnungsbereich. Auch wenn er nicht zu Hause ist, kann er unseren Funkspruch später abhören. Er soll wissen, daß wir kommen.” Von der TROJA aus gingen Funksprüche an die übrigen Schiffe des Verbandes. Die einzelnen Kommandanten wurden unterrichtet. Im Falle der arkonidischen Roboteinheiten waren es die Bordpositroniken, die Fellmanns Anordnungen entgegennahmen. Eine knappe Stunde später gingen die Schiffe in Transition. Man hatte Wayne Tate benachrichtigt, und der Agent hatte versichert, daß er sich auf den Weg zu Henno begeben wolle, sobald die Raumschiffe aus dem Hyperraum kommen würden. Als der Entzerrungsschmerz abgeklungen war, begab sich

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