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0124 - Die Mörder-Blumen

0124 - Die Mörder-Blumen

Titel: 0124 - Die Mörder-Blumen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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verfehlen. Die Silberkugel hieb ihr schräg unter dem Kinn in den Schädel und zerstörte das untote Dasein.
    Über meinen Erfolg konnte ich mich nicht lange freuen. Urplötzlich traf mich der Stein.
    Ich hatte auf die zweite Vampirin nicht geachtet. Deshalb konnte sie den Stein schleudern. Ich spürte an der Stirn einen reißenden Schmerz, und eine Sonne blitzte vor meinen Augen auf. Daß ich zurückfiel, merkte ich nicht mehr, nur den Aufschlag am Hinterkopf spürte ich. Die Schatten der Bewußtlosigkeit glitten heran, doch sie rissen mich nicht in die Tiefe. Ich kämpfte gegen sie an und schaffte es auch, nicht bewußtlos zu werden.
    Aber wehren konnte ich mich nicht. Wie durch einen dicken Nebel gedämpft, hörte ich das triumphierende Kreischen der zweiten Vampirin, die mich wehrlos sah. Ich wollte meinen rechten Arm heben, nicht einmal dazu reichte meine Kraft.
    Meine Beretta schien Zentner zu wiegen.
    Und schon spürte ich die kalten Totenhände an meinen Wangen, wie sie meinen Kopf zurückbogen, damit die Vampirin die Zähne in meinen Hals schlagen konnte.
    Sie tat es nicht.
    Eine Kugel hinderte sie daran.
    Ich hörte zwar das Peitschen des Schusses, registrierte es aber irgendwie nicht. Nur der Körper der Vampirin wurde auf einmal schwer und fiel auf mich.
    Ich blieb liegen, pumpte die Luft in meine Lungen und wartete darauf, daß mir jemand die Last von meinem Körper nahm.
    Das geschah bald.
    Suko sorgte dafür, daß dieses Höllenwesen weggeschafft wurde.
    Es löste sich bereits auf. Ich fühlte starke Arme unter meinen Achseln, dann hob der Chinese mich in eine sitzende Stellung.
    »Bist du okay, John?« vernahm ich seine Stimme dicht an meinem Ohr.
    »Kaum.«
    Es ging mir wirklich miserabel. Mein Schädel war eine einzige Schmerzquelle. Wo mich der Stein getroffen hatte, hämmerte und pochte es besonders.
    Es bereitete mir sogar Mühe, die Augen zu öffnen. Suko hatte ein Taschentuch hervorgeholt und preßte es auf meine Wunde. Ich biß die Zähne zusammen, als ich den Druck spürte, aber der Chinese mußte das Blut abtupfen.
    Dann spürte ich zwei kleine Hände auf den meinen. Julie war gekommen. »Es ist doch nicht so schlimm«, sagte sie mit ihrer weichen Stimme, und trotz der Schmerzen mußte ich lächeln.
    »Nein, Julie, es ist nicht so schlimm.« Mittlerweile konnte ich auch wieder klarer sehen. Ich erkannte Suko und die kleine Julie.
    Das Mädchen lächelte. Suko, dieser Teufelskerl, der mir mit dem einen Schuß das Leben gerettet hatte, zog aus seiner Tasche ein kleines Pflasterpäckchen hervor.
    »Wie kommst du denn daran?«
    Suko schaute mich an. »Wenn man mit dir länger zusammen ist, muß man so etwas bei sich tragen.«
    Ich grinste.
    Geschickt klebte mir Suko das Pflaster auf die Stirn. »So, mein Lieber, du kannst.«
    Ich stand auf.
    Oh, verdammt, es fiel mir schwer. Da war ja nicht nur die Verletzung, sondern auch der schräge Hang, der meinem Gleichgewichtssinn nicht gerade entgegenkam.
    Der Chinese stützte mich, und auch Julie half mir.
    »Geht es, Mr. Sinclair?« fragte die Kleine besorgt.
    »Ja, Julie, aber sag ruhig John zu mir.«
    »Dann bist du mein Freund, John. Genau wie Suko.«
    »Sicher, Julie, sicher.«
    Ich lächelte und drehte den Kopf, um dorthin zu schauen, wo die beiden Vampirinnen lagen.
    Sie existierten nicht mehr. Ihre Körper hatten sich verwandelt und gleichzeitig aufgelöst.
    Aus ihnen waren Blumen geworden. Große, verwelkte Blumen, die langsam eine graue Farbe annahmen.
    Sie starben.
    Ich steckte meine Beretta wieder ein und deutete zum See hinunter. »Schätze, jetzt geht es etwas schneller. Wir müssen nur achtgeben, daß wir ungesehen das Ufer erreichen.«
    Der Meinung war Suko auch.
    Ich war heilfroh, daß die kleine Julie keine Fragen stellte, nachdem die Vampirinnen vernichtet worden waren. Eine Antwort hätte ich nicht gewußt, und die Wahrheit konnte ich ihr nicht sagen.
    Nie ließen wir das Seeufer aus den Augen, und vor allen Dingen die Stelle nicht, wo die Blumen wuchsen.
    Da tat sich nichts, alles blieb ruhig, fast zu ruhig.
    Links von uns aus gesehen, klatschte das Wasser gegen fast schwarze Felsen. Dort befand sich die unzugänglichste Stelle des gesamten Sees.
    Obwohl kein Wind wehte, bewegten sich Wellen auf der Oberfläche. Sie schimmerten sogar weißsilbern, dabei strich kein Mondlicht über das Wasser.
    Als wir näher kamen, entdeckten wir die Ursache dieses seltsamen Schimmerns.
    Auf der Wasseroberfläche lagen zahlreiche Blüten. Weiße,

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