0124 - Die Mörder-Blumen
auf Jane Collins stürzten, dämpfte er nicht.
Jane wurde unter den Blutsaugerinnen förmlich begraben.
Überall spürte sie die gierigen, widerlichen Hände, die über ihren Körper fuhren.
Sie zerrten und rissen, wollten sie in die richtige Lage bringen, nur um an ihr Blut zu kommen.
Jane bäumte sich auf. Zwei weibliche Vampire rutschten ab. Einer dritten Blutsaugerin gab Jane ihre Faust zu schmecken. Doch hochkommen ließ man sie nicht. Da waren einfach zu viele Hände, die die Detektivin nicht loslassen wollten. Man gierte nach ihrem Blut, sie mußte es einfach hergeben.
Jane kämpfte mit dem Mut der Verzweiflung. Bei normalen weiblichen Gegnerinnen hätte sie längst gewonnen, aber Vampire waren mit Karateschlägen nicht auszuschalten, da mußte man andere Geschütze auffahren, doch die standen Jane nicht zur Verfügung.
Die Vampirin Jessica stand plötzlich dicht vor Jane, fletschte die grauenhaften Zähne, breitete die Arme aus und warf sich der Detektivin entgegen.
Jane zog ihre Beine an und ließ sie gerade im richtigen Augenblick vorschnellen.
Jessica bekam den Tritt voll mit. Sie flog zurück, und schon waren die nächsten Gegnerinnen da. Sie ließen sich kurzerhand auf Jane Collins fallen, und das war die beste Methode, um die Detektivin zu Boden zu bekommen.
Jane schaffte es auch nicht, alle Körper abzuwehren. Sie mußte irgendwann verlieren. Und der Zeitpunkt bahnte sich an, als sie einen Faustschlag gegen die Wange kassierte.
Für einen Moment sah Jane Sterne, war unkonzentriert, und das nutzten die Blutsaugerinnen aus. Schon hingen sie an Janes Hals, wobei sich zwei von ihnen auf die Beine der Detektivin gesetzt hatten.
Janes Kopf war weit nach hinten gereckt. Das Fleisch am Hals spannte. Straffe Haut bot sich den Blicken der weiblichen Vampire.
Genau das, was sie haben wollen.
Und unter der Haut pochten die Adern.
Vor allen Dingen die Halsschlagadern, denn durch sie wurde das meiste Blut transportiert.
Okay, Jane hätte keine Chance gehabt. Von allein wäre sie nicht aus dieser Situation herausgekommen, aber da war plötzlich Gorman, der die Vampirinnen wie Hasen am Genick faßte, sie hochriß und wegschleuderte.
Die blutgierigen Weiber prallten zu Boden, überschlugen sich dabei, fauchten und kreischten. Sie versuchten, wieder auf die Beine zu kommen, doch Grillos Befehl hielt sie unten.
»Bleibt, wo ihr seid.«
Janine und Mary gehorchten.
Gorman kümmerte sich inzwischen um Jessica und Clarissa. Wie auch bei den anderen beiden Vampirinnen, packte er sie kurzerhand am Genick und riß sie hoch, bevor er sie zu Boden schleuderte.
Grillo aber lachte. »Sie können aufstehen, Miß Collins.«
Jane erhob sich. Gut ging es ihr nicht, das war deutlich zu erkennen.
Nicht nur sie persönlich war in Mitleidenschaft gezogen worden, sondern auch die Kleidung.
Grillos Augen leuchteten auf. Aus diesem Blickwinkel hatte er die Frau noch gar nicht betrachtet. Dann aber schaute er zu den vier Vampirinnen hinüber und wurde wieder an seine eigentliche Aufgabe erinnert. Sie hatten sich erhoben. Daß sie das Opfer nicht bekommen hatten, konnten sie nur schwerlich überwinden. Wie Katzen um den heißen Brei, so schlichen sie an der Detektivin vorbei.
Jane war vorerst außer Gefahr, denn Grillo und Gorman hielten ihre schützenden Hände über sie.
Schützende Hände ist gut, dachte Jane. Aber im Moment taten die Blutsaugerinnen nichts.
»Was haben Sie mit mir vor?« fragte die Detektivin.
Grillo schaute sie von oben bis unten an. »Sie sind schmutzig, Schnüfflerin, ein Bad wird Ihnen guttun.«
»Ein Bad?«
»Ja, wir bringen Sie zum See!«
Gorman lachte, als er die Worte vernahm. Dieser Kerl wußte mehr über den geheimnisvollen See.
Die Vampirin Jessica trat vor. »Und wann wird sie eine von uns?«
»Bald, meine Liebe, sehr bald. Die Blumen brauchen Nachschub, und dafür werde ich sorgen. Und jetzt laßt sie keinen Moment mehr aus den Augen!«
***
»Wo gehen wir denn hin?« fragte die kleine Julie. Sie hielt ängstlich Sukos Hand fest. Der Chinese kam mit Kindern ausgezeichnet zurecht. Er war praktisch ein Mensch, auf den die Kleinen flogen. Sie merkten, daß er ihnen Schutz und Vertrauen bot.
Doch das Gegenteil war der Fall, wenn Suko mit unseren Erzfeinden, den Dämonen konfrontiert wurde. Da war er dann ein gnadenloser Kämpfer.
»Wir bringen dich nach Hause«, erklärte Suko dem Mädchen.
»Du freust dich doch sicherlich auf deine Eltern?«
»Ja.«
»Wie bist du überhaupt in
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