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0125 - Der Teufel aus dem Orient

0125 - Der Teufel aus dem Orient

Titel: 0125 - Der Teufel aus dem Orient Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zamorra befand sich mittlerweile in der Vergangenheit, wie man erfahren hatte, und so mußte es eigentlich ein leichtes sein, mit dem einzelnen und auf sich allein gestellten Bill Fleming fertigzuwerden. Zumal Fleming bei weitem nicht über das Wissen und die Fähigkeiten Zamorras verfügte.
    Und doch war es schief gegangen! Fleming hatte es überlebt, hatte kaum Schaden davongetragen! Ulo grunzte abermals.
    Jetzt war der Amerikaner gewarnt. Er würde vorsichtig sein, würde begreifen, daß ein großangelegtes Vemichtungsspiel im Gange war.
    Demzufolge mußte Ulo schnell handeln. Nach Möglichkeit noch, bevor Fleming das Château de Montagne erreichte. Denn dort befand sich ein ganzes Arsenal von dämonentötenden Waffen und Gegenständen.
    Ulo beschloß, auf Flemings Weg zum Schloß zuzuschlagen. Diesmal schneller, erbarmungsloser und kompromißloser als zuvor.
    Bill Fleming mußte sterben!
    ***
    Sie hatten im Flughafenrestaurant Kaffee getrunken, der schlecht und teuer war, zwischendurch zwei Beamten der Kriminalpolizei Rede und Antwort gestanden, die einen Terroristenanschlag vermuteten, und dann hatte Bill sich nach einem fahrbaren Untersatz umgesehen. Mit seinem ramponierten Äußeren hatte der Autoverleiher ihn zunächst äußerst mißtrauisch angeschielt, bis Bill ihm erklärte, einer der Überlebenden der Flugzeugexplosion zu sein. Schlagartig änderte sich das Gebaren des Verleihers; er wurde katzenfreundlich und diensteifrig.
    Bill musterte den zur Verfügung stehenden Fahrzeugpark. Die meisten Wagen waren französische Fabrikate. Bill entschied sich schließlich für einen metallicfarbenen Opel Diplomat, der seinen Vorstellungen von einem Wagen amerikanischen Formats am nächster! kam. Wenig später fuhr er mit dem sanft schnurrenden Sechszylinder vor dem Restaurant vor. Manuela Ford riß Mund und Augen auf.
    »Du mußt ja ganz schön reich sein«, erklärte sie und stieg ein. Bill fuhr bedächtig an. »Man schlägt sich so durch«, erwiderte er. »Ich bin in der beneidenswerten Lage, irgendwie immer genau das Geld zu haben, das ich benötige. Und abgesehen davon - große Wagen sind eben bequem. Schade, daß so etwas heutzutage nicht mehr gebaut wird.«
    Dabei klopfte er gegen das Armaturenbrett des Wagens.
    Manuela schielte nach dem Tachometer. Kaum hatte Bill die Ortschaft verlassen, drehte er auf. Innerhalb weniger Augenblicke wanderte die Tachonadel weit nach rechts; das Fahrgeräusch änderte sich kaum. 230 PS aus 5,4 Litern Hubraum zogen den Wagen fast lautlos über die Straße.
    Bill sah nach rechts. Manuela hatte sich zurückgelehnt und genoß jetzt die schnelle Fahrt. Sie hatten noch rund hundert Kilometer zu fahren, bis sie Château de Montagne erreichten. Das Mädchen bot einen hinreißenden, malerischen Anblick.
    Bill lächelte verhalten. Manuela gefiel ihm, und er war ihr offenbar auch sympathisch, sonst hätte sie seiner Einladung nicht so bereitwillig Folge geleistet. Sie war, hatte sie während des Kaffeetrinkens erzählt, Kunststudentin und machte zur Zeit einen Europatrip. Per Flugzeug, per Bahn, je nachdem, wie es gerade kam. Sie ließ sich treiben, hatte Zeit. Finanziell war sie nicht gebunden. Zwei größere Lottogewinne in kurzen Abständen hatten ihr die nötigen Mittel verschafft. Wo es ihr gefiel, blieb sie ein paar Tage oder länger. Sie kam aus einer größeren Stadt im Ruhrgebiet, Recklinghausen, studierte in Bochum und hatte vor, sich nicht mehr anzustrengen als eben nötig.
    »Hast du schon mal etwas von Château de Montagne gehört?« erkundigte sich Bill. Per Knopfdruck ließ er die Seitenscheibe etwas herabgleiten, der Fahrtwind zischte ins Wageninnere. Mit leisem Druck lenkte Bill den Wagen in eine weite Kurve.
    Das Mädchen schüttelte den Kopf.
    »Das Schloß gehört meinem Freund«, erklärte er. »Professor Zamorra.«
    »Huch, noch ’n Akademiker«, tat Manuela entsetzt. »Da hofft man, in den Semesterferien mal keinem Professor oder sonstigem Kleingetier zu begegnen - und was findet man? Einen Harvard-Dozenten, der sich neben einen ins Flugzeug hockt, und dann noch so einen Eierkopf… Moment mal, sagtest du Zamorra?«
    Bill nickte. »Ich sagte Zamorra.«
    »Uff«, murmelte die Studentin und schloß die Augen. »Ausgerechnet. Über den hat doch kürzlich noch etwas in der Zeitung gestanden. Parapsychologe, nicht wahr?« Als Bill wieder nickte, fuhr sie fort: »Na, dann werden wir uns ja nicht weh tim. Psi und Kunst sind ja völlig verschiedene Dinge.«
    Bill

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