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0125 - Der Teufel aus dem Orient

0125 - Der Teufel aus dem Orient

Titel: 0125 - Der Teufel aus dem Orient Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sie in einem kleinen Dorf vom Format »drei Häuser und vier Spitzbuben« an. Wahrhaftig stand dort ein Prunkstück von einer Telefonzelle mitten auf dem großen Vorplatz der Kirche. Bill und seine Begleiterin stiegen aus.
    »Danke fürs Mitnehmen«, nuschelte Bill noch. Plötzlich rief der Fahrer ihn noch einmal an. »Sie haben Ihre Steckrüben vergessen…«
    »Behalten Sie sie«, winkte Bill ab. »Als Entschädigung fürs Mitnehmen.« Im nächsten Moment schloß die Tür der Telefonzelle sich hinter ihm.
    Verrückte gibt’s, dachte der Bärtige und fuhr los. Zwei Sekunden später schmetterte aus sonnigem Himmel ein Blitz genau dort in den Boden, wo der Wagen gerade noch gestanden hatte.
    ***
    Eine halbe Stunde später waren sie wieder unterwegs zum Château de Montagne. Raffael Bois, der alte Diener Zamorras, hatte sie mit dem großen Citroën abgeholt. Sanft rollten sie dem Château entgegen.
    »Der Professor ist noch nicht wieder aufgetaucht, auch Mademoiselle Duval nicht«, berichtete Raffael. Bill Fleming nickte bedächtig.
    »Irgendeine Schweinerei ist im Gange, die sich gegen uns alle richtet«, sinnierte er. »Ich blicke nur noch nicht so ganz durch. Also das Amulett ist mit verschwunden?«
    Raffael nickte, während er von der Hauptstraße abbog und den schweren CX Prestige auf die Straße lenkte, die direkt auf das Schloß zuführte. Das Château war bereits zu erkennen.
    »Dann habe ich um die beiden eigentlich nicht mehr so viele Sorgen. Mehr zu schaffen macht mir der Dämon, der mich verfolgt. Er scheint Choleriker zu sein. Der Blitz neben der Telefonzelle deutet darauf hin. Er scheint einen Wutanfall bekommen zu haben, weil auch der zweite Anschlag nicht geklappt hat.«
    »Mit Verlaub, mir blieb fast das Herz stehen, als ich von der Explosion der Maschine auf Lapalisse hörte«, berichtete Raffael. »Die Nachrichtensendung berichtete davon. Und als Sie dann nicht anriefen, hielt ich Sie schon für tot. Ich wußte doch, daß Sie mit genau dem Flugzeug kommen würden. Erst als Sie sich dann vom Dorf aus meldeten, konnte ich wieder richtig atmen.«
    Bill lächelte. »Wir wollen hoffen, daß es so bleibt«, erklärte er. Er sah Manuela an, die der Unterhaltung verständnislos gefolgt war. »Meine Begleiterin ist eigentlich eine, ähem, Zufallsbekanntschaft, eine sehr nette Dame. Können wir sie im Château etwas ausstaffieren? Ihre Kleidung hat, wie man sieht, beim Absturz sehr gelitten, und wir hatten bisher keine Zeit, neue Sachen zu besorgen.«
    Der alte Diener schmunzelte.
    »Mademoiselle Duval wird nichts dagegen haben, wenn wir einige Sachen aus ihren Kleiderschränken stibitzen.« Er kniff ein Auge zu. »Ich glaube, sie weiß ohnehin nicht mehr, was da so alles drinhängt. Nun, wir werden sehen.«
    Bill nickte.
    Der silbergraue Citroën CX Prestige rollte über die Zugbrücke in den Schloßhof. Genau besehen war Château de Montagne sowohl Schloß als auch Burg. Leonardo de Montagne hatte schon sehr genau überlegt, was er da für eine Festung in die Landschaft setzte…
    »Da sind wir«, sagte Bill. Er stieg aus und half Manuela Ford aus dem Wagen. »Herzlich willkommen auf Schloß Montagne.«
    Die Studentin sah sich um, musterte das prachtvolle Gebäude.
    »Mittelalter, muß so um elfhundert erbaut worden sein«, erklärte sie fachkundig. »Nicht schlecht, das Häuschen - wirklich, nicht übel.«
    Raffaels Blick zeigte grenzenloses Staunen.
    ***
    »Potzblitz«, murmelte Zamorra verwundert. »Verstehst du das?«
    Nicole zuckte mit den Schultern. »Ich verstehe das nicht, daß ich das verstehe. Aber egal: Hauptsache, wir verstehen es.«
    »Verblüffende Logik«, murmelte der Parapsychologe.
    »Frauenlogik«, ergänzte Nicole schmunzelnd.
    Tatsache war, daß sie den Anrempler problemlos verstanden hatten. So, als wäre es ihre Muttersprache, die er benutzt hatte. Zamorra entsann sich, daß er auch in der Nebenwelt, in die ihn Merlin schickte, um Ogo Krul zu vernichten, keinerlei Sprachschwierigkeiten gehabt hatte. War dies ein zusätzliches Geschenk Merlins?
    »Nun, wir sollten uns diese Fähigkeit zunutze machen«, ging Nicole sofort zum Praktischen über. »Wir können uns also problemlos erkundigen, in welcher Zeit wir uns aufhalten. Man wird uns zwar recht eigenartig anschielen, wenn wir uns nach Jahr und Tag erkundigen, aber…«
    »Du hast recht«, entschied Zamorra.
    Sie schritten die Straße weiter entlang, bis der Professor endlich jemanden erspähte, der ihm kundig genug schien, über das

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