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0125 - Wir stutzten ihm die Krallen

0125 - Wir stutzten ihm die Krallen

Titel: 0125 - Wir stutzten ihm die Krallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir stutzten ihm die Krallen
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mich unter dem Vorwand einer Erbschaft irgendwohin gelockt, mich mit wer weiß was betäubt und dann diese Aufnahmen von mir gemacht.«
    »Sie merken auch alles«, sagte der Gangster. Er beugte sich vor und tätschelte in plumper Vertraulichkeit ihren linken Arm. Porty rührte sich nicht. Er hätte ebenso gut eine Statue tätscheln können.
    »Und was wollen Sie jetzt von mir? Wie viel soll ich Ihnen für die Negative zahlen? Oder ist es Ihnen lieber, wenn ich das FBI anrufe wegen Erpressung?«
    Der Gangster lachte nur.
    »Damit Sie mal ganz klar sehen«, knurrte er selbstsicher: »Für den Fall, dass unsere Bedingungen nicht aufs i-Tüpfelchen erfüllt werden, wird von uns Folgendes passieren: Sie haben einen Freund in Washington bei irgendeiner Behörde, nicht? Sehen Sie, wissen wir alles! Also, dieser Freund bekäme erst mal diese schönen Bilderchen…«
    »Ich werde ihm erklären, wie Sie zu den Aufnahmen gekommen sind«, sagte Porty eisig. »Er kennt mich ganz genau und weiß, dass ich mich niemals zu so etwas hergeben würde!«
    »Fragt sich noch«, grinste der Gangster.
    Porty sagte nichts. Innerlich gab sie ihm recht. Angenehm war es sicher nicht. Wer wollte das bestreiten.
    »Außerdem aber würden wir diese Fotos in je tausend Stück vervielfältigen und im Hafengebiet und bei einigen Nachtlokalen an den Mann bringen lassen. Es gibt genug Männer, die für so etwas blanke Dollars bezahlen. Dürfte Ihnen doch wohl bekannt sein, denn ein kleines Mädchen sind Sie ja nun wirklich nicht mehr. Um der Sache allerdings ejnen gewissen Reiz zu geben, würden wir auf jedes Bild Ihren Namen und Ihre Anschrift drucken. Wär’ doch ’n schöner Spaß, was?«
    Porty verkrampfte ihre Hände im Schoß. Es kostete sie alle Willenskraft, die sie besaß, um ruhig zu bleiben.
    »Sie sind der gemeinste Kerl, der mir je im Leben begegnet ist«, sagte sie mit heiserer Stimme. »Also sagen Sie schon, was Sie von mir wollen!«
    Der Gangster steckte sich eine Zigarette an.
    »Eigentlich wollen wir gar nicht viel«, erklärte er wegwerfend. »Wir brauchen nur eine Unterschrift von Ihrem Chef.«
    »Eine Unterschrift von Professor Holder?«
    »Ja. Lässt sich doch leicht beschaffen! Sie sagen ihm, dass Sie für irgendwas eine Verdienstbescheinigung oder so etwas brauchen, die unterschreibt der Ihnen sofort.«
    »Was wollen Sie damit?«
    »Kindchen, das wirst du doch von mir nicht hören, ist doch klar, nicht?«
    Porty schwieg. Eine Unterschrift von Professor Holder. Was konnten die Gangster mit einer Unterschrift von Professor Holder anfangen? Einen Scheck auf sein Konto fälschen? Fälschungen lassen sich irgendwie als Fälschungen feststellen, das wusste jedes Kind.
    »Überlegen Sie noch mal«, grinste der Gangster und blätterte die Fotos durch. »Tausend Bilder von jeder Aufnahme mit Ihrem Namen in den Nachtlokalen verteilt und je ein Abzug an Ihren Freund, oder Sie erhalten den ganzen Film und geben uns dafür eine Unterschrift Ihres Chefs. Klares Geschäft.«
    Porty zögerte noch eine Weile. Aber als sie sah, mit welchen Augen der Gangster die Bilder anstierte, wurde ihr fast übel vor Scham.
    »Also gut«, murmelte sie und fühlte sich wirklich langsam wie gerädert. »Wann wollen Sie sie haben?«
    »Sorgen Sie dafür, dass die Unterschrift ab morgen Mittag zur Verfügung steht. Ich besuche Sie wieder, oder ich rufe Sie an. Als Ihr Neffe aus Kalifornien, merken Sie sich das. Klar?«
    »Ja, ich habe verstanden«, sagte Porty und kämpfte gegen einen wilden Brechreiz.
    ***
    »Hör zu«, sagte ich zu Phil. »Wir wollen uns die Sache teilen, um schneller voranzukommen. Ich fahre zu Johnny Clecelay und mit ihm anschließend zum Schauhaus, damit wir sehen, ob es wirklich der richtige Mann ist. Inzwischen siehst du nach, ob etwas über Brockson, wenn der Name auf dem Führerschein stimmt, in unserem Archiv bekannt ist.«
    »Abgemacht«, erwiderte Phil. »Vielleicht kannst du im Schauhaus warten, bis unser Doc kommt, und dir schnell Brocksons Fingerabdrücke machen lassen. Wenn der Name falsch sein sollte, die Fingerabdrücke kann er nicht fälschen.«
    »Stimmt, Partner«, nickte ich. »So werden wir’s machen. So long, bis nachher.«
    Ich stülpte mir den Hut auf und fuhr mit dem Lift abwärts in den Hof, wo mein Jaguar stand. In den meisten Büros bei uns im Districtgebäude brannte noch Licht. Wer jeden Tag pünktlich Feierabend haben will, der darf nicht gerade zum FBI gehen.
    Ich suchte Johnny Clecelay in seiner verkommenen

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