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0125 - Wir stutzten ihm die Krallen

0125 - Wir stutzten ihm die Krallen

Titel: 0125 - Wir stutzten ihm die Krallen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir stutzten ihm die Krallen
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einmal mit zwei verschiedenen Fällen zu tun oder gar mit drei«, meinte Phil, nicht sehr glücklich über die Entwicklung der Dinge. »Erster Fall ist nach wie vor unser Mann und seine unbekannten Komplizen. Nummer zwei wäre der Mann, der im Warenhaus nun wirklich auf dich schoss. Und Nummer drei dürften die Leute sein, die wiederum unseren Mann vor dem Warenhaus abknallten. Ich muss schon sagen, ich finde das alles reichlich verwickelt.«
    Ich war absolut seiner Meinung. Dabei standen wir erst vor einer ganzen Kette von Verwicklungen, die sich in den nächsten Tagen noch ergeben sollten…
    ***
    Porty Cell kam langsam zu sich. Sie hatte heftige Kopfschmerzen, und in ihrem Magen ein Gefühl, das dem einer Fischvergiftung nicht unähnlich war. Stöhnend wälzte sie sich auf den Rücken, denn sie hatte bisher auf der linken Seite gelegen, und das verursachte 12 ihr bei ihrem Herzfehler immer leichte Beklemmungen.
    Sie starrte mit geöffneten Augen zur Decke und dämmerte eine Weile vor sich hin. Nur langsam kam ihr Erinnerungsvermögen zurück. Plötzlich wurde ihr klar, dass sie in ihrem eigenen Zimmer lag.
    Wie war sie hier hergekommen? Sie war doch bei einem Rechtsanwalt gewesen? Eine Dame hatte sie mit Cognac bewirtet und etwas von einer Erbschaft erzählt. Richtig, da war doch diese mysteriöse Erbschaftsgeschichte! Zum Teufel, was war nur auf einmal mit ihrem Magen?
    Sie richtete sich langsam und ächzend auf. Mit schwachen Knien erreichte sie das Waschbecken, nahm das Glas mit der Zahnbürste und warf die Bürste achtlos auf die Glasplatte unter dem Spiegel. Sie trank kaltes Wasser in durstigen Zügen.
    Wie spät war es eigentlich? Sie blickte auf die Armbanduhr. Gleich zehn Uhr abends. Gegen sechs war sie bei dem Anwalt gewesen und jetzt war es fast zehn. Was war in der Zwischenzeit geschehen?
    Sie konnte sich an nichts erinnern. Aber auch an gar nichts.
    Mit zwei Aspirintabletten versuchte sie, der bohrenden Kopfschmerzen Herr zu werden. Gerade hatte sie die Tabletten geschluckt, da ertönte der Summer ihres kleinen Einzimmerapartments. Sie war so erschöpft, dass sie nicht einmal auf den Gedanken kam, sich zu fragen, wer um diese späte Abendstunde sie noch aufsuchen könnte. Elend, wie sie sich fühlte, ging sie zur Tür und öffnete.
    Draußen stand ein Mann von ungefähr achtundzwanzig Jahren. Er hatte ein brutales Gesicht, breite Schultern und tückische Augen. Bevor Porty noch einen Ton herausbringen konnte, hatte er sie schon beiseite gestoßen und ihr Apartment betreten.
    Verwundert sah sie ihm zu, wie er mit raschen Schritten den Raum ausmaß und sich davon überzeugte, dass niemand weiter anwesend war…
    »Hören Sie mal…«, brachte Porty endlich über die Lippen. »Das ist aber…«
    Sie sprach nicht zu Ende. Der unverschämte Kerl hatte ihr kurzerhand die Tür aus der Hand gerissen und zugeworfen. Er drehte den im Schloss steckenden Schlüssel um und schob ihn in seihe Hosentasche.
    »Setzen Sie sich!«, fauchte er Porty an.
    Unter normalen Umständen hätte er sich längst vor ihren Ohrfeigen in acht nehmen müssen, denn Portys Temperament war manchmal eine gefährliche Sache, aber sie fühlte sich so unsagbar elend, dass sie wortlos gehorchte.
    Ihr Besucher zog eine Brieftasche aus seinem Jackett und ließ bei dieser Gelegenheit das Oberteil eines Schulterhalfters sehen, aus dem der Griff einer Pistole ragte.
    Mit einem Mal war sich Porty darüber im Klaren, dass sie einen Gangster vor sich hatte, einen Berufsverbrecher. Sie erschrak und wurde zugleich hellwach. Die Übelkeit spürte sie nicht mehr so stark wie eben noch. Sie wusste genau, dass es jetzt auf nichts anderes als auf Beherrschung ankam.
    »Sehen Sie sich das mal an…«, sagte der Gangster grinsend, nachdem er sich kurz ein Päckchen Fotos angesehen hatte. Er reichte ihr die Bilder.
    Porty warf einen Blick nur auf das .erste Bild, dann erstarrte sie gleichsam.
    Mit starrem, blutleerem Gesicht sah sie alle diese unsagbar gemeinen Fotos durch.
    »Erkennen Sie sich wieder?«, fragte der Gangster grinsend.
    Porty schluckte. Mit zusammengepressten Lippen nickte sie. O ja, es konnte keinen Zweifel darüber geben, dass sie das Mädchen auf diesen Bildern war. Zwar wusste sie nichts davon, sich je im Leben in solchen Situationen befunden zu haben, wie sie,auf den Bildern dargestellt waren, aber dennoch war sie das fotografierte Mädchen.
    »Ich verstehe«, sagte sie mit einer Beherrschung, die eisig und fast unnatürlich war. »Man hat

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