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0126 - Al Capone Nummer Zwei

0126 - Al Capone Nummer Zwei

Titel: 0126 - Al Capone Nummer Zwei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Al Capone Nummer Zwei (1 of 2)
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scheußlich. Ich spürte einen Geschmack im Rachen, als hatte ich Erdöl getrunken.
    Der Mann, der neben mir an der Bettkante saß, hielt mir ein Glas vor den Mund und befahl: »Trinken Sie das. Danach wird Ihnen rasch besser werden.«
    Er hielt mir den Kopf wie eine Mutter ihrem Kind, und ich schluckte das Zeug. Es schmeckte verteufelt bitter aber ich fühlte selbst, dass nichts bitter genug sein konnte, um mich wieder auf die Beine zu bringen.
    Ich öffnete die Augen ein bisschen weiter und erkannte den Mann, der am Fußende des Bettes stand. Es war Dan Terrigan.
    »Hallo«, sagte ich schwach.
    »Hallo«, antwortete er vergnügt. »Sie sind ein anstrengender Kollege, Jerry. Ich hatte kaum eine Stunde im Bett gelegen, als ich Ihretwegen schon wieder rausgeholt wurde.«
    »Tut mir leid«, lispelte ich. »Was war denn los?«
    Der Mann neben mir lachte laut.
    »Sie haben ein Whiskyglas voll Schlafmittel ausgetrunken. Mag sein, dass auch zwei oder drei Spritzer Whisky darunter waren. Das meiste jedenfalls bestand aus Schlafmitteln. Ich bin der Arzt. Ich habe Ihnen das ganze Zeug aus dem Magen gepumpt.«
    »Wäre ich daran gestorben, Doc?«
    Er wiegte den Kopf. »Wahrscheinlich nicht, aber Ihre Leber hätte einen Knacks behalten. Zum Glück hatten Sie diese Kanone bei sich, mit der Sie das ganze Hotel aufweckten.«
    »Ich habe auf Männer geschossen, die in mein Zimmer dringen wollten«, sagte ich unter Anstrengungen.
    »Nein, das haben Sie nicht«, sagte Terrigan. »Eine Ihrer Kugeln zertrümmerte den Badezimmerspiegel, und mit der anderen durchlöcherten Sie Ihren eigenen rechten Schuh dort vor dem Bett. Außerdem müssen Sie die Smith & Wesson so ungeschickt gehalten haben, dass sie Ihnen beim Rückstoß vor die Stirn flog und ’ne hübsche Beule verursachte.«
    Der Doktor kicherte.
    »Es waren doch Männer da«, beharrte ich. »Einer brachte mir den Whisky und sagte, er sei der Etagenkellner. Als das Zeug gewirkt hatte, versuchten sie, die Tür aufzubrechen.«
    Terrigan wurde ernst.
    »Ja, das stimmt, Cotton, aber Sie sollten sich im Augenblick nicht damit beschäftigen. Er braucht Ruhe, Doc, nicht wahr?«
    »Sicher, aber er hat eine Pferdenatur. Er kommt zurecht. Machen Sie sich keine Sorgen.«
    »Dan, was ist mit dem Nachtportier? Er muss mit dem Burschen im Bunde gewesen sein. Er hat…«
    »Nein«, sagte Terrigan. »Ich glaube nicht, dass er etwas damit zu tun hatte. Er ist tot.«
    ***
    Ich schlief eine runde Anzahl von Stunden. Als ich am späten Nachmittag aufwachte, ging es mir gut, bis auf das Gefühl, dass mein Kopf die Ausmaße eines Luftballons hatte.
    In einer Ecke meines Zimmers saß ein uniformierter Polizist in strammer Haltung. Ais er merkte, dass ich aufgewacht war, kam er an mein Bett und meldete: »Sergeant Copper zu Ihren Diensten, Sir! Haben Sie einen Wunsch?«
    »Ja, Sergeant! Zeigen Sie mir Ihren Dienstausweis!«
    Er sah mich verdutzt an, nestelte aber an seiner Brusttasche und gab mir den Ausweis.
    Es war ein einwandfreier Ausweis. Ich gab ihn ihm zurück.
    »Soll ich den Doktor rufen lassen, Sir?«
    »Nein, Sergeant. Es ist nichts zurückgeblieben, wenn Sie es vielleicht auch annehmen, weil ich Ihren Ausweis sehen wollte. Fangen Sie mich auf, falls ich umkippen sollte.«
    Ich stieg aus dem Bett. Der Sergeant breitete fürsorglich die Arme. Als ich zum Badezimmer taumelte, lief er hinter mir her wie eine Kinderschwester, deren Zögling die ersten Schritte probiert.
    Kaltes Wasser ist auch eine gute Medizin. Terrigan kam eine Stunde später, aber er kam nicht allein. Lil Forresters blondes Haar leuchtete neben ihm, als ginge die Sonne im Zimmer auf.
    Ich war dabei, ein gewaltig verspätetes, aber darum umso gehaltvolleres Frühstück nebst einer halben Gallone Kaffee zu vertilgen.
    »Ich wollte mich nach Ihrem Befinden erkundigen, Mr. Cotton«, flötete Miss Forrester.
    »Sie sollten sich bei der Dame bedanken, Jerry«, sagte Terrigan. »Das ganze Hotel wurde zwar von den Schüssen geweckt, aber von den Leuten, die auf dem Flur herumliefen, kam niemand auf die Idee, sich für Ihr Zimmer zu interessieren. Nur Miss Forrester bestand darauf, dass die Schüsse in Ihrem Zimmer gefallen seien. So brach man die Tür auf.«
    »Vielen Dank, Miss Forrester. Wohnen Sie nebenan?«
    »Nein, drei Zimmer weiter. Ich weiß nicht, wie ich darauf kam, dass ausgerechnet Ihnen etwas passiert sein musste. Vielleicht weil Sie sich nicht unter den verwirrten Gästen befanden.«
    »Jedenfalls, noch einmal herzlichen

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