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0126 - Merlin, der Magier

0126 - Merlin, der Magier

Titel: 0126 - Merlin, der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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darf es dir nicht sagen«, erklärte er schroff. »Berühre mich nicht wieder, ich ertrage es nicht. Du bist zu…«
    Er sprach noch weiter, hauchte das Wort aber nur, so daß Zamorra es nicht verstehen konnte. Doch als er Merlin berührt hatte, war es ihm, als würde ihn etwas zurückstoßen. Es war eine Art magischer Aura. Das Gefühl ähnelte dem Vorgang, wenn zwei gleiche Pole zweier Magnetfelder sich berühren; man kann die Magneten nur mit größter Anstrengung zueinanderbringen.
    Zamorra war bestürzt. Was bedeutete dies alles, vor allem in Verbindung mit Merlins Worten? Waren sie auf magischer Basis zwei gleichartige Pole, waren sie parapsychologisch gleichgepolt, daß sie sich abstießen?
    Seine Gedanken rasten weiter. Wer war denn Merlin? Was hatte er gesagt? Deine Welt… Warum hatte er nicht von unserer Welt gesprochen? Stammte Merlin etwa - nicht von der Erde? War er kein Mensch? Was dann? Ein Ungeheuer, ein Monster aus einer anderen Dimension, ein Wesen wie die Meeghs oder die Chibb? Oder…?
    Merlin schüttelte sich, als wolle er etwas von sich abwerfen, eine niederdrückende Last, ein ungutes Gefühl. Seine große Gestalt straffte sich. »Komm«, murmelte er. »Wir kehren zurück in… unsere Welt!«
    Er verschwamm vor Zamorra. Und im gleichen Augenblick stellte auch dieser fest, daß er sich auflöste, daß die Welt um ihn, jene imaginäre Zone, nur von seinem Willen gestaltet, versank, dahinschwand. Die absolute Schwärze kam wieder, in der er nicht zu sehen vermochte, weil Merlin ihn mit seinen Kräften blendete. Die Schwärze, die unbegreifliche Zone, die menschliche Sinne nicht zu ertragen fähig waren.
    Und Merlin - trug das Amulett…
    ***
    Mik Hansen, der Para mit dem überragenden Können, lehnte sich an den Stützpfeiler, fischte eine Packung Zigaretten aus der Brusttasche und führte eines der Stäbchen zum Mund, um es dann mittels Zündholz in Brand zu setzen. Genüßlich sog er das Nikotin in seine Lungen, schlenkerte das Zündholz und ließ es dann achtlos fallen. Von Feuerzeugen hielt er nicht viel.
    Gemütlich an den Pfeiler gelehnt, sah er zu, wie sich Lieutenant Ben Frater fertigmachte. Der Pilot hatte seine Fliegerkombi übergestreift, war jetzt damit beschäftigt, die Atemmaske durchzuchecken und wohl in Gedanken schon auf dem Flug.
    Nagelneu blitzte und blinkte die Phantom, der überschallschnelle Jäger, in der Halle. Fünf Männer vom Bodenpersonal standen bereit, das Gerät ins Freie zu schieben.
    Hansen kontrollierte kurz Fraters Gedanken. Der Pilot dachte an nichts als an seinen Flug. Von dem posthypnotischen Befehl, den Hansen ihm im Auftrag Asmodis verpaßt hatte, ahnte er nicht einmal etwas. Der Auftrag lag tief in seinem Unterbewußtsein verankert.
    Frater ahnte auch nichts von dem, was er an Bord hatte.
    Nach wie vor war der Gedankenleser in dämonischen Diensten skeptisch. Er traute diesmal Asmodis’ Plan keinen Erfolg zu. Zudem verstieß der Fürst der Finsternis diesmal eindeutig gegen die Gepflogenheiten, weil er keine magischen Kräfte gegen seine Feinde zum Einsatz bringen wollte, sondern diese mit den Waffen ihrer Zivilisation zu schlagen beabsichtigte. Schuster, bleib bei deinen Leisten, dachte Hansen und war sicher, zur Zeit nicht von Asmodis belauscht zu werden.
    Frater hob die Hand und formte Daumen und Zeigefinger zum O.K.-Zeichen. »Captain« Hansen nickte ihm zu. »All right, guten Flug, Lieutenant«, rief er ihm zu, sog genüßlich an seinem Sargnagel und sah lächelnd zu, wie Frater und die fünf Trooper die Maschine aus der Hangarhalle ins Freie schoben.
    Draußen erklomm der Pilot die Maschine und verschwand in der Kanzel. Er flog allein. Hansen winkte ihm noch einmal zu und verzog sich.
    Schon in wenigen Stunden würde es in der Royal Air Force Base keinen Commander Derek of Leicester und keinen Mik Hansen mehr geben. Ihre Rolle war beendet.
    Als die Phantom mit röhrendem Aggregat anrollte, spie Hansen den Zigarettenstummel aus und zertrat die Glut mit dem Stiefel. Sein Job war getan. Noch einmal tastete er kurz nach Fraters Bewußtseinsinhalt.
    Alles in Ordnung, sendete er dann einen Impuls zu Asmodis. Commander Leicester in seinem Büro nickte dazu.
    Der Jäger verschwand am trüben Nachmittagshimmel. Der Tod war unterwegs.
    Nichts konnte ihn mehr aufhalten.
    ***
    Raffael Bois war nervös. Irgend etwas lastete auf dem alten Diener. Seine feinen Sinne registrierten die paranormalen Schwingungen, die sich durch das Schloß zogen. Irgend etwas

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