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0126 - Merlin, der Magier

0126 - Merlin, der Magier

Titel: 0126 - Merlin, der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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geschah…
    Und das war der Grund dafür, daß das Amulett mit jener gewaltigen Energieentfaltung vor den Augen Raffaels verschwand. Das aber nicht, ohne daß den Menschen zuvor eine Warnung zugekommen wäre. Eine Warnung vor der drohenden Gefahr, die auch für Merlin noch ungewisse Zukunft war.
    Das Amulett aber befand sich in einem durch jene Energieentwicklung entstandenen künstlichen Universum. Wenn die Zeit reif war, und es konnte nicht lange dauern, bis es sich wieder genügend stabilisiert hatte, würde es von selbst zu Zamorra zurückfinden…
    ***
    »Monsieur Fleming!«
    Wie ein geölter Blitz sprang der Historiker auf. Unwillig runzelte er die Stirn. »Himmel, Raffael, was gibt es denn?« stieß er hervor und sah Manuela mit einem um Entschuldigung bittenden Blick an.
    Die Studentin schüttelte seufzend den Kopf. Von einem berühmten Harvard-Dozenten im Schloß eines noch berühmteren Parapsychologen geküßt zu werden, gehörte nicht gerade zu den Alltäglichkeiten des Lebens, noch weniger aber, daß der erwähnte Historiker mitten im Küssen aufsprang wie von Hornissen gehetzt und das Mädchen dabei fast zu Boden schleuderte. Jetzt reichte er ihr die Hand und half ihr, sich wieder aufzurichten und zu einer normalen Sitzhaltung zurückzufinden.
    »Ein Temperament hast du, Mister, nur könntest du deine Reaktionen besser unter Kontrolle halten«, murmelte sie vorwurfsvoll.
    »Sorry, Manu«, brummte Bill verlegen und sah Raffael kopfkratzend an, der förmlich in sich zusammenkroch, weil ihm jetzt erst aufging, was er mit seiner Hast ausgelöst hatte.
    »Was liegt denn an, Raffael, nun beruhigen Sie sich doch«, murmelte Bill. »Der Dame ist nichts passiert!«
    Raffael nickte knapp und begann stockend von seinem Erlebnis zu erzählen. Je länger er berichtete, desto nachdenklicher wurde Bills Gesichtsausdruck.
    »Mannomann«, stöhnte er schließlich und hörte immer noch nicht damit auf, sich den Hinterkopf zu kratzen. »Das Amulett also… und Merlin hat es vernichtet?«
    Raffael bestätigte es noch einmal. »Und, wie gesagt, warnte er. Eine Gefahr soll sich dem Schloß nähern. Wir sollen Château Montagne verlassen, weil die Gefahr nicht mehr aufzuhalten sei. So jedenfalls drückte er sich aus.«
    »Mister Melin haben eine recht eigentümliche Art zu artikulieren«, brummte Bill. »Als ob wir draußen sicherer wären als im Schloß, in dem Dämonenbanner neben Dämonenbanner hängt. Ich frage mich, ob unser lieber Zauberer nicht beginnt zu vergreisen.«
    Manu war es, die einwarf: »Ist nicht Ulo gerade hier im Schloß zu einer Gefahr geworden?«
    Bills Mund klappte auf. Seine Augen wurden groß und rund wie Untertassen, als er hervorstieß: »Ulo - an den habe ich ja gar nicht mehr gedacht, obwohl das doch so nahe liegt! Ja, Sweety, Ulo wurde zur Gefahr, aber er ist doch mit uns ins Schloß gekommen! Die andere Gefahr kann aber nur von draußen kommen!«
    Hilflos sah Raffael die beiden an. Er selbst wußte nicht weiter. Dennoch… »Mit Verlaub, Monsieur Fleming, möchte ich meinem Willen Ausdruck verleihen, dem Zauberer Merlin mehr als nur geringen Glauben schenken zu wollen…«
    Bill grinste breit.
    »Raffael, so höflich brauchen Sie nun auch nicht zu werden, wenn Sie mich leichtsinnig nennen. Aber vielleicht…«
    Er verstummte.
    Zu dritt lauschten sie.
    Ein Fenster stand breit offen, und durch das Fenster kam das dumpfe Dröhnen eines tieffliegenden Flugzeuges, das sich dem Château näherte.
    Raffael und Bill, denen die Landschaft und die Flugrouten der Airlines bekannt waren, dachten im gleichen Moment das gleiche.
    Ein Flugzeug über der Loire, das sich Château Montagne näherte?
    Manuela war es, die zur Prophetin wurde.
    »Die Gefahr!« schrie sie auf, und ihr Gesicht war plötzlich angstverzerrt. »Das ist die Gefahr, vor der Merlin warnte - das Flugzeug!«
    Sie standen wie erstarrt, gelähmt vom Schreck. Und sie wußten im gleichen Moment, daß das para-begabte Mädchen recht hatte!
    Das Flugzeug raste heran!
    ***
    Ein paar Minuten zuvor hatte Lieutenant Ben Frater von der Royal Ar Force seine Phantom auf den richtigen Kurs gebracht.
    Das Loire-Tal bis zum Quellgebiet abfliegen! Kurs ist genehmigt!
    Vor Anfragen brauchte er sich also nicht zu fürchten. Die Kollegen von der französischen Luftraumüberwachung würden seine Maschine mit RAF- und NATO-Emblemen schön in Ruhe lassen, nur fragte er sich, welchen Zweck der Flug Loireaufwärts hatte.
    Er konnte keinen Sinn darin entdecken.
    Ruhig

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