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0127 - Die Eisvampire

0127 - Die Eisvampire

Titel: 0127 - Die Eisvampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und sprudelte im Tal in den Hallstätter See. Nach einer Weile richtete Myxin sich auf. Sein Durst war gelöscht.
    Er blickte sich um.
    Links vom Wasserfall ging es steil in die Höhe. Dort waren im Laufe der Zeit große Brocken aus der Felswand herausgerissen worden. Über der Wand wuchsen wieder die Bergfichten und bildeten dort einen dichten Wald. Die Sonne war schon weitergewandert, im Wald wurde es bereits dämmrig.
    Der Magier suchte nach einem geeigneten Aufstieg. Er schaute nach rechts.
    Dort schimmerte der Stahlpfosten der Seilbahn. Man hatte beim Bau der Seilbahn eine Schneise geschlagen, dort würde der Weg sicherlich bequemer sein.
    Er hatte lange keine Bahn mehr fahren sehen. Wahrscheinlich war der Betrieb für den heutigen Tag eingestellt worden, und so verringerte sich das Risiko einer Entdeckung.
    Myxin schritt in die Richtung, in der die Bahn lag. Er balancierte schräg zum Berghang entlang. Über ihm breiteten die Bäume ihre starken Zweige und Äste aus. Sie bildeten ein schützendes Dach, das sogar wenig Regen durchließ.
    Dann erreichte Myxin den Träger. Er war fest in den Boden betoniert. Myxin sah auch die Querstreben und die Rollen, über die das Seil geführt wurde.
    Der Weg war allerdings beschwerlich, doch der Magier machte sich nicht bange.
    Er ging los.
    Geradeaus konnte er nie gehen. Immer wieder mußte er nach links oder rechts ausweichen, um die optimale Aufstiegsmöglichkeit zu finden.
    Manchmal rutschte er auch ab, dann wiederum hielt er sich an den knorrigen, aus dem Boden wachsenden Baumwurzeln fest und zog sich daran weiter.
    Es war ein mühseliges Unterfangen, aber Myxin gab nicht auf, er dachte nur an sein Ziel, die Vernichtung der Eisvampire. Und dieser Gedanke gab ihm Kraft.
    Nie ließ er die unmittelbare Umgebung aus den Augen und blieb plötzlich abrupt stehen, als er das Bündel sah, das rechts von ihm in den Ästen einer Bergbirke hing.
    Myxin schaute genauer hin.
    Tatsächlich, das war ein Mensch!
    Sein erster Verdacht hatte sich bestätigt. In den Ästen dieses Baumes hing in der Tat ein Mensch.
    Myxin fragte sich nicht, wie er dorthin kam, er wußte nur, daß er helfen mußte.
    Der Magier bewegte sich dorthin.
    Zweimal rutschte er auf glatten, scharfkantigen Felsen ab, fing sich wieder und ging weiter.
    Zum Glück stand ein Ast der Birke so weit vor, daß Myxin ihn packen und sich an den Baum heranziehen konnte. Jetzt stand er direkt unter dem Mann.
    Der Kleidung nach zu urteilen, mußte es ein Einheimischer sein.
    Myxin schüttelte den Kopf. Wie kam der Mann dorthin? Es schien, als wäre er abgestürzt. Entweder von einem Felsen oder aus der Seilbahn. Letzteres war allerdings sehr seltsam, denn wer verläßt schon freiwillig die sichere Kabine? Es sei denn, da hatte jemand nachgeholfen.
    Dieser Vorsatz zeigte wiederum, wie sehr sich Myxin gewandelt hatte. Als Dämon wäre es ihm nie eingefallen, einem Menschen, der ja sein Feind war, behilflich zu sein. Doch durch seine Wandlung war er so weit geändert, daß er nicht anders konnte, als sich mit dem Mann zu beschäftigen. Von seinem Standort konnte er nicht sehen, ob er noch lebte.
    Auch wenn Myxin seine Arme ausstreckte, kam er nicht an den Mann heran. Der Magier war einfach zu klein. Er dachte nach und hatte eine Idee.
    Myxin brach einen starken Ast ab, hob ihn hoch und stieß den im Baum hängenden Mann damit an. Er bewegte den Ast ein paarmal hin und her, der Körper rutschte, die Arme kippten nach vorn und jetzt konnte Myxin die Hände schon fassen. Sie fühlten sich kalt an, aber nicht so kalt wie die eines Toten. Myxin fiel ein erster Stein vom Herzen. Ein zweiter Stein rollte nach, als er den Puls spürte.
    Er schlug schwach.
    Myxin zog den Mann aus seiner unbequemen Lage und ließ ihn dabei auf seine Schulter fallen.
    Das Gewicht drückte den kleinen Magier zu Boden. Myxin hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten, als er wieder hoch kam. Er schwankte wie ein Halm im Wind.
    Als Myxin den Mann zu Boden gleiten ließ, sah er erst dessen Verletzungen.
    Sie waren arg, aber nicht lebensgefährlich.
    Das Gesicht des Mannes war zerschunden. Es zeigte Risse und Hautabschürfungen. Außerdem blutete der Verletzte an der Lippe, auch unter dem Auge war die Haut aufgeplatzt. Wie der Verletzte am übrigen Körper aussah, konnte Myxin nicht sehen. Auf jeden Fall mußte er schnellstens in ärztliche Behandlung.
    Die gab es nur in Hallstadt.
    Es würde eine Schufterei geben, den Mann in den Ort zu schaffen, aber

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