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0127 - Zwischen den Milchstrassen

Titel: 0127 - Zwischen den Milchstrassen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verschwand wieder. Eric Furchtbar war in Sicherheit.
    Ron blieb an der Schalttafel stehen.
    „Meech...!" schrie er. „Komm her!" Draußen auf dem Gang waren klappernde, dröhnende Schritte. Noch bevor Meech in Sicht kam, antwortete er: „Benutzen Sie den Transmitter, Sir! Der nächste Treffer kann uns..."
    Da war er schon! Die Fremden in dem Kantenschiff schienen von Mal zu Mal zu lernen, wie sie der Station noch gefährlicher werden konnten. Um Ron herum öffnete sich ein ganzer Höllenschlund von grellen Blitzen, beißendem Gestank, wütendem Zischen und betäubendem Donner. Er wurde hilflos hin und her geschleudert. Er spürte, wie er lahm und müde wurde. Er versuchte, den krampfhaft rüttelnden und zuckenden Bewegungen seiner Umgebung Widerstand zu leisten. Aber kein Muskel im Körper gehorchte ihm mehr.
    Als der Lärm abebbte, blieb er still liegen.
    Er spürte kaum, wie er aufgehoben wurde. Er hörte ein paar wirre, leise Geräusche und das summende Klappen einer Tür, die aus Drahtzaun zu bestehen schien. Im Augenblick wußte er nicht, was das war. Ein paar Sekunden lang lag er wieder ruhig. Dann rann ihm brennender, stechender Schmerz durch die Glieder, und eine Zeitlang sah er nichts als undurchdringliche Finsternis um sich herum.
    Dann wurde es wieder hell. Mit Rons Neugierde kehrte die Beweglichkeit zurück. Er fuhr in die Höhe.
    Vor ihm öffnete sich eine Gittertür. Und dahinter lag die Transmitterstation an Bord des Kreuzers JOANN.
    Meech! Wo war Meech geblieben?
     
    *
     
    Meech hielt seine Chancen nicht für zu gering.
    Nicht für zu gering, als, daß er nicht noch ein paar Minuten lang hätte an Bord der Station bleiben können, um zu beobachten, was weiter geschah. Er kannte keine Angst. Wenn es in einem Sonderprogramm so vorgesehen wurde, daß er Angst nach außen hin zeigen sollte, dann bereitete ihm das keine Schwierigkeiten. Aber er wußte trotzdem nicht, was für ein Empfinden das war, das sich dann auf seinem Gesicht und in seinen fahrigen Bewegungen widerspiegelte.
    Er verließ die Transmitterstation und sorgte dafür, daß das Schott nicht zufuhr. Er durf te den letzten intakten Käfig nicht aus den Augen lassen. Er ging überhaupt nur deswegen auf den Gang hinaus, weil ihn drinnen in der Station die Streufelder der Transportfeldgeneratoren störten. Schließlich wollte er die Abschüsse aus den Geschützständen verfolgen und vielleicht auch ein paar andere Dinge, die sich sonst noch ereigneten. Er glaubte nicht, daß die Unsichtbaren sich allein darauf beschränkten, das Kantenschiff zu beschießen. Sie hatten eine leistungsfähige Sendestation zu ihrer Verfügung. Wenigstens war sie leistungsfähig gewesen, bevor das Kantenungetüm zu feuern begann.
    Meech stellte fest, daß drei Geschützstände sich in höchster Aktivität befanden. Die Streufelder, die von den verschiedenen schweren Waffen zu ihm herdrangen, waren so kräftig, daß er das Äquivalent von Kopfschmerzen davon bekam.
    Die Station bekam einen vierten und einen fünften Treffer. Meech klammerte sich an den Schottrand.
    Dank seiner ungeheuren Kräfte verlor er seinen Stand nicht, obwohl die BOB-XXI wenigstens einen doppelten Salto schlug.
    Besorgt hielt er nach dem letzten Transmitter Ausschau. Die Kontrollampen brannten noch, aber sie flackerten.
    Es ist Zeit, sagte sich Meech. Wenn sie nicht innerhalb der nächsten fünf Sekunden anfangen ...
    Da fingen sie an. Meech spürte es deutlich. Über das energetische Getöse er Geschütze hinweg fühlte er die ruhige, auf- und abschwingende Strahlung des großen Telekoms. Ruhig stand er da, nahm das Wellenmuster in sich auf und speicherte es in seinem Gedächtnis. Die Grundschwingung und die Modulation. Bis er sicher war, daß alles, was er nun noch zu hören bekam, nur eine Wiederholung dessen war, was er schon aufgenommen hatte.
    Dann verließ er seinen Horchposten. Mit wuchtigem Griff öffnete er die Tür des letzten Transmitters, warf sich auf die unbequeme Sitzbank, die unter seinem Gewicht protestierend ächzte, und zog das Gatter wieder hinter sich zu.
    In diesem Augenblick erloschen hoch über ihm die grünen Lampen.
    Ruhig stand Meech wieder auf. Er hatte jetzt nur noch ein paar Sekunden Zeit. Und wenn es ihm in diesen Sekunden nicht gelang, den Transmitter in Betrieb zu setzen, dann war er ebenso verloren wie zum Beispiel die Unsichtbaren. Innerhalb eines jeden Transmitterkäfigs gab es eine kleine Hilfsschalttafel, so daß das Gerät nicht unbedingt auf eine

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