Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0128 - Die Hexe aus dem Fluß

0128 - Die Hexe aus dem Fluß

Titel: 0128 - Die Hexe aus dem Fluß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
Stück für Stück zu zerfetzen.
    Die Rückwandlung - klappte nicht!
    Nicole Duval, fünfundzwanzig Jahre jung und lebenslustige Sekretärin und Lebensgefährtin Professor Zamorras, war und blieb eine wallende Nebelwolke…
    ***
    Knapp nur war das Zunicken, mit dem sich Yanaa und Mik Hansen verständigten. In Nicoles Körper fühlte sich die Hexe wohl, weil dieser nicht den wechselnden magischen Einflüssen unterlegen war, die auf ihren Nebelkörper einwirkten. Allerdings hatte sie feststellen müssen, mit dem Wechsel in den Menschenkörper auch einen Teil ihrer Fähigkeiten eingebüßt zu haben. Ihre Kräfte waren merklich schwächer als zuvor.
    Mik Hansen entging es nicht. Der Marin mit dem Boxergesicht lächelte siegessicher. Während er an Yanaa in Nicoles Körper vorbeiging, dachte er an die Einzelheiten ihrer Planung - seiner Planung; Yanaa war nur ausführendes Organ. Und er dachte auch an die Belohnung, die Asmodis ihm versprochen hatte für den Fall, daß Zamorra und seine Getreuen endgültig ausgeschaltet wurden.
    Unsterblichkeit - er besaß sie schon, konnte nur durch Gewalteinfluß sterben. Para-Kräfte - die hatte Asmodis ihm schon vor längerer Zeit verliehen und ihn, den Menschen, zu seinem Vertrauten gemacht. Kaum jemand in der Schwarzen Familie wußte, daß der »Adjutant« des Fürsten ein Mensch war, kein Dämon! Der Preis für dieses Privileg war hoch. Mik Hansen war auf Gedeih und Verderb in der Hand das Dämons. Asmodis brauchte nur mit dem Finger zu schnippen, und Hansen war tot!
    Doch für Zamorras Tod winkte Hansen ein weiteres »Geschenk« seines Sklavenhalters. Asmodis hatte versprochen, ihn zum Dämon zu erhöhen, ihm noch mehr Macht zu verleihen, ihn selbständig werden zu lassen. Und diese Aussicht ließ Hansen nahezu jedes Risiko eingehen.
    Asmodis hatte ihm eine Frist gesetzt. Sie war fast erreicht. Schlug der Plan in diesem vorletzten Stadium fehl, war sein Leben verwirkt, weil ihm keine Möglichkeit blieb, die Scharte auszuwetzen. Dann ereilte ihn ein furchtbarer Tod.
    Als Mik Hansen an frühere Versuche dachte, umwölkte sich seine Stirn sekundenlang. Er hatte versucht, den Zamorra-Partner Bill Fleming im Château de Montagne zu vernichten, indem er einen Düsen-Jet der Royal Air Force in französische Lande dirigierte und das Schloß angreifen ließ. Nur war es ihm bis heute ein Rätsel geblieben, wie der Jet Augenblicke vor dem Abschuß seiner Hochbrisanz-Raketen auseinanderfliegen konnte.
    Auch die französische Abwehr, die die in die Loire gestürzten Reste der britischen Maschine untersucht hatte, konnte keine Anhaltspunkte für eine gewaltsame Zerstörung finden. Bill Fleming mußte irgendeine Möglichkeit gefunden haben, das Château und damit auch sich selbst in letzter Sekunde zu schützen und die Maschine zur Explosion zu bringen. [3]
    Hier aber lagen völlig andere Voraussetzungen vor. Hier befand sich das Opfer Mik Hansens nicht in seiner mit magischen Sperren geschützten Burg, hier war es auf fremdem Gelände. Wenn alle Stricke rissen, mußte auch Lord Hedgeson eingreifen, der ebenfalls auf der Seite der Schwarzen Magie stand. Er, ebenfalls ein relativ Unsterblicher aus dämonischen Gnaden, hatte dem Vertrauten Asmodis’ bedingungslos zu gehorchen und wußte das nur zu genau, weil Hansen sich ihm gegenüber ausgewiesen hatte, als er die Prunkvilla des Lords erstmals aufsuchte. Das Siegel des Fürsten der Schwarzen Familie brannte noch in seinem Gedächtnis und hatte verhindert, daß Hedgeson Zamorra über Hansens wahre Funktion unterrichtete.
    Hansens Gedanken wanderten weiter. Wenn die Tat vollbracht war, mußte innerhalb kürzester Zeit auch das Ende der Nebelhexe kommen. In dem Moment, in welchem sie in ihren eigenen Körper zurückkehrte, mußte Hansen zuschlagen und sie vernichten. Anderenfalls würde sie zu stark für ihn werden und sich seiner Kontrolle entziehen. Seine Unsterblichkeit schützte ihn nicht davor, von Yanaa, der Seelendiebin, zu einem lallenden Etwas gemacht zu werden, das stumpfsinnig vor sich hinvegetierte wie zur Zeit Tonia Manciano. Er mußte schneller sein und die Hexe vernichten in dem Augenblick, in dem sie schwach war.
    Mik Hansen lachte lautlos. Yanaa konnte jetzt seine Gedanken nicht lesen und höchstens ahnen, was ihr bevorstand. Auf welche Weise er sie töten würde, konnte sie aber nicht wissen.
    Seine Hand glitt in die Tasche und umschloß den Dhyarra-Kristall. Der magische Stein fühlte sich kühl an, der vor Äonen von Göttern

Weitere Kostenlose Bücher