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0128 - Hände hoch, Chef!

0128 - Hände hoch, Chef!

Titel: 0128 - Hände hoch, Chef! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chef! Hände hoch
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gerufen.«
    Ich bin sicher, daß ich nicht sehr geistreich dreingeschaut habe, als ich das erfuhr. Ich kam aber nicht dazu, mir weiter darüber Gedanken zu machen, denn im gleichen Augenblick tauchte neben mir eine Sekretärin aus dem Verwaltungsgebäude auf und sagte:
    »Hallo! Mister McQuire möchte Sie sprechen, Mister Cotton.«
    Das kam mir wie gerufen.
    »Okay«, sagte ich. »Gehen wir.«
    Ich überlegte unterwegs, wie weit ich den Chef in das einweihen sollte, was ich inzwischen an Tatsachen wußte und an Vermutungen zusammengereimt hatte. Dann entschloß ich mich, wegen des noch spärlichen Beweismaterials gar nichts zu sagen. Sobald ich mehr und Genaueres wußte, konnte ich immer 'noch den Mund aufmachen.
    McQuire saß hinter seinem wuchtigen Schreibtisch und sah mir entgegen, als ich eintrat.
    »Hallo, Cotton!« sagte er. »Setzen Sie sich! Mögen Sie eine Zigarre?«
    Ich schüttelte den Kopf:
    »Wenn Sie gestatten, raudie ich meine Zigaretten.«
    »Bitte.--Hm--Ich habe mir natürlich erzählen lassen, wie die ganze Schweinerei gestern nachmittag abgelaufen ist, Cotton. Sie schneiden verdammt gut dabei ab. Ohne Sie wäre die ganze Sache wohl sehr viel schlimmer für uns ausgegangen.«
    Ich sagte nichts. Auf der einen Seite hatte er recht, auf der anderen kann man sich nicht selber loben.
    »Sie wissen ja, wie das hier ist, Cotton«, fuhr McQuire fort. »Die nächste Polizei-Station ist über fünfhundert Straßenkilometer entfernt. Telefonverbindung haben wir nicht. Gestern wurde hier ein Mann erschossen, aber die Polizei kann frühestens übermorgen hier sein. Ich kann ihr nur durch die Spedition Bescheid geben lassen, die unsere Versorgung durchführt, und die kommt erst morgen wieder. Ich bin deshalb der Meinung, daß wir uns hier selbst helfen müssen. Hätten Sie Lust, so eine Art Lagerdetektiv zu spielen?«
    Alles hatte ich erwartet, aber nicht 'das. Für einen Augenblick war ich so überrascht, daß ich nichts zu sagen wußte. Dann wägte ich blitzschnell das Für und Wider gegeneinander ab. Und ich kam zu dem Entschluß, daß dieser angebotene Posten mir bei meiner Arbeit sehr nützlich sein könnte.
    »Okay«, sagte ich. »Unter zwei Bedingungen.«
    »Nämlich?«
    »Erstens wird bekannt gemacht, daß ich innerhalb des Lagers polizeiähnliche Befugnisse habe —«
    »Genehmigt. Sonst können Sie ja nicht arbeiten, das ist klar.«
    »Zweitens kriege ich einen von den Jeeps, die ja doch in der Garage berumstehen. Ich möchte den Ort des Überfalls noch einmal genau untersuchen.«
    »Auch gepehmigt. Ich freue mich, Cotton, daß Sie ja gesagt haben. Sie imponieren mir, das sage ich Ihnen ganz offen. Haben Sie schon irgendwelche Anhaltspunkte, woher die Banditen kommen könnten?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »No, Chef. Bis jetzt leider nochi keine.«
    »Na, Sie Werdens schon schaffen, denke ich. In Zukunft stellen Sie den Schutz der Transporte selbst zusammen, in Zusammenarbeit mit mir. Stephens scheint mir doch nicht der richtige Mann zu sein. Well, das wäre für heute alles. Vom Wachdienst sind Sie ab sofort beurlaubt. Ihre Bezüge werden um zwanzig Dollar pro Woche erhöht. Das wär's, Cotton. Viel Glück!«
    Ich stand auf und schüttelte seine Hand.
    »Danke«, sagte ich.
    »Werden Sie sich auch ein bißchen um die Rease-Sache kümmern?« fragte er noch, als ich schon auf der Schwelle stand.
    »Sicher, Chef«, sagte ich. »Um die ganz besonders.«
    ***
    Ich hatte fast ein einstündiges Gespräch mit Phil, der sich in seiner Zelle sehr wohl fühlte. Der Steinbau hielt die Hitze besser ab als die dünnen Barackenwände, so daß in den beiden Zellen eine angenehmere Temperatur herrschte als in den Unterkünften.
    Hinterher sah ich mir genau die von Phil beschriebene Stelle an, wo Rease tot gelegen hatte. Ich telefonierte vom Sekretariat aus über das Lagertelefon mit dem Minenarzt und beauftragte ihn, die Kugel aus dem Kopfe des toten Rease herauszuholen und sicher zu verwahren.
    Danach ging ich zu Phil zurück und sprach noch einmal lange Zeit mit ihm.
    Wir kamen beide überein, daß es besser wäre, wenn er zunächst in der Zelle bliebe.
    Es war noch nicht Mittag, als ich mir in der Kantine Verpflegung für ein paar Stunden in Temperatur-Frischhaltepackungen geben ließ. Die legte ich in den Jeep, den ich mir aus der Geragenhalle herausgefahren hatte. Ich nahm eine Maschinenpistole, ein Gewehr und meine übliche Pistole mit, dazu Munition für alle drei Waffen. Wenn ich allein den Banditen in die

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