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0128 - Mörder aus dem Hyperraum

Titel: 0128 - Mörder aus dem Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein, um einen Zusammenstoß mit besonders eiligen Gunnern zu vermeiden. Der Informationspunkt lag etwa zwanzig Meter vom Magnetschacht entfernt. Fünf dunkelrote Phasenbewacher lungerten davor herum und diskutierten. Für Shorty-O waren diese Burschen völlig überflüssig, er hatte noch nie davon gehört, daß ein Phasenübergang nicht geklappt hätte.
    Vor Aufregung vergaß Shorty -O seinen Minussektor auszuschalten, als er den Informationspunkt erreichte, und die Phasenbewacher glitten protestierend in die Höhe. Shorty-O entschuldigte sich, holte sie wieder auf den Boden und betrat den Informationspunkt.
    „Eines der Schiffe mit organischer Besatzung hat die Flucht ergriffen, nachdem es schwer getroffen wurde", berichtete gerade der Kommandant. „Wir werden also nur noch auf ein Schiff stoßen. Eine Phase wird genügen, um eine für die Gunner günstige Entfernung zu schaffen." Shorty-O schaltete die Übertragung ein und sagte hastig: „Shorty-O meldet sich nach fälliger Aufladung zur Beratung."
    Seine hinteren Linsen beobachteten, wie die Phasenbewacher hereinkamen, um zu hören, was er sägte. Shorty-O wartete auf eine Antwort.
    „Beratung noch nicht nötig", sagte der Kommandant. „Anforderung bei Bedarf."
    Enttäuscht zog sich Shorty-O aus dem Informationspunkt zurück. Die Phasenbewacher verließen den Platz ebenfalls, um die Ausführung der einen Phase zu beobachten, die nötig war, um die beiden fremden Schiffe zu erreichen.
    Shorty-O sagte sich, daß alles getan werden mußte, um einen Angriff der organischen Wesen auf das unbekannte Robotschiff zu verhindern. Er streckte seinen Gleitfuß aus, rollte bis zu einem Phasenschutz und erwartete den Hyperraumsprung.
     
    *
     
    Die Reibungslosigkeit, mit der die Übernahme der HAT-LETE bisher erfolgt war, machte Teluf mißtrauisch. Der Major war kein abergläubischer Mensch, aber er sagte sich, daß vorhandene kleine Schwierigkeiten größere theoretisch bis zu einem gewissen Grade ausschlossen. Geschah überhaupt nichts, wie in diesem Fall, wartete man unbewußt ständig auf etwas Unvorhergesehenes. Die Vertreibung der Springer war beinahe schulmäßig vor sich gegangen, und nichts deutete darauf hin, daß sich an dieser Abwicklung etwas ändern würde.
    Die FRISCO hatte ihre Geschwindigkeit genau der des Robotschiffes angepaßt und trieb in geringer Entfernung neben dem Schweren Kreuzer. Einige Magnettrossen verbanden die beiden Schiffe miteinander, so daß es aussah, als würde die wesentlich kleinere FRISCO von der HAT-LETE geschleppt.
    Das war natürlich ein Trugschluß, denn im All kommt es nicht auf die Größe, sondern lediglich auf das Beschleunigungsvermögen eines Körpers an.
    Teluf wandte sich an Leutnant Böttischer, der bereits seinen Raumanzug angelegt hatte und den Major abwartend durch die Sichtscheibe anblickte. Der Leutnant war groß und schwer, eine Strähne strohblondes Haar hing ständig in seiner Stirn. Böttischer war genau das Gegenteil von Gallahad; er wirkte ruhig und gelassen, manchmal fast phlegmatisch. Alles, was er unternahm, tat er mit einer unnachahmlichen Lässigkeit. ° „Ihre Arbeit ist Ihnen bekannt, Leutnant", sagte Teluf. „Sie sollen zusammen mit Ihren Begleitern übersteigen und das Robotschiff kontrollieren. Stellen Sie fest, ob es noch dazu in der Lage ist, selbständig in eine Transition zu gehen. Finden Sie eventuelle Beschädigungen und versuchen Sie herauszubekommen, was die Springer an Bord getan haben."
    „Ja, Sir", bestätigte Böttischer gedehnt.
    Er nickte den drei Männern zu, die ihn begleiten würden und verließ gemeinsam mit ihnen die Zentrale.
    Gallahad schickte ihnen einen neidvollen Blick hinterher.
    Teluf konnte sich eines eigenartigen Gefühls nicht erwehren. Unbewußt schüttelte er den Kopf. Jetzt konnte eigentlich nichts mehr passieren. Das leise Summen des Trox drang in seine Ohren, und er lächelte vor sich hin. Tonrim wartete anscheinend gespannt auf den Abschluß der Aktion, um bald einen anderen Planeten zu erreichen.
    Der Lautsprecher knackte, und Böttischers gelassene Stimme sagte: „Wir steigen jetzt aus. Sir."
    „Paß auf, wo du hintrittst", empfahl Gallahad spöttisch. Seine Hände fingerten nervös an dem kleinen Mikrophon.
    „Jetzt sind wir drüben, Sir", sagte Böttischer nach einer Weile.
    Teluf beugte sich über das Mikrophon und sagte trocken: „Rein mit euch, Leutnant."
    Später behauptete Böttischer, daß er auf diese Aufforderung noch eine Antwort gegeben hätte.

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