Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0128 - Mörder aus dem Hyperraum

Titel: 0128 - Mörder aus dem Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
kommenden Stunden für ihn bereit hielten.
     
    *
     
    In diesem schrecklichen Augenblick wünschte Tusnetze nichts mehr als die Begabung, seine Gedanken einfach ausschalten zu können. Er wußte, daß er ein geschlagener Mann war, aber seine Vitalität und sein Stolz wurden mit dieser Tatsache nicht fertig. Er war zerstört, vernichtet, am Boden zerschlagen, und kein Wunder würde ihm jemals wieder auf die Beine helfen.
    „Sie haben das Feuer sofort wieder eingestellt", sagte Farosto düster.
    „Sie geben uns eine Chance", murmelte Gansor. „Wenn wir uns zurückziehen, können wir unser Leben retten."
    „Warum erwidern unsere Geschütze das Feuer nicht?" schrie Tusnetze außer sich.
    Farosto und der wieder an Bord des Beibootes gekommene Beschan warfen sich einen stummen Blick zu.
    „Sie wissen, daß uns die Terraner überlegen sind, Patriarch. Jede Gegenwehr wäre sinnlos." Farosto versuchte, den Sippenführer auf seinen Sitz niederzudrücken. „Wir müssen verschwinden, bevor sie es sich anders überlegen und uns gefangennehmen."
    Tusnetze senkte den Kopf. In seinem Innern tobte ein wilder Kampf.
    „Es war alles umsonst", sagte er schließlich. „Wir können die HAT-LETE nicht übernehmen, und die TUS II ist halb zerstört. Wir sind am Ende." Er blickt auf, und sein Gesicht umwölkte sich drohend.
    „Vicheline", stieß er hervor. „Wo ist er?"
    Der Trox war verschwunden. „Er muß innerhalb des Robotschiffs geblieben sein", vermutete Gansor.
    „Wir lassen ihn hier", bestimmte Tusnetze.
    Das Boot flog aus der Schleuse und steuerte der TUS II entgegen. Von der anderen Seite näherte sich langsam das terranische Schiff.
    Der Zeitpunkt der endgültigen Auflösung von Tusnetzes Sippe war gekommen. Nach den ungeschriebenen Gesetzen der Galaktischen Händler durfte der Patriarch seine große Familie nicht länger an sich binden. Tusnetze hatte alle Schiffe verloren bis auf eines, das ein zerschossenes Wrack war und vielleicht nur noch von einem Genie wie Farosto zum nächsten Raumhafen gebracht werden konnte.
    Tusnetze hatte nie geglaubt, daß es jemals soweit kommen würde. Unglaubliches Pech hatte ihn immer tiefer ins Unglück getrieben. Nun am Ende seines abwärts führenden Weges konnte er seine Lage nicht verstehen. Fast erschien es ihm, als wäre das alles nicht ihm, sondern einem Fremden widerfahren, einer anonymen Person, die bald aus dem Lebensbereich Tusnetzes verschwinden würde.
    Nur ganz langsam fand sich das Bewußtsein des Patriarchen mit den Tatsachen ab. Sein fürchterlicher Zorn war einer dumpfen Resignation gewichen. Ruhig wartete er, bis das Beiboot in den Hangar der TUS II zurückgekehrt war.
    Er hörte Farostos erleichtertes Aufatmen.
    „Ich hätte nie geglaubt, daß wir jemals wieder auf der TUS II ankommen würden", sagte er. Die einzige Schleuse des Beiboots öffnete sich, und die Springer verließen das kleine Schiff.
    Als Tusnetze als letzter in den Hangar trat, sah er, daß man sie schon erwartete. Sein jüngster Sohn, Boruz, stand, von zehn anderen Männern begleitet, mitten im Hangar.
    Tusnetze verhielt inmitten seiner Bewegungen, als er erkannte, daß Boruz eine Waffe auf ihn gerichtet hatte. Einen Augenblick starrten sich Vater und Sohn an, die Umwelt versank für sie, dann reckte sich der Patriarch.
    „Vermutlich soll das eine Art Revolution sein", sagte er. „Das hättest du dir ersparen können, Boruz. Ich trete zurück und gebe die Sippe frei."
    Die Waffe in der Hand des Jüngeren begann zu schwanken. Boruz blickte sich unsicher um, als hoffte er, von seinen Begleitern Unterstützung zu erhalten. Niemand rührte sich. Tusnetze erkannte, daß er noch immer Autorität besaß, er war der Patriarch, der Führer der Sippe. Aber er war zu müde, um von seiner Macht Gebrauch zu machen.
    „Unser Schiff ist stark beschädigt", rief Boruz schrill. „Was haben wir noch außer diesem alten Kasten und unseren Schulden auf Vallord?"
    Tusnetze ging auf ihn zu und nahm ihm das Strahlengewehr aus der Hand.
    „Nichts", sagte er ruhig. „Wir haben nichts."
    „Wir hätten einen Frachtauftrag annehmen sollen", Boruz ließ hilflos die Schultern hängen. „Das hätte zwar nicht viel eingebracht, wäre aber immer noch sicherer gewesen als dieses Abenteuer."
    „Ich werde versuchen, die TUS II in Gang zu bringen", mischte sich Farosto ein. „Wir wollen die Geduld der Terraner nicht unnötig auf die Probe stellen."
    Er verließ den Hangar mit entschuldigendem Lächeln, froh darüber,

Weitere Kostenlose Bücher