Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0128 - Mörder aus dem Hyperraum

Titel: 0128 - Mörder aus dem Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
hatte versprochen, die Springer an einen Ort zu führen, wo sie ein herrenloses Robotschiff des zerstörten Regenten übernehmen könnten. Wie jeder andere Galaktische Händler wußte Tusnetze, daß noch ein paar Tausend dieser Schiffe im freien Fall durch die endlosen Weiten des Universums trieben und nur darauf warteten, von dem richtigen Mann gefunden zu werden.
    Tusnetze hielt sich für den richtigen Mann, und als ihm Vicheline den unkomplizierten Plan unterbreitet hatte, war er sofort darauf eingegangen. Der Trox war Tusnetze auf der Handelsstation Vallord begegnet, wo man den Patriarchen in sinnlos betrunkenem Zustand aus einer Bar auf die Straße befördert hatte, direkt vor Vichelines Streichholzbeinchen.
    „Hilf mir doch!" hatte Tusnetze gestammelt.
    Der Trox wog etwas über zehn Pfund, Tusnetze zweieinhalb Zentner, und so waren Vichelines Bemühungen, den Springer aus dem Dreck der Straße zu ziehen, von vornherein zum Scheitern verurteilt gewesen. So hatte sich Vicheline neben Tusnetze auf die Straße gehockt, einen leisen Sing-Sang begonnen und gewartet, daß Tusnetze einmal etwas anderes als nur undeutliche Worte von sich geben würde.
    Tatsächlich: nach zwei oder mehr Stunden stand der Springer auf und machte Anstalten, auf schwankenden Beinen in die Bar zurückzukehren, um, wie er sich ausdrückte, ein Geschäft zu begießen.
    Vicheline hatte in diesen Sekunden sein einziges rotes Auge so traurig auf Tusnetze gerichtet, daß der Patriarch ernüchtert gefragt hatte: „Was willst du überhaupt?"
    Der Trox, der im Stehen keinen festen Halt hatte und ständig auf und nieder wippte, hatte erklärt: „Ich möchte Vallord verlassen, großer Mann. Nehmen Sie mich mit."
    Tusnetzes dröhnendes Gelächter ließ den Trox zurückweichen. Aus sicherer Entfernung berichtete er dann von dem Robotschiff, dessen Flugbahnkoordinaten er aus einer geheimnisvollen Quelle erfahren hatte.
    Tusnetze, dem wirtschaftlichen Ruin nach seinem gewaltigen Umtrunk näher denn je, war bereit, nach dem Strohhalm zu greifen, der sich ihm hier bot, und so hatte er den Trox mit an Bord des Walzenschiffes genommen. Zum Erstaunen der Besatzung hatte der Patriarch den seltsamen Gast höflich und zuvorkommend behandelt, ja, manchmal hockte Vicheline, seinen unverständlichen Gesang heulend, auf Tusnetzes Schulter und ließ sein rotes Auge in unendlicher Traurigkeit über die dürftige Ausrüstung der Zentrale gleiten.
    Die TUS II schlingerte in diesem Augenblick in der Randzone des Kugelsternhaufens M-13, und ihre Suche nach dem Robotschiff hatte ein Ende.
    „Da ist es!" rief Tusnetze noch einmal.
    In der Zentrale herrschte ehrfürchtiges Schweigen, denn keiner konnte so richtig glauben, daß die Pechsträhne der Sippe nun vorüber sein sollte Und doch, die Bildschirme der Raumüberwachung, soweit sie noch intakt waren, übertrugen deutlich das Bild des Kugelraumers. Einsam und verlassen schwebte das arkonidische Schiff im leeren Raum.
    „Du hattest recht, Vicheline", sagte Tusnetze mit einem dankbaren Unterton. „Wir haben das Robotschiff gefunden."
    Der Trox unterbrach sein Lied, schwebte langsam neben Tusnetze zu Boden und wisperte: „Es gehört Ihnen, großer Mann. Sie müssen es sich nur holen." -Beinahe andächtig verfolgte der Patriarch, wie Farosto, der in diesem kritischen Augenblick die Pilotenarbeit übernommen hatte, das Walzenschiff näher an den Robotraumer heransteuerte. Die Pechsträhne hatte ein Ende! Der Wert des arkonidischen Schiffes war unschätzbar, er würde genügen, zwei oder drei Walzenschiffe mit erstklassiger Einrichtung zu kaufen.
    Tusnetze hoffte im stillen, daß seine Söhne, Neffen und Töchter, die ihm in den vergangenen Jahren durchgebrannt waren, reumütig zurückkehren würden, wenn sie von diesem beispiellosen Geschäft hörten.
    Tusnetze war Geschäftsmann, kein Träumer und Phantast. Er schätzte seine Mö glichkeiten ab und gestand sich ein, daß es einige Schwierigkeiten geben würde, bis er das Robotschiff verkauft hätte. Vor allem die Terraner hatten ihre Agenten überall und hielten sich für die berechtigten Erben der Schiffe des Regenten.
    Doch der Patriarch traute sich zu, alle Klippen sicher zu umgehen, wenn er das Kugelschiff erst einmal an der Angel hatte. Farosto gab einen Seufzer von sich, und die aufgekommenen Gespräche verstummten sofort. Der Chefmechaniker kratzte verzweifelt in seinem dichten Bart, aber noch nicht einmal Tusnetze wagte ihn in diesem Moment mit einer Frage zu

Weitere Kostenlose Bücher