0129 - Atombrand auf Mechanica
ich dachte, ich wäre der einzige Dummkopf auf diesem Schiff. Manchmal tut der Chef schon recht geheimnisvoll, aber für gewöhnlich ist es nicht seine Art. Nun, vielleicht will er uns überraschen."
Es wurde allerdings eine Überraschung, aber weniger für Claudrin als für Gucky, Iltu und einige Mutanten. Ganz besonders aber für fünf Techno-Offiziere des Einsatzkommandos.
Noch während die THEODERICH auf den imaginären Punkt zueilte, an dem sie abstoppen sollte, ließ Rhodan die Mutanten und die Techniker in den Raum kommen, in dem der Fiktiv- Transmitter untergebracht war.
Es war den Terranern niemals gelungen, dieses Gerät nachzubauen, das der große Unbekannte, das unsterbliche Wesen des künstlichen Planeten „Wanderer", ihnen einmal geschenkt hatte. Seine Funktion war unbekannt, nur das Resultat war klar und offensichtlich. Der Transmitter konnte jeden Gegenstand - ob organischer oder anorganischer Natur - zu jedem beliebigen Ort schießen und dort nach vorheriger Entmaterialisierung neu erstehen lassen. Der gewaltige Unterschied zu den herkömmlichen Transmittern war, daß keine Empfangsstation benötigt wurde.
Allerdings setzte Rhodan den Fiktivtransmitter nur sehr selten und in Notfällen ein, um das wertvolle Instrument möglichst zu schonen. Es war unersetzlich und sein wahrer Wert nicht abzuschätzen. Das war auch einer der Gründe, warum er beabsichtigte, auf „Mechanica" eine reguläre Empfangsstation für gewöhnliche Materietransmitter einzurichten.
Eine halbe Stunde vor Erreichendes Wartepunktes versammelten sich die Mutanten und Techniker im Transmitterraum. Gucky hielt den Katzentiger Putzi am Halsband fest - ein etwas merkwürdiges Bild, denn Putzi war genauso hoch wie der Mausbiber. Daneben stand Iltu mit dem afrikanischen Teleporter Ras Tschubai, ebenfalls ein sehr ungleiches Paar. Der Neger war doppelt so groß wie das Mausbibermädchen, das ein wenig ängstlich seine schwarze Pranke mit ihrer Pfote festhielt, als bedürfe sie Tschubais Schutz. Die fünf Techniker standen ein wenig unschlüssig dabei und betrachteten die vielen Kisten und Pakete, die neben dem Transmitter herumlagen.
Bully hatte den Raum verlassen, um sich in die Zentrale der THEODERICH zu begeben. Er klärte Claudrin auf und befreite ihn von seinen Nöten.
Rhodan deutete auf den Fiktivtransmitter.
„Sie werden sich fragen, warum ich von Ihnen verlange, daß Sie einen so weiten Sprung wagen sollen - genau eintausend Lichtjahre. Ich will es Ihnen erklären, damit Sie von der Wichtigkeit dieser Maßnahme überzeugt sind. Die Roboter, wenn sie von Mechanica stammen, sind nie mehr zu ihrem Heimatplaneten zurückgekehrt, sondern treiben sich im freien Raum herum, greifen alles Organische an und handeln anscheinend nach einer alten Programmierung, die ihren Sinn längst verloren hat. Ich möchte auf Mechanica einen Stützpunkt errichten, der keine Rückschlüsse darauf zuläßt, wer ihn gebaut hat. Die THEODERICH kann nicht mit ihm in Zusammenhang gebracht werden, wenn sie tausend Lichtjahre entfernt ist, während er errichtet wird. Wir wissen nicht, welche Beobachtungsmittel die Robots haben. Sie werden alle die neuen Spezialabsorber tragen und somit nicht als organische Lebewesen zu erkennen sein - bis auf Putzi. Auch das hat seinen besonderen Grund. Wir müssen in Erfahrung bringen, ob sich die Roboter auch um halbintelligente Organismen kümmern, oder ob sie nur mechanische Gebilde als das wahre Leben anerkennen."
„Und was tun wir", fragte Gucky skeptisch, „wenn die Roboter tatsächlich kommen und uns angreifen? Wir können sie doch nicht abwehren."
„Die Pakete und Kisten dort - zusammengesetzt ergeben sie eine komplette Transmitter-Empfangsstation, mit der jederzeit die Verbindung zur THEODERICH hergestellt werden kann. Ich kann somit von hier aus immer Verstärkung, Waffen und alles Material nach Mechanica entsenden, ohne auf langwierige Situationsberechnungen angewiesen zu sein, wie es jetzt noch der Fall ist. Sobald die Station funktionsbereit ist, werde ich mit einhundert Mann des Einsatzkommandos nachkommen. Das Gebirge auf Mechanica wird zur regelrechten Festung ausgebaut, falls uns die Roboter Zeit dazu lassen."
„Sie waren sechs Jahre nicht dort, warum sollten sie nun auftauchen?"
Rhodan lächelte flüchtig. „Weil sich zum erstenmal auf Mechanica Wesen bewegen werden, die keine organischen Gehirnimpulse ausstrahlen und daher für die Roboter Vertreter des wahren Lebens sind. Man wird sich
Weitere Kostenlose Bücher