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0129 - Atombrand auf Mechanica

Titel: 0129 - Atombrand auf Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Der Schwundausgleicher sorgte dafür, daß keine der Kisten zu früh materialisierte und zu tief fiel.
    Ignaz Polski sandte das vereinbarte Funksignal und bestätigte damit den ordnungsgemäßen Empfang der Bauteile. Zugleich gab er damit bekannt, daß sie mit der Zusammensetzung beginnen würden. Gucky sagte zu Ras: „Wir haben jetzt einige Stunden Zeit.
    Sollten wir die Gelegenheit nicht benutzen, uns die Gegend anzusehen?"
    „Welche Gegend?" fragte Ras Tschubai und sah sich nach allen Seiten um. „Ich kann nichts sehen, was der Untersuchung wert wäre."
    „Willst du hier frieren und dir die Beine in den Bauch stehen? Der Zusammenbau dauert mindestens fünf Stunden, wie ich die Kerle kenne. Ja, ich weiß", fügte er hinzu, als er die bezeichnende Handbewegung des Afrikaners sah, „die Heizung läßt sich einschalten. Aber damit ist noch längst nicht gesagt, daß ich mich nicht zu Tode langweile, wenn ich hier untätig warte. Dann geh ich eben allein und nehme Putzi mit. Nein, Iltu, du bleibst hier bei Ras!"
    „Ich kann es dir nicht verbieten", meinte Ras ohne Begeisterung.
    „Aber ich entsinne mich nicht, daß der Chef Exkursionen angeordnet hat."
    Hat er sie vielleicht untersagt?" knurrte Gucky wütend und sprang mit einem Satz auf Putzis Rücken, der das Spiel von früher her kannte und sich nicht rührte. „Eben, hat er nicht! Macht euch keine Sorgen, wir sind bald zurück. Und Iltu ... untersteh dich, hinter mir herzuspringen!"
    Er krallte sich fest in Putzis Nackenhaar, konzentrierte sich auf die am Horizont liegende Stätte der Vernichtung und teleportierte.
    Die Masse des Katzentigers war nicht zu groß für einen Teletransport. Bei körperlicher Berührung wurde Putzi genauso durch den fünfdimensionalen Raum transportiert wie Gucky.
    Sie materialisierten am Rande eines großen Kraters.
    Sein Grund war mit einer glasigen Masse ausgefüllt - den zusammengeschmolzenen und wieder erstarrten Resten der ehemaligen Schaltzentrale. Von hier aus wurden die Abwehrgeschütze des ganzen Planeten gesteuert, die nun deaktiviert und nutzlos in ihren Verstecken auf ein neues Erwachen warteten. „Mechanica" war ohne die Schaltzentrale jedem Angriff aus dem Weltraum her schutzlos ausgeliefert.
    „Sind sie selber schuld", murmelte Gucky, ohne jedoch dabei zu bedenken, daß es sie ja gar nicht mehr gab und daß niemand sie je gesehen hatte.
    Lange hielt Gucky sich nicht auf. Er blieb auf Putzis Rücken sitzen und ritt auf dem großen Kater einmal um den Krater herum, dann teleportierte er in östlicher Richtung. Nach drei Sprüngen materialisierten sie am Rand einer Stadt.
    Das typische Merkmal der verlassenen Städte von „Mechanica" waren die runden Kuppelbauten, in denen die unbekannten Bewohner ihre „Nährbäder" genommen hatten. Solange, bis die Ernteschiffe ausblieben.
    „Sehen wir uns die Stadt einmal an", piepste der Mausbiber und klopfte Putzi ermunternd auf den Rücken. „Vielleicht finden wir einen Hinweis. Perry würde sich freuen, wenn er recht behielte mit seiner Theorie." Er kicherte vergnügt. „Ich glaube, ehrlich gesagt, nicht daran, daß er recht hat."
    Putzi fauchte als Antwort und setzte sich in Trab. Samtweich tapsten seine riesigen Pfoten den unverwitterten Betonboden der Straße. Rechts und links erhoben sich merkwürdig geformte Bauwerke, die einmal den Unbekannten als Wohnungen gedient haben mochten. Kein verlassenes Fahrzeug war zu sehen, keine Einrichtungsgegenstände und kein noch so geringer Hinweis auf die Erbauer der Stadt.
    Gucky hatte es eigentlich auch nicht anders erwartet. Er war nicht enttäuscht. Fünf Stunden untätig warten - das wollte er nicht.
    So kam ihm die Idee für diesen Ausflug. Er machte ihn ohne ein bestimmtes Ziel und ohne feststehende Absicht. Es gefiel ihm, auf dem Rücken des Katers zu reiten und das Tier nach seinem Willen zu lenken.
    Putzi tat ihm den Gefallen. Er ahnte mehr die Gedanken und Wünsche seines kleinen Freundes, als, daß er sie zu analysieren und begreifen verstand. Dazu war er ein zu schlechter Telepath und besaß zu wenig Intelligenz.
    Sie durchstreiften einige Straßen, während die rote Sonne immer tiefer sank und die Schatten schnell länger wurden. Es herrschte ein eigenartiges Dämmerlicht zwischen den steil aufragenden Wänden der Häuser, das alle Gegenstände verschwommen erscheinen ließ. Auf dem weiten Platz aber, annähernd mitten im Zentrum der Stadt, wurde es heller. Ungehindert konnten hier die letzten Sonnenstrahlen

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