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0129 - Atombrand auf Mechanica

Titel: 0129 - Atombrand auf Mechanica Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Offizieren auf.
    Irgend etwas in ihrer Erinnerung meldete sich, aber es dauerte fast fünf Minuten, bis es ihr einfiel.
    „Ich glaube, ich habe Rhodan noch etwas mitzuteilen", flüsterte sie Gucky zu. „Warte hier."
    „Ist es so wichtig?"
    „Ich glaube schon." Sie nickte Gucky zu und trippelte zu der Gruppe hin. Sie packe Rhodan am Zipfel seiner Uniformjacke und zog daran. „Hast du einen Augenblick Zeit?" Er drehte sich erstaunt um. „Ach - du bist es? Ja, was gibt es denn?"
    „Es ist mir eben erst eingefallen, Perry, und fast hätte ich es vergessen. Erinnerst du dich, als Gucky dich holte? Wir beide hatten doch den Mental-Absorber ausgeschaltet, um dich zu finden. Nun, ich vergaß, ihn wieder einzuschalten, als wir vom Hügel zum Wrack zurückflogen. Wir landeten dicht bei den Bergungsschiffen, die die Teile des Fragmenters einluden. Und da fing ich die Impulse auf."
    Die Männer warfen sich bezeichnende Blicke zu.
    Rhodan sah Iltu fest an. „Impulse? Von welchen Impulsen sprichst du denn?"
    „Sie kamen aus dem Wrack, aber sie blieben unverständlich.
    Auch die einzelnen Klein-Roboter strahlten sie aus. Es war nicht die übliche Frage nach dem wahren Leben, sondern etwas anderes. Gefühle, Emotionen - oder so."
    „Unmöglich!" erklärte Rhodan und schüttelte verwundert den Kopf. „Roboter können keine Telepathen sein, und Gefühle haben sie schon gar nicht. Es gibt Wissenschaftler, die das allen Ernstes behaupten, aber sie blieben uns bis heute den Beweis schuldig."
    Er beugte sich ein wenig zu Iltu hinab. „Bist du sicher, daß du dich nicht täuschst?"
    „Völlig sicher!" bestätigte sie, ohne zu zögern. „Die Impulse waren stark und unmißverständlich, aber eben doch undefinierbar.
    Sie strömten von allen Seiten auf mich ein und wurden schließlich feindlich und böse."
    „Böse? Was willst du damit sagen?"
    Claudrin, Bully und Nacro lauschten atemlos der Unterhaltung und ließen sich kein Wort davon entgehen. Die Spannung stand auf ihren Gesichtern geschrieben.
    „Einzelne Gedankenfetzen bekam ich mit", fuhr Iltu fort.
    „Vielleicht ergeben sie, chronologisch aneinander gereiht, einen Zusammenhang. Zuerst empfing ich nur Frage. Das war, als wir landeten. Verstehe mich richtig, Perry, alle Impulse waren Frage, eine Frage. Der Impuls In sich bedeutete Frage. Dann verwandelten sich kollektiv diese vielfältigen - aber auf Frage ausgerichteten - Impulse in Verwunderung und Unruhe. Das war etwa zu dem Zeitpunkt, als Ras und ich den Gleiter verließen, Bully übrigens auch. Mir fiel ein, daß ich den Absorber wieder einschalten müsse, aber ich tat es nicht. Ich war neugierig geworden und glaubte, vielleicht doch eine Entdeckung gemacht zu haben. Also lauschte ich weiter."
    Rhodan nickte; er hatte begriffen. „Und dann verwandelte sich Frage und Verwunderung in Zorn, Wut und Feindschaft. War es so, Iltu?"
    „Ja, so war es. Woher weißt du das?"
    „Ich konnte es mir denken, Iltu. Du hast den Absorber wieder eingeschaltet, stimmt's?" Als sie abermals nickte, lächelte Rhodan etwas zerfahren, als habe er eine großartige Entdeckung gemacht, sei aber gar nicht zufrieden mit ihr. „Jener Mann, der die Theorie aufstellte, unsere Roboterfeinde wären zu Emotionen fähig, hatte recht. Wissen Sie, was das bedeutet, meine Herren? Nicht? Nun, dann will ich es Ihnen sagen: Wir stehen einer Intelligenzform gegenüber, die es bisher in unserer Galaxis noch niemals gab. Ich habe jetzt nicht den Mut, die Konsequenz aus Iltus Beobachtungen zu ziehen, aber eines Tages werden wir alle ihn aufbringen müssen. Ich hoffe nur, daß unsere Techniker bis dahin einige Geheimnisse des Wracks gelüftet haben."
    Niemand hatte darauf etwas zu sagen.
    Iltu ging zu Gucky zurück. Die Bestrahlungswelle war näher gekommen. Die letzten Wrackteile wurden durch Antigravplattformen weggeschafft. Die Spezialkräne wurden eingefahren. Die Bergungsschiffe meldeten Startbereitschaft.
    „Gehen wir an Bord", schlug Rhodan vor.
    Später, in der Zentrale der THEODERICH, erlebten sie den letzten Akt des Dramas von Mechanica. Der Planet starb. Nur wenige Stellen der Oberfläche waren noch dunkel. Die Nähte zwischen Dunkel und greller Helligkeit schimmerten rötlich, aber schon überwog die zerfallene Materie. Mechanica leuchtete bereits heller als seine Sonne.
    „Die Laurins müssen die Robots länger kennen als wir - und sie haben die Gefahr richtig erkannt, die von ihnen ausgeht. Ohne zu zögern haben sie ihre vermeintliche

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