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013 - Der Kopfjäger

013 - Der Kopfjäger

Titel: 013 - Der Kopfjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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klappte überhaupt nicht. Mir gelang es zwar, mit einem Geist Verbindung aufzunehmen, doch ich konnte ihn nicht in den Körper des Toten bannen. Ich nahm verschiedene Kontakte mit Geisterbeschwörern auf, doch die meisten sind nur Scharlatane. Ich benötige dringend ein gutes Medium.
     
    Kürzlich habe ich an einer Geisterbeschwörung bei Claude Marquet teilgenommen. Seine Frau scheint ein gutes Medium zu sein. Sie verfügt über starke Kräfte, die ihr Mann nicht wecken kann. Gilbert Sanson führte mich hin, mit dem ich mich vor einigen Tagen angefreundet hatte. Er will unbedingt den früheren Henker von Paris, Charles-Henri Sanson de Longval, beschwören. Der Besuch bei Marquet brachte mir übrigens eine andere interessante Neuigkeit. Ich entdeckte im Keller einen Geheimgang, der direkt zu meinem Haus in der Rue Moret führt. Ich ahnte, daß so ein Gang existieren mußte. Ich werde ihn durch magische Fallen sichern.
     
    Es ist mir gelungen, Claude Marquet und seine Frau zu beeinflussen. Sie gehorchen mir aufs Wort. Sanson liegt mir ständig in den Ohren, doch endlich den Versuch zu wagen, seinen Urahnen zu beschwören. Aber das muß noch einige Zeit warten. Ich habe meine Experimente noch nicht abgeschlossen. Sanson stellte mir einen Freund vor, Raymond Pellegrin. Ich habe nun auch über Sanson und Pellegrin Macht. Bei Lebenden geht alles sehr einfach, aber mit den Geistern habe ich Schwierigkeiten.
     
    Endlich ist es mir gelungen. Endlich! Das ist ein Tag zum Feiern. Ich habe einen Toten beseelt. Er spricht ganz vernünftig und folgt mir aufs Wort. Leider hat er große Gedächtnislücken. Aber ich bin wieder einen Schritt vorwärts gekommen. Doch wird es immer schwieriger, Leichenteile zu beschaffen. Ich muß mir da etwas einfallen lassen, und ich weiß auch schon, was ich tun werde. Ich werde eine magische Falle errichten und zwei Männer dort postieren.
     
    Die Falle ist ein voller Erfolg. Heute wurde sie zum erstenmal in Betrieb genommen. Sie befindet sich auf der Straße von Paris nach Versailles.
    Es regnete, und der erste Wagen ging in die Falle. Der Wagen kam von der Straße ab und prallte gegen einen Baum. Der Fahrer trug schwerste innere Verletzungen davon. Der Mann heißt Pierre Gormat. Ich löste seinen Kopf vom Rumpf und schloß ihn an das von mir entwickelte System an.
    Der Erfolg übertraf tatsächlich all meine Erwartungen. Der Schädel lebte weiter. Er kann sprechen und völlig klar denken. Morgen ist es soweit. Ich werde Gormats Kopf auf einen präparierten Körper verpflanzen, den ich aus verschiedenen Leichenteilen zusammengesetzt habe. Und dann werden wir versuchen, den Geist von Charles-Henri Sanson de Longval zu beschwören. Dieses Experiment wird die erste Krönung meiner Bemühungen sein. Ich werde Gilbert Sanson als Medium verwenden. Die Beschwörung werde ich in Marquets Keller durchführen. Alles ist vorbereitet. Ich hoffe, daß ich Erfolg haben werde.
    Die Person des Henkers von Paris hat mich seit meiner frühesten Jugend fasziniert. Gilbert Sanson hat mir einige alte Dokumente gezeigt, die die ganze Geschichte der Longvals beinhalten. Durch welche Umstände sich der Name de Longval zu Sanson de Longval erweiterte, darüber gibt es keinerlei Aufzeichnungen.
    Die Übersiedlung der Sansons aus der Provinz nach Paris hat im Jahre 1685 stattgefunden. Charles Sanson de Longval war damals zum Scharfrichter von Paris ernannt worden, und bis zum Ende des 18. Jahrhunderts hatten die Sansons diese höchste Stellung, zu der ein Scharfrichter in Frankreich aufsteigen konnte, innegehabt. Alle Banditen, Mörder und Giftmischer, die von den Pariser Gerichten zum Tode verurteilt worden waren, starben durch die Hand eines Sansons. Der bekannteste Henker aus dieser Dynastie war zweifelsohne Charles-Henri Sanson de Longval, der sein Amt im Alter von neunzehn Jahren angetreten hatte. In seiner Laufbahn hatte er mehr als dreitausendfünfhundert Menschen hingerichtet, darunter so prominente Leute wie den König, die Dubarry, Danton und Robespierre.
    Die Vorstellung, diesen unheimlichen Mann zum Leben zu erwecken, ist einfach umwerfend. Morgen ist es soweit. Ich flehe alle bösen Geister an, daß es gelingen möge.
     
    Die Beschwörung war ein Erfolg, aber sie verlief völlig anders, als ich erwartet hatte. Es dauerte mehr als eine Stunde, bis es Gilbert Sanson gelang, Kontakt mit seinem Urahnen herzustellen. Dann trat ich in Aktion und riß ihn aus dem Jenseits in die Gegenwart. Ich zwang den Geist in

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