Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
013 - Der Kopfjäger

013 - Der Kopfjäger

Titel: 013 - Der Kopfjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
gemacht und war gegen einen Baum geprallt. Gormat hatte den stechenden Schmerz in der Brust gespürt und war ohnmächtig geworden.
    Als er die Augen aufschlug, war es finster. Es dauerte einige Sekunden, bis er begriff, daß man ihm die Augen verbunden hatte. Er blähte die Nasenflügel; der Geruch war unverkennbar; er mußte sich in einem Spital befinden. Er versuchte sich zu bewegen, doch das ging nicht; er spürte seine Glieder nicht. Er versuchte zu sprechen, doch es kamen nur krächzende Laute über seine Lippen.
    »Ruhig«, sagte eine sanfte Frauenstimme. »Seien Sie ganz ruhig! Ich hole den Arzt.«
    Die Schritte dröhnten überlaut in seinen Ohren. Eine Tür wurde geöffnet, dann war es still. Er versuchte noch einmal zu sprechen, hatte jedoch wieder keinen Erfolg damit. Nach wenigen Augenblicken kehrten die Schritte zurück.
    »Der Arzt kommt sofort«, sagte die Frauenstimme. »Versuchen Sie, nicht zu sprechen. Bleiben Sie ganz ruhig!«
    Pierre Gormat wollte aber sprechen. Er wollte wissen, wie es um ihn stand, ob er schwer verletzt war. Plötzlich hatte er entsetzliche Angst. Er befürchtete, blind zu sein.
    Schwere Schritte näherten sich, und dann hörte er eine unangenehm krächzende Stimme: »Sie hatten einen schweren Unfall, Herr Gormat, aber Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Wir werden Sie wieder auf die Beine bringen.«
    Er konnte noch immer nicht sprechen; nur unverständliche zischende Laute kamen über seine Lippen.
    »Es wird noch einige Zeit dauern, bis Sie sprechen können, Herr Gormat. Versuchen Sie es aber ruhig weiter! Bilden Sie zuerst nur kurze Wörter.«
    Gormat folgte dem Rat, doch seine Zunge und seine Lippen schienen sich zu weigern, Worte zu formen.
    »Schwester«, sagte der Arzt, »lassen Sie die Apparate nicht aus den Augen! Herr Gormat soll üben. Sobald er wieder sprechen kann, geben Sie mir Bescheid!«
    Die schweren Schritte entfernten sich. Pierre Gormat fühlte sich müde, doch seltsamerweise hatte er keinen Hunger und keinen Durst. Er spürte auch seinen Körper nicht; nur die Binde über seinen Augen drückte unangenehm. Er bewegte die Augäpfel. Hoffentlich bin ich nicht blind , dachte er erneut. Einige Zeit später versuchte er wieder zu sprechen. Diesmal ging es schon besser.
    »Schwester«, sagte er langsam. »Bin ich … bin ich blind?«
    »Nein«, sagte die Schwester. »Sie sind nicht blind, Herr Gormat.«
    »Weshalb – weshalb habe ich eine Binde vor den Augen?«
    »Das kann ich Ihnen leider nicht sagen. Anordnung des Arztes. Ich hole ihn jetzt.«
    Einige Sekunden herrschte Stille, dann vernahm Gormat wieder die krächzende Stimme des Arztes. »Das ist ja prächtig! Sie können schon sprechen! Wie fühlen Sie sich?«
    »Ganz gut, Doktor«, sagte Gormat. »Warum habe ich eine Binde vor den Augen?«
    »Eine reine Vorsichtsmaßnahme. Wir können sie jetzt ruhig entfernen.«
    Finger glitten über sein Gesicht, dann wurde die Binde gelockert und abgenommen.
    »Lassen Sie die Augen noch einige Augenblicke geschlossen, Herr Gormat«, sagte der Arzt. »Haben Sie Schmerzen?«
    »Nein«, sagte Gormat. Er konnte nun schon bedeutend besser sprechen. »Überhaupt nicht.«
    »Gut«, sagte der Arzt. »Öffnen Sie die Augen! Aber nur zu ganz schmalen Schlitzen!«
    Gormat gehorchte. Das Licht war unangenehm, und er schloß die Augenlider rasch wieder.
    »Ziehen Sie die Jalousien herunter, Schwester!« sagte der Arzt.
    Es wurde dämmrig im Zimmer. Gormat schlug die Augen erneut auf. Vor ihm stand ein kleiner Mann, der einen knielangen weißen Mantel trug. Alles an ihm wirkte aufgedunsen. Das runde, schwabbelige Gesicht war häßlich. Der Schädel war bis auf einen schmalen Kranz aschblonder Haare kahl. Seine Augen waren klein und stechend. Neben dem Arzt stand eine junge Frau in einer adretten Schwesternuniform. Ihr Haar war unter einem Häubchen verborgen, und ihr Gesicht wirkte recht hübsch. Gormat versuchte, den Kopf zu bewegen, aber irgend etwas hielt ihn fest; er konnte den Kopf nur etwas anheben.
    »Bewegen Sie sich nicht, Herr Gormat!« sagte der Arzt.
    »Habe ich schwere Verletzungen, Herr Doktor?« erkundigte sich Gormat ängstlich.
    »Ja.« Der Arzt lächelte und entblößte dabei kräftige gelbe Zähne. »Aber keine Bange! Wir bekommen Sie schon wieder hin.«
    Der Arzt trat einen Schritt zur Seite und aus Gormats Gesichtsfeld. Plötzlich fühlte Gormat sich müde. Seine Gedanken drehten sich im Kreis, und dann umgab ihn Finsternis.
    Als er wieder erwachte, war es

Weitere Kostenlose Bücher