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013 - Draculas Liebesbiss

013 - Draculas Liebesbiss

Titel: 013 - Draculas Liebesbiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
PSA-Mittelsmann.
    X-RAY-3 betrachtete das alte
Haus. Die Fensterläden waren überall geschlossen, im ersten Stock bemerkte man
einen schwachen Lichtschein.
    Am Türpfosten eine Klingel,
darüber ein altes, verwittertes Schild mit verschnörkelten Buchstaben.
    »Horsley.«
    Der gleiche Name mußte einmal
farbfrisch direkt über dem Eingang geprangt haben. Nur einzelne
Buchstabenschnörkel wiesen darauf hin, daß hier einmal Bestattungsunternehmen
Horsley zu lesen war.
    Larry klingelte. Gleich darauf
knarrte im Haus eine Tür. Schritte bewegten sich auf den hölzernen Stufen.
    Dann wurde geöffnet. Ein Mann,
breit wie ein Kleiderschrank, stand vor ihm. »Mister Horsley?« fragte Larry
Brent.
    »Das ist anzunehmen. Schließlich
steht mein Name auf dem Schild.«
    X-RAY-3 grinste. »Vielleicht kann
ich nicht lesen.«
    »Einen solchen Eindruck machen
Sie gerade nicht. Was kann ich für Sie tun?« Horsley kniff die Augen zusammen.
    »Ich möchte etwas von Ihnen
wissen. Sie hatten vorhin Besuch, von einem Fremden. Über diesen Mann würde ich
gern mit Ihnen sprechen.«
    »Sie sind erstaunlich gut
unterrichtet.« Horsley verlor in keinem Augenblick die Fassung. Er war ein
einfacher Mann. Sein Gesicht war vom vielen Alkohol etwas gerötet. An der Nase
und auf den Backen bemerkte man zahlreiche geplatzte Aderchen. Die Art und
Weise, wie der Mann sich gab, irritierte den Amerikaner jedoch. Horsley zeigte
eine Sicherheit und eine Ruhe, die nicht zu seinem Wesen paßten. »Sind Sie von
der Polizei?«
    »Vielleicht.«
    Horsley blickte die Straße hinab.
Niemand zu sehen. Er trat zur Seite. »Kommen Sie ’rein«, sagte er rasch. »Ich
möchte nicht, daß einer der Nachbarn Sie sieht. Das ist nicht gut für das
Geschäft.«
    Im Hausflur roch es nach
Fleischsuppe.
    Die beiden Männer stiegen die
schmalen Treppen hinauf. Der Flur war lang wie ein Handtuch. Rechts und links
je eine Tür. Die eine führte in das Ladenlokal, die andere in einen Lagerraum.
    Larry Brents Sinne waren aufs
Äußerste gespannt.
    Das Verhalten Horsleys gab ihm zu
denken, und X-RAY-3 war auf der Hut, um nicht in eine Falle zu laufen.
    Er hatte einige seiner Trümpfe
ausgespielt und wollte ausprobieren, wie sie stachen. Das Ergebnis war
überraschend.
    Horsley ging darauf ein. Nicht
ein einziges Mal ließ er erkennen, daß Larry sich geirrt hatte. Auch diese
Tatsache gab dem Agenten zu denken und mahnte ihn zur Vorsicht.
    Während er hinter dem
Breitschultrigen die Treppe hochstieg, fühlte er die Smith & Wesson Laser,
die sich kaum merklich unter seinem Mantel abzeichnete.
    »Ich bin mir keiner Schuld bewußt,
und ich weiß eigentlich nicht, was Sie mir ankreiden wollen«, meinte Horsley,
während er seinen späten Gast in das einfache Wohnzimmer führte.
Zigarettenqualm hing in der Luft. Rechts neben der Tür stand ein Barschrank.
Die Klappe war geöffnet und gewährte einen Blick in das abwechslungsreich
gefüllte Innere.
    »Niemand will Ihnen etwas
ankreiden«, bemerkte X-RAY-3. Er nahm dankend den angebotenen Platz an. »Aber
wenn es um einen Mordfall geht, dann muß die Polizei jeder noch so
unscheinbaren Spur nachgehen.«
    »Mord?« Die Überraschung in
Horsleys Stimme klang echt.
    »Ja, leider. Letzte Nacht wurde
eine Tänzerin in Harrigan’s Club umgebracht. Inzwischen haben wir festgestellt,
daß der Mörder mit dem Taxi hierher zu Ihnen gefahren ist.«
    Direkter konnte man nicht sein.
Horsleys Mundwinkel klappten herab. »Hierher? Zu mir?« Er schüttelte den Kopf,
»Sie müssen sich irren, Mister Brent. Ich wohne allein hier im Haus!«
    »Das wissen wir. Vielleicht aber
zwang Sie jemand, ihn aufzunehmen?« Larry beobachtete die Reaktion seines
Gastgebers genau. Horsley war weder erschrocken noch überrascht, noch ratlos,
noch verwirrt. Er nahm die ganze Angelegenheit so hin, als ginge ihn das Ganze
nichts an – und doch konnte er ein gewisses Interesse, eine Art von Neugierde
nicht ganz verbergen. Im stillen mußte sich Larry eingestehen, daß er einen
derart merkwürdigen Menschen schon lange nicht mehr getroffen hatte.
    »Was darf ich Ihnen zu trinken
anbieten, Mister Brent? Ich nehme um diese Zeit für gewöhnlich einen Whisky.
Nach des Tages Mühe, wissen Sie.«
    »Lassen Sie auch für mich aus
einem der Gläser die Luft raus.«
    »Ebenfalls Whisky?«
    »Ja.«
    »Pur? Mit Soda?«
    »Ein Schuß Soda kann nicht
schaden. Aber nicht zuviel.«
    »Verstehe. Wasser von innen –
brrr.« Horsley schüttelte sich schon, wenn er daran dachte.
    »So bin

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