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013 - Draculas Liebesbiss

013 - Draculas Liebesbiss

Titel: 013 - Draculas Liebesbiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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glitten über seinen Nacken, und das
weiße Laken rutschte von ihren nackten Schultern. Die weichen Lippen schienen
süß und verlockend, verharrten vor seinem Mund. Wahnsinn flackerte in den
großen dunklen Augen der Frau.
    Die Lippen spalteten sich und
deutlich sichtbar ragten die beiden langen Eckzähne hervor.
    Ein leises Lachen kam aus der
Kehle Candis’.
    Dann preßte sich ihr Mund auf
seinen Hals. Die langen Zähne bohrten sich in seine Haut.
    Coal zuckte wie unter einem
Peitschenschlag zusammen. Sein ganzer Körper spannte sich, seine Muskeln
zitterten und eine Welle von Furcht, Schmerz und seltsamer Leichtigkeit raste
durch seine Glieder.
    Es wurde ihm nicht bewußt, daß
eine zweite Gestalt neben ihm auftauchte, daß er herumgerissen wurde. Die Zähne
Fermons bohrten sich in die blutende Wunde.
    Candis griff nach dem auf den
Boden gefallenen Laken, schlang es um sich und huschte aus dem Raum. Sie spürte
die Kälte nicht, durch die sie rannte.
    Nebelschwaden hingen wie der Odem
eines riesenhaften Ungeheuers in der Luft. Das ein wenig abseits stehende Haus
lag fern vom Straßenlärm. Als verwaschene Schemen zeichneten sich die
schwarzen, knorrigen Stämme am Straßenrand ab.
    Candis blickte sich nicht ein
einziges Mal um. Ein geheimer Wille zwang sie, auf dem schnellsten Weg ihre
Wohnung aufzusuchen. Dort brauchte sie sich nur etwas zum Anziehen zu holen.
Und dann hatte sie noch einen Wunsch: Sie wollte mit Charlene sprechen.
Charlene war ihre Freundin und teilte mit ihr das luxuriös eingerichtete
Doppelapartment in der Southampton Row. Sie waren nicht nur Freundinnen, auch
Kolleginnen in Harrigan’s Club. Sie vertrauten sich alles an, und Candis wollte
Charlene einweihen.
    Der Gedanke an die Freundin trieb
sie rascher vorwärts.
     
    ●
     
    Rick Fermon ließ den schlaffen
Körper Henry Coals einfach los.
    Draculas Gehilfe wandte sich
langsam um. Er hörte das Geräusch des herankommenden Autos, das geradewegs vor
dem Schauhaus hielt. Rick eilte zur Tür und legte lauschend das Ohr an.
    Schritte näherten sich. Leise
Stimmen.
    Er wollte noch von der Bildfläche
verschwinden. Suchend blickte er sich um. Es gab hier zahlreiche
Versteckmöglichkeiten. Im Keller – draußen, im Nebel, in der finsteren Nacht –
da konnte er sicher am besten untertauchen.
    Sein Entschluß wurde zur Tat.
Blitzschnell riß er die Tür auf.
    Vor ihm, keine zwei Schritte
entfernt, standen Inspektor Tack und Dr. Aston. Als die halbnackte Gestalt so
unerwartet vor ihm auftauchte, war Tack wie vor den Kopf geschlagen. Doch der
routinierte Beamte war schon oft in seinem Leben mit Überraschungen
konfrontiert worden. Er fing sich verhältnismäßig schnell wieder und warf sich
förmlich auf Rick, der zu entkommen versuchte.
    Von der Wucht des Anpralls wurde
Fermon zu Boden geschleudert. Die beiden Männer rollten über den feuchten
Boden.
    Dr. Aston sprang zur Seite und
wußte im ersten Augenblick nicht, was hier eigentlich vorging und wie er der
Situation begegnen sollte.
    Rick gelang es, Tack mit einem
gezielten Kinnhaken sekundenlang außer Gefecht zu setzen. Der Angreifer gewann
wertvolle Sekunden und sprang wie ein Wiesel auf die Beine.
    Dr. Aston, in einer Jugend ein
hervorragender Sportler, wollte den Fremden nicht entkommen lassen. Er riß ihn
mit einer raschen Bewegung herum, packte ihn an beiden Armen und schleuderte
ihn sich über den Rücken.
    Der Boden unter seinen Füßen
erbebte merklich, als der Körper aufschlug. Wie durch blutigen Nebel vermochte
Rick die Gestalt des kräftigen Arztes wahrzunehmen, der sich abermals auf ihn
stürzte, um seinen zweiten Angriff zu verhindern.
    Fermon ließ Aston herankommen,
zog die Beine an und schnellte in die Höhe. Seine Rechte krachte wie ein
Dampfhammer mitten in Astons Gesicht. Der Amerikaner wurde zurückgeschleudert,
taumelte benommen über den Gehweg und fiel in einen dornigen Busch. Die Äste
krachten und splitterten.
    Da war Tack wieder auf den
Beinen. »Genug, Fermon«, preßte er zwischen den Zähnen hervor. Der Lauf der
Dienstwaffe blinkte in seiner Hand. »Nehmen Sie die Hände hoch!«
    Genausogut hätte der Inspektor
mit einer Wand reden können. Rick Fermon reagierte überhaupt nicht. Mit
Todesverachtung sprang er Tack an. Seine Rechte schlug den Arm mit der Waffe in
die Höhe. Der Scotland-Yard-Beamte umklammerte den Revolver und ließ nicht
locker.
    »So machen Sie doch keinen
Unsinn, Fermon«, stieß er hervor. Die Kraft, die Rick Fermon entwickelte,

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