Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
013 - Frankensteins Geburt

013 - Frankensteins Geburt

Titel: 013 - Frankensteins Geburt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James R. Burcette
Vom Netzwerk:
klang so fremdartig und doch so vertraut. Wie die Geisterstimme Roland Garwins.
    »Schrei nicht! Bitte, nicht schreien!« Birgit wollte aber schreien. Alles krampfte sich in ihr zusammen. Dieses Alptraumwesen erinnerte sie zu sehr an das Kunststoffungeheuer, das sie fast erdrosselt hatte. Es hatte die gleiche Haut. Das Gesicht des künstlichen Menschen war abstoßend und faszinierend zugleich.
    »Ich muss fort von hier«, sagte Garwin mit verzerrter Stimme. »Und du wirst mir dabei helfen.«
    Birgit gab keine Antwort. Es muss ein Alptraum sein, sagte sie sich. Ich träume. Das kann und darf nicht Wirklichkeit sein.
    »Ich brauche Kleider«, sagte Garwin. »Ich will nach New
    York. Ich muss Rache nehmen.«
    Das Mädchen begann zu zittern.
    »Und ich brauche Blut«, sagte das Monster weiter. »Ich brauche Blut.«
    Seine Augen wurden immer größer. Birgit fühlte sich schwach. Von den Augen des Monsters schien eine eigenartige Kraft auszugehen.
    »Du wirst mir Blut geben«, sagte er und griff nach ihr.
    Birgit war wie gelähmt. Sie wehrte sich nicht, als Garwin sie packte, hochhob und ins Schlafzimmer trug. Vollkommen willenlos ließ sie es zu, dass er sie auf das Bett legte.
    Garwin spürte, wie er schwächer wurde. Er benötigte dringend Blut. Er war jetzt hellwach und konnte normal denken. Es war ihm unverständlich, wieso er Blut benötigte. Er versuchte, gegen diesen Wunsch anzukämpfen, doch das Verlangen war zu groß, zu übermächtig.
    Auf dem Tisch sah er eine Nagelfeile liegen. Er nahm sie und ging auf Birgit zu. Sie verfolgte jede seiner Bewegungen. Ihre nackte Brust hob sich rascher, als er auf sie zukam. Die hellen Augen blickten gequält drein.
    Er kniete neben dem Bett nieder und hob die Hand. Die Nagelfeile blitzte auf. Dann stieß er zu.
    Garwin hatte genau auf das Handgelenk der rechten Hand gezielt und gut getroffen. Das Blut spritzte wie ein kleiner Springbrunnen. Gierig beugte er sich vor und presste seine harten Lippen auf die Wunde. Das warme Blut füllte seinen Mund, und er trank wie ein Verdurstender. Er konnte nicht genug von dem Blut bekommen.
    Birgit schloss die Augen. Sie wollte sich aufrichten, wollte schreien, wollte sich wehren, doch sie war zu schwach. Das Ungeheuer hatte sie vollkommen in der Gewalt. Sie konnte sich nicht erklären. wie das möglich war, aber im Augenblick war sie willenlos.
    Garwin spürte, wie seine Kräfte zurückkehrten und sein Körper aufzublühen begann. Er trank hastig weiter. Das Blut strömte ihm zu langsam aus Birgits Arm. Er massierte mit den Händen ihren Oberarm. Und je mehr Blut er trank, desto größere Kontrolle bekam er über sein Gehirn. Plötzlich konnte er klar denken.
    Entsetzt zog er den Kopf zurück und sah verwirrt das nackte Mädchen an. Als sich die Tür öffnete, sprang er auf.
    Howard Heston blieb wie angewurzelt stehen. Er sah erst das Monster entsetzt an, dann fiel sein Blick auf Birgit. Das Blut strömte noch immer aus der Vene. Das Bettzeug färbte sich rot.
    »Sie haben mir zu gehorchen«, sagte Garwin, der sich dem Milliardär nicht zu erkennen geben wollte.
    Sein Hirn arbeitete jetzt normal. Mit einemmal begriff er die Zusammenhänge und erinnerte sich an seine Flucht aus der Anstalt, den Aufstieg zum Mount Heston, das Felslabor. Zum ersten Mal sah er auch seinen Körper bewusst. Er stand vor einem Spiegel, und was er zu sehen bekam, gefiel ihm überhaupt nicht.
    »Ich brauche Kleider«, sagte Garwin zu Heston. »Und dann einen Hubschrauber. Sie haben mir zu gehorchen, sonst geht es dem Mädchen schlecht.«
    Heston nickte. »Verbinden Sie ihr den Arm!« sagte Heston. »Sie verblutet sonst.«
    »Das werde ich tun«, sagte Garwin. »In zehn Minuten will ich Kleider haben. die mir passen. Und versuchen Sie keinen Trick! Das würde das Mädchen büßen müssen.«
    Beim Hinausgehen sah Heston Birgit an. Sie lag teilnahmslos auf dem Rücken und starrte auf die Wunde, aus der noch immer Blut rann.
    Garwin holte aus dem Badezimmer Verbandszeug und verklebte die Wunde des Mädchens. Birgit verfolgte alles wie durch einen Schleier hindurch. Es war ihr nicht klar, wieso sie sich nicht gegen das Ungeheuer auf lehnte, doch es fehlte ihr ganz einfach die Kraft dazu.
     

     
    Howard Heston fuhr zu Dassin. Als er den Wissenschaftler erreichte, packte er ihn und zog ihn hoch.
    »Das Monster hat Birgit in der Gewalt!« stieß er wütend hervor. »Wenn dem Mädchen auch nur ein Haar gekrümmt wird, dann geht es Ihnen schlecht!«
    »Wie reagiert er?«

Weitere Kostenlose Bücher