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0130 - Der Unheimliche aus Lemuria

0130 - Der Unheimliche aus Lemuria

Titel: 0130 - Der Unheimliche aus Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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darauf hin weisen, daß Sie wie alle anderen NATO-Einheiten in diesem Sektor mir damit unterstellt sind.«
    Commander Corwell verzog das Gesicht. »Das gefällt mir gar nicht, Sir, wenn ich ehrlich sein soll. Auf meinem Schiff bin ich gern selbst der Chef…«
    »Das bleiben Sie in gewissem Sinne auch«, murmelte Balder Odinsson. »Ich muß Sie nur vorläufig zur Berichterstattung von Bord bitten. Sorgen Sie dafür, daß Spezialisten Ihr Schiff untersuchen können. Darf ich Sie dabei zu einem Scotch einladen?«
    Jetzt lächelten seine Augen mit. Corwell musterte den athletischen Pentagon-Agenten vor sich eindringlich. Dann nickte er entschlossen. »Warten Sie, Sir, ich muß nur meinem Lieutenant Bescheid geben…«
    Odinsson winkte ab. »Okay, ich warte. Wir fliegen mit dem Kopter ab.« Dabei deutete er nach oben auf die große Maschine, in deren mächtigem Rumpf soeben der zweite Sea-Trooper verschwand.
    Corwell turnte ins Innere des Bootes hinab. Odinsson sah ihm nach. Ein eigentümliches Lächeln spielte dabei um seine Mundwinkel, und abermals blieben seine Augen dabei starr und kalt. Dann fuhr er ruckartig herum und verfolgte die Verfrachtung des dritten Mannes.
    »Etwas stimmt dabei nicht«, murmelte er nahezu unhörbar. »Und es müßte mit dem Teufel zugehen, wenn ich es nicht herausfände…«
    Odinsson kannte die Zukunft nicht. Er ahnte zu diesem Zeitpunkt noch nicht, daß es wirklich mit dem Teufel zuging…
    ***
    Die Maschine rollte aus. Professor Zamorra löste die Gurte, erhob sich und reckte sich zu seiner vollen Größe empor.
    »Wir sind da, Freunde«, stellte er fest.
    Nicole Duval hob schläfrig ein Augenlid und ließ es dann wieder zufallen. Die letzten eineinhalb Stunden des Fluges hatte sie schlafend zugebracht; erstens war sie müde und zum anderen gab es draußen doch nichts anderes zu sehen als erstens Wolken, zweitens Wolken und drittens Wolken. Auf dieses wenig abwechslungsreiche Panorama konnte sie verzichten. Sie war nicht einmal richtig aufgewacht, als Zamorra ihr den Gurt anlegte, weil die Maschine zur Landung ansetzte.
    Anders Bill Fleming. Der Amerikaner war hellwach. Im Flüsterton, um Nicole nicht zu stören, hatten sie die Angelegenheit noch einmal durchdiskutiert, soweit sie über ausreichende Informationen verfügten. Zu konkreten Ergebnissen, was ihre Planungen anging, waren sie allerdings noch nicht gekommen. Dazu mußte zunächst einmal die Herkunft jener Kristallmenschen geklärt werden. Woher kamen sie, was steckte hinter der ganzen Aktion? War es ein Unternehmen der Dämonen, einen weiteren Teil der Erde, der Menschen unter ihre Schreckensherrschaft zu zwingen, oder…? Bill Fleming vermutete eine speziell für Zamorra eingerichtete Falle.
    Es wäre in der Tat nicht das erste Mal gewesen, daß die Dämonen irgendeine Schandtat auslösten, nur um Zamorra in ihre Gewalt zu bekommen, ihn unschädlich zu machen.
    »Es hilft alles nichts«, murmelte Zamorra. »Nicole, aufwachen! Wir müssen aussteigen, oder möchtest du sofort wieder zurückfliegen? Die Maschine wird nur gesäubert, aufgetankt und dann…«
    Bill winkte ab.
    »Ich kenne eine wirksamere Methode, deinen Goldschatz wachzubekommen«, behauptete er. »Soll ich mal?«
    Der Parapsychologe hob fragend eine Braue und sah den Historiker an. »Und die wäre?«
    Der blonde Amerikaner grinste. Seine Hand schwebte plötzlich über Nicoles Kopf. »Wetten, daß sie gleich hochspringt wie ein geölter Blitz?« Die Hand senkte sich und fuhr durch den rötlichen Haarschopf. »It’s Wuscheltime, Nicole«, murmelte Bill und sorgte für eine gehörige Unordnung in ihrer Frisur.
    Nicole fauchte wie eine Raubkatze, wollte sich hochschnellen, um der Hand zu entgehen, wurde aber noch immer durch den Sicherheitsgurt gehalten. »Scheusal! Spleeniger Ami! Banause! Affenmensch!« fuhr sie ihn an und löste dann den Gurt. »Kleine Mädchen brutal im Schlaf stören und dann…« Sie sah in die leicht spiegelnde Glasscheibe des Seitenfensters und erkannte das verheerende Durcheinander, das Bills Hand angerichtet hatte. »Du mit deiner Wuscheltime! Man sollte dich zusammenschnüren wie einen Rollschinken, damit du…«
    Bill Fleming entpuppte sich als Zauberkünstler. Noch ehe Nicole eine abwehrende Bewegung machen konnte, war seine Hand schon wieder da, fuhr durch ihr Haar und ordnete es wieder.
    »Zufrieden?« fragte er dann mit leichtem Schmunzeln.
    Nicole prüfte vorsichtshalber nach. Ausnahmsweise trug sie einmal nicht eine ihrer

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