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0130 - Der Unheimliche aus Lemuria

0130 - Der Unheimliche aus Lemuria

Titel: 0130 - Der Unheimliche aus Lemuria Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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unzähligen Perücken, sondern das originale Haar, allerdings gefärbt. Wie sie in natura aussah, wußte eigentlich niemand, nicht einmal Zamorra. Er hatte bisher nur immer Vermutungen anstellen können.
    »Jetzt sollten wir eigentlich wirklich damit beginnen, die Maschine zu verlassen. Wir sind nämlich die letzten…«, verlangte der Professor.
    Sie folgten seiner Aufforderung und verließen den schlanken Rumpf der Passagier-Jets, der auf dem Landefeld des Flughafens von Darwin ausgerollt war. Brütende Hitze schlug ihnen entgegen, als sie ins Freie traten. Unwillkürlich fuhr Zamorras Hand empor und lockerte die Krawatte, um den Kragenknopf zu öffnen. »Puh«, murmelte Nicole. »Das haut einen ja um! Aus dem kühlen Europa in diesen Backofen, du lieber Augustus…«
    »Wer war das denn schon wieder?« fragte Bill interessiert. »Kenne ich ihn von früher?«
    »Wohl kaum«, murmelte das Mädchen schnippisch. »Halt mal für zehn Minuten die Klappe! Wo wird denn unser Gepäck ausgeladen? Ach, da!«
    »Das muß sowieso erst mal durch den Zoll«, brummte Zamorra. Sie kletterten die Gangway nach unten und sahen dem kleinen Gepäcktransporter nach, der zum Flughafengebäude hinüberrollte. Im Hintergrund erhob sich der Kontrollturm und warf seinen kurzen Schatten auf das Feld.
    Ein Kleinbus nahm die Passagiere des Jets auf und brachte sie in die unmittelbare Nähe der Empfangshalle. Beim Aussteigen bemerkte Zamorra zwei Männer in Polizeiuniform, die ihnen aufmerksam entgegensahen.
    »Nanu, die Freunde und Geldabnehmer sind hier draußen am Rollfeld, noch vor dem Zoll? Da muß was los sein!«
    Sie schritten auf den großen Eingang zu. Als die kleine Gruppe von elf Fluggästen in den Schatten des Gebäudes trat, kam Leben in die beiden Cops. »Ist unter Ihnen ein Mister Bill Fleming aus den USA?« fragte einer.
    Bill hob die Hand. »Hier, bei der Arbeit«, erwiderte er. »Habe ich etwas ausgefressen?«
    Unwillkürlich hielten alle an. Ein eigenartiger Effekt, überlegte Zamorra. Sobald ein Normalbürger mit einem Polizisten spricht, gibt es sofort hundert Leute, die wissen wollen, über was da gesprochen wird. Es könnte sich ja um ein Kapitalverbrechen handeln, nicht wahr?
    »Eigentlich nicht«, beantwortete der Polizist Bills Frage. »Trotzdem haben wir den Auftrag, Sie abzuholen - können Sie sich aus weisen?«
    Bill witterte Unrat. »In wessen Auftrag?« fragte er, zückte seinen Personalausweis und reichte ihn dem Beamten. Dieser verglich ihn kurz mit den ihm bekannten Daten, dann reichte er ihn zurück.
    »Regierungssache«, erklärte er. »Man hat uns nichts Genaues gesagt. Wenn Sie meinem Kollegen jetzt bitte Ihren Gepäckschein geben würden, kann er dafür sorgen, daß es auf dem schnellsten Weg ins Hotel gebracht wird und…«
    »Moment mal«, stoppte Bill das Tempo des Polizisten. »Das geht mir alles ein wenig zu hurtig. Außerdem bin ich in Begleitung. Professor Zamorra, Nicole Duval…«
    Der zweite Polizist pfiff durch die Zähne nicht unangenehm laut. » Der Zamorra?« fragte er staunend.
    Zamorra nickte. »Chef, du bist berühmt, merkst du’s?« fragte Nicole.
    »Dann bitte ich Sie, Mademoiselle Duval, Monsieur Zamorra, ebenfalls mitzukommen. Für Ihr Gepäck wird gesorgt. Die Scheine, bitte…«
    »Ich verstehe immer noch nicht, wäs das soll«, wandte Bill ein. »Können Sie mir nicht sagen…?«
    »Nicole hatte vorhin ganz recht.« brummte Zamorra trocken. »Du solltest mal für zehn Minuten die Klappe halten. Ich verstehe nämlich eine ganze Menge. Ich wette einen alten Filzpantoffel gegen dein Monatsgehalt, daß es mit dem Kristallmann deiner Manuela zusammenhängt. Da scheint sich eine ganze Menge zusammenzubrauen. Los, gib dem Mann deinen Gepäckschein, und dann düsen wir los. Auf die Weise brauchen wir immerhin nicht erst lange einen Mietwagen und ein Hotel zu organisieren…«
    Bill stöhnte auf.
    »Seit wann hältst du Volksreden, Meister? Okay, okay«, wehrte er ab. »Hier, der Schein, Mister Polizist. Und jetzt?«
    »Mir nach!« lautete der Bescheid.
    Die beiden Männer trennten sich. Der eine marschierte mit den Scheinen zur Abfertigung, der andere lotste die drei Gefährten aus dem Flughafengebäude hinaus auf den Vorplatz, wo ein großer Polizeiwagen wartete.
    »Jetzt bin ich aber gespannt«, murmelte Fleming, während er sich in den Fond des großen Wagens flegelte.
    Dann rollte der Dienstwagen los.
    ***
    Der große Büroraum strahlte Ruhe aus. Beherrscht von einem gewaltigen

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