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0131 - Das Versteck in der Zukunft

Titel: 0131 - Das Versteck in der Zukunft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Vierhundertundachtzigtausend hin und zurück. Plus lächerliche zwölftausend Anflug. Rechnen Sie mit rund fünfhunderttausend." Rex war stehengeblieben. „Fünfhunderttausend ... !" stammelte er. „Ja. Genau. Das ist die längste Reise, die ein Raumschiff unserer Galaxis jemals gemacht hat."
    „Gemacht hat!" echote Rex. „Ich wollte, wir hätten sie schon hinter uns."
    „Oh, machen Sie sich deswegen keine Sorgen. Wir haben starken Begleitschutz." Rex sah ihn fragend an. „Sie werden erstaunt sein", meinte Nike Quinto. „Nicht jeder genießt diesen Vorzug. Ihre Majestät, die THEODERICH selbst, wird uns begleiten." Mit offenem Mund und weit aufgerissenen Augen versuchte Rex Ellington, die Neuigkeit zu verdauen. „Die ... die THEODERICH!" stotterte er schließlich. „Mein Gott, was ist denn da los?"
    „Da fragen Sie mich zuviel", meinte Nike.
    Als Ron Landry und seine beiden Begleiter von ihrem Ablenkungsmanöver zu Quintos, Gunsten zurückkehrten, war die VOLTA schon aufgetankt, und Nike Quinto hatte nach einer langen Periode der Nachdenklichkeit seine übliche Tatkraft wiedergewonnen. Er empfing Ron im Aufenthaltsraum. „Ja, Sir?"
    „Spesen? Keine?"
    „Doch, Sir. Einhundertachtzig Solar!" Nike sprang in die Höhe. „Einhundertundachtzig! Mann, sind Sie übergeschnappt? Was haben Sie gekauft?" Ron Landry blieb ruhig. „Ein Gerät, von dem der frühere Besitzer nicht wußte, was er- damit anfangen sollte." Nike Quinto ließ sich in einen Sessel fallen und fragte: „Und was wollen Sie damit anfangen?"
    „Es auseinandernehmen und mir sorgfältig ansehen", antwortete Ron. „Es hat angeblich etwas mit der Krümmung von Zeitfeldlinien zu tun."
    „Firlefanz!" behauptete Nike Quinto. „Was hat Sie überhaupt dazu gebracht, das Ding zu kaufen?"
    „Die Beschreibung, die der Verkäufer von dem ... mhmmm ... Mann gab, von dem er das Ding bekam."
    „Wie bitte?"
    „Der Verkäufer kommt von Agladynn. Das ist irgendeine kleine Welt ziemlich weit draußen. Er behauptet, eines Abends hätte er auf dem Feld ein merkwürdiges Wesen gefunden, das ihn ansprach. Er sagt, er wäre vor Angst am liebsten davongelaufen. Das Wesen strahlte Feindseligkeit aus, aber gleichzeitig schien es seine Hilfe zu brauchen. Es bat ihn um eine Kanne Salzsäure und einen Barren Zink. Der Mann..."
    „Aha. Um Wasserstoff zu erzeugen", unterbrach Nike Quinto. „Ja, wahrscheinlich. Der Mann lief zurück zum Dorf und brachte, was der Fremde verlangte. Als Geschenk erhielt er dafür den Kasten, den er mir verkaufte. Das Wesen soff die Salzsäure, wie er sagt, und verschlang das Zink. Der Agladynner hielt es für richtiger, von der Szene seines Abenteuers zu verschwinden. Daß er damit recht gehabt hatte, stellte sich später heraus. Auf dem Feld brach ein Grasbrand aus, der sich rasend schnell ringsum verbreitete und erst am nächsten Morgen aus Mangel an Nahrung erlosch."
    „Aha. Und das fremde Wesen war verschwunden?"
    „Ja. Man fand keine Spur von ihm. Es war also keineswegs in dem Brand umgekommen. Der Agladynner ist davon überzeugt, daß der Brand nur angelegt wurde, um ihn zu töten." Nike Quinto war in tiefes Nachdenken versunken. Erst nach einer ganzen Weile forderte er Ron auf: „So, und jetzt sagen Sie mir noch, wie das fremde Wesen angeblich ausgesehen hat."
    Ron streckte die Hände aus, als wolle er die Größe eines unsichtbaren Gegenstandes abschätzen. „Unregelmäßig geformt", sagte er, „sah aus wie ein Ding, das ursprünglich mal ein Würfel gewesen war, bis jemand mit ihm Fußball gespielt hat. Völlig verrückt und unverständlich, behauptete der Mann von Agladynn."
    Schweigen beherrschte den Raum. Nach einer Weile hörte man Nike Quintos Kragen an seinem Hals kratzen, als er seinen Kopf drehte. „Kommt bekannt vor, wie?" fragte er. „Nach der Beschreibung kann es nichts anderes als ein Posbi gewesen sein", stimmte Larry Randall zu.
    Zwei Stunden später startete die VOLTA. Nike Quinto hatte Nachricht erhalten, daß die THEODERICH den Planeten nach weiteren vierzig Minuten verlassen werde. Die Ortungsergebnisse der großen Positronik lagen inzwischen vor. Das erste, vorläufige Resultat hatte sich als richtig erwiesen. Der Punkt, an dem der Roboter Meech Hannigan sich befand, lag zweihundertvierzigtausend Lichtjahre weit jenseits des Randes der Milchstraße. Jedermann an Bord der beiden Schiffe war sich darüber im klaren, daß die THEODERICH und die VOLTA auf dem Weg waren, die weiteste Reise zu unternehmen,

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