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0131 - Druiden-Rache

0131 - Druiden-Rache

Titel: 0131 - Druiden-Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verstärkte sich und sog Energien aus Youenn ab. Langsam, aber sicher wurde der Druide, dessen Körper zu Staub zerfallen war, stärker. Er vermochte die ersten telepathischen Schwingungen aufzunehmen. Immer weiter drang er an die Oberfläche des Youenn-Bewußtseins vor. Der Inspektor selbst bemerkte davon nichts. Er war zwar längst eine Marionette, hatte aber bisher noch genügend Eigeninitiative besessen. Die wurde um so stärker abgebaut, wie Ewans an Kraft gewann. Der Druide übernahm die motorischen Funktionen des Youenn-Körpers und steuerte den Inspektor nach seinem Willen.
    Nur kurz war das Schwanken des Polizisten, als Ewans die Kontrolle über die Bewegungen übernahm. Dann war es wieder vorbei, der Körper in der Gewalt des Schwarzen Druiden. Nun konnte er daran denken, mit fortschreitender Stärkung auch das Wachbewußtsein des Inspektors zu übernehmen und diesen völlig auszulöschen. Danach würde es Youenn als Bewußtsein nicht mehr geben, niemals wieder geben können, Ewans aber in Youenns Körper eine Wiedergeburt erleben.
    Ewans konnte bereits geistige Auren in seiner Umgebung unterscheiden. Daß Gryf ein Druide war, hatte er durch das Youenn-Bewußtsein erfahren. Doch je mehr Ewans bewußt wurde, desto besser wurde auch seine Erinnerung. Aber in dieser Erinnerung gab es keinen Gryf.
    Ewans wurde mißtrauisch. Er beschloß, so bald wie möglich eine Sondierung vorzunehmen. Er mußte wissen, wo er Gryf einzuordnen hatte - als Freund oder Feind.
    Dementsprechend würde er handeln…
    Und Ewans wurde in Youenn noch stärker!
    ***
    Professor Zamorra hatte den großen Motor des VX voll ausgenutzt, sobald es die Straßenlage zuließ. In gewisser Hinsicht war er doch nicht unfroh darüber, den Superschlitten gemietet zu haben. Der Wagen war eine Rakete. Innerhalb kürzester Zeit hatten sie Criccieth erreicht und passiert - zu einer Zeit, in der die Fahndung nach dem großen Wagen eben erst anlief.
    Noch ahnten die Insassen des Fahrzeuges nicht, daß sie bereits wieder gesucht wurden. Aber auch ohnedies trieb es den Professor zur Eile. Er hatte den Druiden Martynn Ewans und seine unfaßbaren Kräfte zu fürchten gelernt. Noch einmal wollte er nicht unvorbereitet einen solchen Kampf ausstehen müssen. Deshalb war die einzige und beste Waffe, die er momentan einsetzen konnte, die Zeit - die Schnelligkeit, mit der er zu handeln verstand. Er mußte die Druiden überraschen, schneller handeln, als jene vermuteten. Nur dann konnte er sie schlagen. Denn wenn jeder der Schwarzen Druiden über eine solche Machtfülle verfügte wie Ewans, dann war das Spiel von vornherein so gut wie verloren. Dann konnte auch das Amulett Zamorra nicht mehr schützen.
    Er entsann sich, daß es einmal eine ähnliche Situation gegeben hatte. Damals hatten ihm dämonische Wesen das Amulett ganz einfach und spielerisch abgenommen. Doch diese Wesen waren aus einer anderen Welt gekommen, aus einer fremden Dimension, die für menschliche Sinne unauslotbar war. Hier aber war es doch anders - hier waren es Wesen dieser Erde, dieser Dimension!
    »Hier muß es sein«, sagte Gyulan Darryl plötzlich. Er beugte sich vor. »Dort vorn führt eine Art Feldweg von der Straße ab zum Strand. Wenn ich Leys Andeutungen richtig interpretiere, muß die Hütte sich nahe am Wasser befinden.«
    »Das trifft sich«, murmelte der Professor und bremste den Wagen ab. »Cairfaith wurde am Strand getötet, wahrscheinlich kam er direkt von der Hütte.«
    Der schwere Wagen schwang herum, glitt von der festen Asphaltstraße auf einen Schotterweg. Die Reifen rumpelten etwas auf dem unebenen Weg. Der Wagen federte weich auf und ab.
    »Das müßte eine Fluglandebahn sein«, kommentierte Nicole. »Da können ja nicht mal Geier landen…«
    »Gibt's die hier?« konterte Zamorra, ohne den Blick von der Fahrbahn zu wenden. »Vergleiche und Ideen hast du manchmal…«
    »Wir sind hier ja schließlich nicht mitten in Paris, wo sogar der Wald einbetoniert wird, damit die Spaziergänger bei Regenwetter nicht in den Fichtennadeln einsinken. Hier ist die Natur noch Natur!« warf Darryl etwas spitz ein.
    »Ruhe auf den billigen Plätzen«, verlangte Nicole, wandte sich im Sitz um und warf Darryl in krassem Kontrast zu ihren Worten eine Kußhand zu. Zamorra räusperte sich laut. »Ich sitze hier«, grummelte er.
    »Eifersüchtig?« fragte Nicole mit schalkhaftem Lächeln.
    »Nicht die Spur, nur bringe ich dich um, wenn du mir untreu wirst!« flachste Zamorra.
    »Bon, du bekommst

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