Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0131 - Druiden-Rache

0131 - Druiden-Rache

Titel: 0131 - Druiden-Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
eins, der Verbund war gelöst. Beide Druiden versetzten sich im zeitlosen Ablauf in die Kaverne im Fels in den Tiefen des Mount Snowdon, in welchem die Druiden von Pwllheli ihre Gefangene untergebracht hatten. Mitleidlos blickten sie auf die vor ihnen am Boden liegende Gestalt herab, die nicht in der Lage war, auch nur ein Glied zu rühren, obwohl sie ungefesselt war.
    Hauchdünne Spinnfäden hüllten sie ein. Fäden, die für Micayla Cairfaith fingerdick und massiv waren, weil die Druiden ihr diese Illusion eingegeben hatten.
    Durch Blicke verständigten die beiden schwarzen Druiden sich. Einer hob die Hand. Ein Funke sprang über auf die Gefangene.
    Die Fesseln fielen von ihr. Blitzschnell schrumpften in ihrer Fantasie die fingerdicken Spinnfäden auf ihr Normalmaß zurück, und im gleichen Augenblick, in dem der Druide die Illusion aufhob, war Micayla wieder in der Lage sich zu bewegen und die geschrumpften Fäden zu zerreißen.
    Sie raffte sich hoch, wich vor den beiden Druiden zurück, deren schwarzes Aussehen ihr Angst einflößte. Es war geradezu, als schluckte die Weltraumschwärze unter den Kapuzen alles Licht.
    Der Druide, der die Illusion aufgehoben hatte, winkte. Der Kuttenärmel bauschte sich auf. Micayla erschauerte.
    Komm! raunte es in ihrem Gehirn. Die Zeit ist reif!
    »Nein«, stöhnte sie und preßte sich an den feuchten, kalten Felsen. Sie fröstelte. Die Kälte fraß sich in ihren Körper, biß sich darin fest, ließ sie zittern. Doch es war nicht nur die Kälte des Felsen, es war eine Kälte, die wie ein eisiger Windhauch von den beiden Druiden herwehte.
    »Warum?« flüsterte sie. »Was habe ich euch getan?«
    Du bist auserwählt , klang es lautlos in ihrem Gehirn auf. Komm!
    Und - sie kam!
    Sie konnte sich dem hypnotischen Zwang nicht widersetzen. Die Druiden brauchten keinen körperlichen Zwang anzuwenden. Ihre Para-Kraft zwang das Opfer in ihren Bann. Marionettenhaft bewegte Micayla Cairfaith sich vorwärts, auf die beiden Unheimlichen zu, vor denen sie so große Furcht empfand. Doch stärker als die Furcht war der Befehl. An Widerstand konnte sie nicht einmal denken.
    Zwischen beiden blieb sie stehen. Verharre , hatte der letzte Befehl gelautet, den ein Druiden-Gehirn aussandte.
    Jetzt nahmen beide Druiden doch Tuchfühlung zu ihr auf. Der Berührungskontakt war erforderlich, um den nächsten Schritt zu vollziehen.
    Wir gehen!
    Nebelschleier wallten auf, hüllten blitzschnell drei Körper ein, die es im nächsten Moment in der Kaverne nicht mehr gab, welche leer und verlassen zurückblieb. Abermals hatten sich zwei Druiden im zeitlosen Ablauf versetzt und dabei ihr Opfer mit sich genommen.
    In der Gegenwart kamen sie nirgends an.
    Beide Druiden waren synchron mit ihrem Opfer um Stunden in die Zukunft gegangen - in die Zeit der Opferung!
    ***
    Der Polizeibeamte, den Inspektor Kerr mitgenommen hatte, erwies sich letzten Endes als überflüssig. Die einzige Möglichkeit, ihn sinnvoll zu beschäftigen, sah Kerr darin, ihn auf den leer mit laufendem Motor dastehenden Vauxhall VX 2300 anzusetzen. Immer noch blubberte die Maschine sanft vor sich hin, obwohl mittlerweile mit Sicherheit eine Stunde vergangen war. Die Abgaswölkchen wurden vom schwachen Nordwind langsam zur Tremadoc Bay getrieben und verloren sich über dem Wasser.
    Gryf näherte sich vorsichtig dem Holzhäuschen, während Kerr sichernd zurückblieb. Er setzte seine Druiden-Kraft jetzt gezielt ein und suchte die Umgebung nach verdächtigen magischen Impulsen ab. Doch der einzige Impuls, den er auffing, kam aus der Hütte.
    Kerr wartete ab. Der Sergeant durchsuchte in erstaunlicher Schnelligkeit den Vauxhall, nachdem er den Motor abgestellt hatte, und förderte außer Zamorras Jacke nichts von Bedeutung zutage. Immerhin befand sich in der Innentasche der Jacke unter anderem Zamorras Ausweis und beseitigte damit den allerletzten Zweifel.
    Gryf hatte wieder den Silberstab in der Hand. Diesmal versprühte er keine Funken. Der Druide hütete sich, die Hütte zu betreten. Seine magischen Sinne rekonstruierten das Geschehen. Zamorra war so lange durch seinen Schutzschirm geschützt gewesen, bis die beiden Ungeschützten die Hütte betreten hatten. Das hatte zu einem Energieüberschlag geführt, der schließlich auch Zamorras Schutzschirm zerstört hatte. Damit war auch Zamorra in die Falle geraten.
    Gryf besaß keinen solchen Schutzschirm. Er besaß auch kein Amulett des Leonardo de Montagne. Dafür verfügte er aber über seine

Weitere Kostenlose Bücher