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0131 - Königin der Wölfe

0131 - Königin der Wölfe

Titel: 0131 - Königin der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Tiere etwas für mich Unverständliches.
    Schrill wieherten die Pferde auf, in das sich das Muhen der Kühe mischte.
    Dann rannten sie los.
    Die Pferde jagten auf das Gatter zu, stießen sich ab und sprangen drüber hinweg. So etwas hatten sie wohl noch nie getan. Sie reagierten, als wäre der Blitz zwischen ihnen eingeschlagen.
    Dann rannten die Kühe.
    Auch sie wuchteten ihre schweren Körper auf das Gatter zu, schafften es jedoch nicht, die Abgrenzung zu überspringen und rammten die Bohlen kurzerhand von den senkrecht stehenden Stangen.
    Jetzt hatten sie freie Bahn.
    Sie flohen. Jemand mußte sie unheimlich nervös und in Schrecken versetzt haben.
    Dafür kam nur einer in Frage.
    Ich.
    Verdammt, Tiere waren anders als wir Menschen. Die witterten die Gefahr, und sie hatten mir mit ihrer Reaktion den Beweis geliefert, daß noch längst nicht alles in Ordnung war.
    Ich war ein Werwolf.
    Der Gedanke daran deprimierte mich. Sekundenlang hätte ich heulen können vor Wut, doch dann riß ich mich zusammen.
    Nein, nicht mit mir.
    Ich würde es ihnen zeigen. Allen. Ich würde dagegen ankämpfen, wenn die nächste Nacht kam, und sicherlich konnte ich dabei auf die Hilfe meiner Freunde zählen.
    Ich wollte sie anrufen.
    Geld trug ich zum Glück bei mir.
    Entschlossen schritt ich auf die nahe gelegene Farm zu. Mein Plan stand längst fest. Schon bald erreichte ich einen Weg.
    Ich ging in der einen Spur des Fahrwegs weiter. Quer über ein abgeerntetes Feld fuhr ein Trecker. Der Auspuff stieß kleine Wölkchen aus, ein Pflug wühlte den Boden auf.
    Zwei Kinder kamen mir auf ihren Fahrrädern entgegen. Sie hielten direkt auf mich zu, doch als sie so nahe heran waren, daß sie mich erkennen konnten, rissen sie ihre Räder nach rechts und radelten quer über das Feld davon.
    Sicherlich hatte sie mein Zustand so erschreckt. Ich drehte mich um, sah, daß sie von den Rädern gestiegen waren und jetzt lachten.
    Ich ging weiter.
    Der Weg führte direkt auf den Hof. Nur sah ich kein Gras mehr, sondern festgestampften Boden, auf dem etwa ein Dutzend Hühner herumliefen und gackernd nach irgendwelchen Krümeln suchten.
    Auch sie sahen mich.
    Zuerst reckte der Hahn seinen Hals, dann stieß er einen undefinierbaren Laut aus und flatterte aufgeregt davon.
    Die Hühner taten es ihm nach.
    Sie schlugen mit den Flügeln, gackerten und schrien. Sie konnten gar nicht so rasch wegkommen.
    Tiere haben eben ein besseres Gespür.
    Durch die unruhigen Tiere war die Bäuerin aufgeschreckt worden. Sie kam aus dem Stall neben dem Wohnhaus und hatte nicht nur einen Besen mitgebracht, sondern auch noch einen jüngeren Mann. Im Gesicht sah er der Frau ziemlich ähnlich.
    Das war bestimmt der Sohn des Hauses.
    Es würde Ärger geben, das war mir klar.
    Der Junge drückte seine Mutter zurück, sagte etwas zu ihr und trat mir in den Weg.
    Ich lächelte, wollte etwas sagen, doch er ließ mich gar nicht erst zu Wort kommen.
    »Warst du das?« fuhr er mich an.
    »Was?«
    »Du wolltest doch unsere Hühner stehlen, du verdammter Dieb, dreckiger!«
    »Nein, ich…«
    »Halt deine Schnauze, Mensch, und gib endlich zu, daß du zum Klauen hergekommen bist!«
    Ich holte tief Luft. »So lassen Sie mich doch ausreden, Mister. Ich möchte nur telefonieren. Zudem bin ich von der Polizei. Mein Name ist John…«
    Da schlug er zu. Er rammte seine Faust vor, doch da ich mit einem Angriff gerechnet hatte, wich ich zur Seite aus, und der Schlag ging ins Leere.
    Ich hätte kontern können, doch ich wollte keine Schlägerei.
    Deshalb versuchte ich es mit Worten. »Hören Sie zu, Mann, ich bin von der Polizei. Scotland…«
    Der zweite Schlag war auf meinen Kopf gezielt. Der etwa 20jährige Bursche hatte aus der Drehung heraus seine Faust fliegen lassen.
    Sie klatschte gegen meine Schulter. Ich ging zurück, und dann kam mein Konter, in den er offen hineinlief.
    Plötzlich saß seine Kinnlade schief, er heulte los und fiel auf die Knie. Einstecken konnte er wohl nichts.
    Ich drehte mich zu seiner Mutter um.
    Die war in der Scheune verschwunden. Allerdings kam sie schnell zurück.
    Mit einem Gewehr.
    Ohne zu zögern, riß sie es an die Schulter und drückte ab.
    Ein Feuerstrahl fuhr aus der Mündung, ich machte einen gewaltigen Satz zur Seite, und die Kugel riß einen Metalleimer um, der auf dem Boden stand.
    Mit diesen Leuten war nicht zu reden.
    Ich gab Fersengeld.
    »Hau ja ab, du Bastard!« brüllte sie mir nach. »Sonst brenne ich dir noch eins auf den Pelz!«
    Die machte

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