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0131 - Königin der Wölfe

0131 - Königin der Wölfe

Titel: 0131 - Königin der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Boden, und sie sah seinen gebeugten Rücken.
    Denver hatte eine mannshohe Konsole zur Seite geschoben.
    Allerdings noch nicht weit genug, denn das Ding war ungeheuer schwer. Er mußte noch zerren und ziehen.
    Mrs. Goldwyn schlich auf Zehenspitzen heran. Willy Denver war so in seine Arbeit vertieft, daß er die Frau nicht hörte. Sein keuchender Atem übertönte sowieso jedes andere Geräusch.
    Noch drei Schritte.
    Jetzt spürte auch die alte Dame etwas von der Spannung, die sie gepackt hielt. Ihr Herz schlug schneller. Jeder einzelne Schlag trommelte gegen ihre Rippen.
    Nur noch zwei Schritte.
    Sie blieb stehen und hob den rechten Arm. Die Finger umklammerten dabei den Regenschirm, der mittlerweile zu einem Markenzeichen geworden war.
    Und da richtete sich Denver auf.
    Vielleicht war es nur sein Instinkt gewesen, der ihn so hatte reagieren lassen, oder reiner Zufall. Auf jeden Fall bemerkte er aus den Augenwinkeln, daß jemand hinter ihm stand, und er flirrte herum.
    Die Lady konnte den Schlag nicht mehr stoppen. Sie wollte es auch nicht, und der Knauf wuchtete gegen die rechte Stirnseite des Pflegers.
    Es war ein harter Schlag. Kurz und trocken angesetzt. Aber nicht so hart, daß er den Kerl hätte in die Knie zwingen können. Die Haut an seiner Stirn platzte auf, Blut sickerte aus der Wunde, seine Augen weiteten sich, und dann wurde aus seinem Gesicht eine wilde Grimasse, bevor er es mit beiden Armen schützte und den zweiten Hieb abfing.
    Lady Sarah erschrak.
    Damit hatte sie nun gar nicht gerechnet. Sie war der Meinung gewesen, mit einem Schlag alles klarmachen zu können, doch der Kerl war verdammt hart im Nehmen.
    Beim dritten Schlag, tauchte er zur Seite weg, und der Knauf hämmerte gegen die Konsole.
    Blitzschnell griff Denver zu. Seine Finger umklammerten den Schirm im unteren Drittel, und mit einem harten Ruck riß er ihn der alten Dame aus der Hand.
    Wütend schleuderte er ihn zu Boden.
    Mrs. Goldwyn wich zurück. Blutleer erschien ihr Gesicht. Sämtliche Farbe war daraus gewichen, sie zitterte, denn sie erkannte, daß dieser Mann vor ihr Schreckliches im Sinn hatte.
    Er wollte sie umbringen.
    Seine Hand verschwand in der Tasche und holte ein Messer hervor. Mit einer glatten, routinierten Bewegung klappte er die Klinge auf. Dabei grinste er böse.
    »Was… was wollen Sie tun?« flüsterte die alte Dame.
    »Hier kommst du nicht mehr lebend raus, Oma!« versprach der Pfleger und glitt vor.
    Lady Sarah hob abwehrend die Hände, als plötzlich die Klinge dicht vor ihrem Gesicht auftauchte. Nur um Haaresbreite verfehlte sie die Hände.
    Denver lachte.
    Ein weiterer Stoß, bewußt vorbeigezielt, trieb Lady Sarah noch mehr zurück.
    Und dabei fiel sie hin. Sie stolperte in ihrer Angst über die eigenen Beine, konnte sich jedoch zum Glück noch abstützen, so daß der Fall nicht so schwer war.
    Aber sie lag am Boden.
    Genau richtig für den Killer.
    Ein langer Schritt brachte ihn neben die Frau. Sein Gesicht wurde zur Fratze, in den Augen leuchtete der Wille zum Mord.
    Er gab seinem Opfer keine Chance, hob den rechten Arm, wobei die Klinge von einem Lichtstrahl getroffen wurde und aufblitzte.
    Genau da fiel der Schuß.
    Plötzlich blieb der Arm mitten in der Bewegung stehen. Das Gesicht des Pflegers verzerrte sich, Blut rann aus dem Einschuß in der Schulter und tränkte den weißen Stoff des Kittels. Ein schmerzerfülltes Stöhnen drang aus seinem Mund, langsam taumelte er rückwärts, ließ das Messer fallen, blieb stehen und starrte auf das Türrechteck, wo ein Mann erschienen war.
    Bill Conolly!
    In der rechten Hand hielt er seine Beretta, und die Waffe zitterte um keinen Deut.
    Bill lächelte kalt, als er langsam vorging. »Ist Ihnen was passiert?« fragte er die alte Dame, die fassungslos über ihre plötzliche Rettung und nach Atem ringend am Boden hockte.
    Sie schüttelte den Kopf.
    Bill war beruhigt.
    Denver aber hatte den Schrecken überwunden. Trotz seiner Verletzung warf er sich herum und rannte auf die weggeschobene Konsole an der Wand zu.
    Bill reagierte erst, als Mrs. Goldwyn schrie: »Vorsicht, da befindet sich der Zünder!«
    Da war der Reporter nicht mehr zu halten.
    Plötzlich streckte sich seine Gestalt, sie schien direkt zu wachsen, und trotzdem wäre er fast zu spät gekommen. Im letzten Augenblick schleuderte er seine Beretta.
    Bill war darin ebenso zielsicher wie im Schießen.
    Die Waffe krachte gegen den Kopf des Mannes.
    Denver wurden fast die Beine unter dem Körper weggezogen. Er

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