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0131 - Königin der Wölfe

0131 - Königin der Wölfe

Titel: 0131 - Königin der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte. Geöffnet werden konnte sie durch einen bestimmten Mechanismus.
    Ein kleiner Hebel, ziemlich versteckt, löste durch einen Druck den Mechanismus aus.
    Die Tür schwang zurück.
    Vor uns befand sich ein muffig riechender Gang, so niedrig, daß ein normal gebauter Mensch mit dem Kopf an die Decke stieß. Tokata mußte fast auf allen vieren, bei ihm dreien, laufen.
    Licht gab es nicht.
    In der Dunkelheit mußten wir uns weitertasten.
    Und da machte ich eine Entdeckung.
    Ich konnte im Dunklen sehen. Zwar nicht so gut wie im Hellen, aber ich erkannte früh genug herumliegende Hindernisse, ohne dagegenzustoßen.
    Erst als Lady X einen wilden Fluch ausstieß, holte Dr. Tod seine Taschenlampe hervor.
    Jetzt ging es besser.
    Der Gang führte geradeaus. Hin und wieder stützten Eichenpfähle die Decke ab, damit sie nicht einstürzte. Von oben fielen kalte Tropfen auf uns nieder.
    Ich spürte nichts, mein Fell war dick genug.
    Irgendwann fragte Dr. Tod. »Und das hier willst du alles aufgeben, Mondo?«
    »Ja.«
    »Vertraust du mir?«
    »Du hast mehr Macht. Und mehr Stützpunkte. Du hast überall auf der Welt deine Helfer, ich war auf mich allein gestellt, mußte nach außen hin den untadeligen Arzt spielen und konnte meine eigentliche Arbeit nur des Nachts und im geheimen verrichten. Es ist schon besser, wenn ich mit dir gehe.«
    »Und das Labor?«
    »Wird vernichtet.«
    »Wie?«
    »Ich werde es sprengen!«
    Jetzt lachte Morasso. »Das ist gut, sogar sehr gut. Ja, du hast an alles gedacht, du bist richtig. Wo befindet sich der Zünder?«
    »Im Haus.«
    »Verdammt, dann müssen wir noch mal zurück.«
    »Nein, das besorgt jemand für mich.«
    »Einer der Robotmenschen?« fragte Lady X.
    »Genau.«
    Jetzt waren alle zufrieden. Auch ich. Und seltsamerweise störte es mich nicht. Ich hatte alles mitbekommen, verstand trotz meines jetzigen Zustandes die Worte der Menschen, sie berührten mich nicht. Obwohl durch die Explosion unter Umständen zahlreiche Menschen sterben würden, spürte ich kein Mitleid.
    So tief war ich gesunken.
    Ich dachte nur noch an mich, und an das Überleben. Und damit ich überleben konnte, brauchte ich Blut.
    Mußte Opfer haben.
    Bei diesem Gedanken stieß ich ein drohendes Knurren aus. Die anderen hörten es, und sie lachten.
    Sie waren mit mir zufrieden, glaubten mich in ihrem Bann. Darin befand ich mich auch, aber anders, als sie es sich vorgestellt hatten.
    Ich wollte mein eigenes Leben als Monster führen und lauerte nur auf die Chance zur Flucht.
    Wir erreichten das Ende des unterirdischen Ganges. Der Weg führte etwas in die Höhe und endete dicht unter einer Klappe, die Dr. Tod mit den Schultern hochdrückte.
    Kühle Nachtluft strömte uns entgegen.
    Ich hob witternd den Kopf, und dann weiteten sich meine gelben Raubtieraugen.
    Ich sah einen hellen Mondlichtstreifen, der über das Gelände strich und in die jetzt offene Luke fiel.
    Mir ging es plötzlich besser.
    Das Mondlicht belebte mich, wie alle Kreaturen der Nacht. Es war der unheilige Spender, der meine Kräfte mobilisierte und mich bereitmachte für die bösen Taten.
    »Wo steht die Maschine?« zischte Solo Morasso.
    »Weiter vorn«, lautete Mondos Antwort. Er streckte den Arm aus und deutete auf ein kleines Wäldchen, das sich wie ein Scherenschnitt vor der runden Mondscheibe abhob.
    »Dahinter.«
    Wir mußten laufen.
    Ich befand mich wieder zwischen ihnen. Sie ließen mich keinen Moment aus den Augen, obwohl ich jetzt einer von ihnen war. Vor allen Dingen behielt mich der Samurai des Satans immer im Blickfeld.
    Er wirkte nach wie vor ungeheuer gefährlich, und sogar ich als Bestie fürchtete mich vor ihm.
    Wir erreichten den Wald.
    Hinter uns, wo die Klinik lag, hörten wir Stimmen und das gedämpfte Brummen von Motoren. Scheinwerferstrahlen huschten geisterhaft durch das Gelände. Alles deutete auf einen immensen Polizeieinsatz hin.
    Seltsamerweise verstand ich all die menschlichen Regungen und Taten, nur ich machte mir nichts mehr daraus, kümmerte mich nicht darum.
    Es war mir egal.
    Für mich zählte in erster Linie mein Trieb.
    Dann sahen wir den Hubschrauber. Er stand gut getarnt am Waldrand. Mondo erreichte ihn als erster und öffnete auch die Türen an beiden Seiten.
    Es war eine große Maschine, allerdings ohne Kennzeichen. Licht glühte im Innern auf.
    Jeder hatte es eilig, die Maschine zu besteigen.
    Und das war meine Chance.
    Ich drehte meinen Schädel und warf einen Blick zurück auf den Samurai.
    Er zeigte ebenfalls

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