0131 - Königin der Wölfe
erklärte mir Mondo alles haarklein und ausführlich. Er sagte mir auch, was er mit mir vorhatte. Ich sollte ebenfalls ein Monster werden, quasi als Ersatz für den Werwolf.
Damit ich mich nicht wehren konnte, wollten sie mich in eine Zwangsjacke stecken.
Dagegen hatte ich etwas.
Mit den nackten Fäusten nahm ich es gegen die vier Mordroboter auf. Es gelang mir, bis zum Wagen durchzubrechen und zu fliehen.
Doch vor der Klinik erwartete mich eine höllische Überraschung.
Tokata, der Samurai des Satans, war plötzlich da.
Mit seinem mörderischen Schwert zerstörte er den Wagen. Er hieb ihn buchstäblich in Stücke. Ich kam gerade noch raus, doch flüchten wollte ich nicht. Für mich gab es in diesen Augenblicken nur den Weg nach vorn. Ich drang wieder in die Klinik ein. Da ich Tokata gesehen hatte, war auch Dr. Tod nicht weit, das wußte ich aus Erfahrung, und es durfte ihm auf keinen Fall gelingen, Marvin Mondo auch noch zu seinem Komplizen zu machen.
Das wollte ich verhindern.
Ich drang bis zu Mondo vor.
Doch dann wurde ich reingelegt, durch einen Pfleger, der für Mondo arbeitete. Er trieb mich im wahrsten Sinne des Wortes vor die Mündung der Maschinenpistole, die Lady X hielt.
Sie wollte mich killen.
Auch Dr. Tod alias Solo Morasso, war dafür.
Bis Mondo eingriff und mit seiner Idee herauskam. Er überzeugte die anderen, aus mir einen Werwolf zu machen. Das war schlimmer als der Tod, fand er.
Und ich mußte ihm recht geben.
Wehren konnte ich mich nicht. Ich nahm die verdammte Spritze voll. Mondo hatte sie mir kurzerhand durch die Kleidung in den Arm gerammt.
Jetzt wartete ich auf die Wirkung. Noch tat sich nichts… Eine Minute verging.
Dann stellten sich die ersten Anzeichen ein. Ich spürte, wie mein Blut schneller durch die Adern floß. Als wäre es flüssiger geworden. Gleichzeitig rumorte es in meinem Kopf. Tausend kleine Hämmer schienen unter meiner Schädeldecke zu pochen. Ein gewaltiges Brausen machte sich in meinem Gehirn breit, der Schweiß trat mir aus allen Poren, ich bekam nur schwer Luft.
»Es beginnt!« hörte ich Mondos Stimme.
Seltsam dumpf drang sie an meine Ohren, als würde er sich beim Sprechen ein Tuch vor den Mund halten.
Da wurde die Tür aufgestoßen.
Eine riesige Gestalt erschien.
Tokata.
Er mußte sich bücken, um den Raum betreten zu können, und er blieb auch in gebückter Haltung stehen, wobei er sich umschaute und sein Blick auf mir hängenblieb.
Ein drohendes Knurren drang aus seinem Maul. Hier lag ich wehrlos vor seinen Füßen, ich, dem er den Verlust seines linken Arms zu verdanken hatte.
Das war zuviel.
Er zog sein Schwert, wollte sich auf mich stürzen, doch bevor es zu einer Katastrophe kam, sprang Dr. Tod vor.
»Stop! Laß ihn!« gellte seine Stimme.
Die Klinge schwebte bereits über meinem Körper, als sie angehalten wurde.
Tokata trat zur Seite.
»Er wird zu einem Werwolf«, erklärte Dr. Tod, und das mußte dem Dämon reichen.
Ich überwand meinen Schrecken nur langsam. Für Sekunden hatte ich wirklich das Gefühl gehabt, jetzt sterben zu müssen, aber das ging vorbei. Dafür stand die Verwandlung erst am Beginn.
Es begann mit einem Zucken.
Ohne daß ich es wollte, schlug mein rechter Arm aus, die Hand knallte auf den Boden, und mein Mund öffnete sich. Ich wollte etwas sagen, doch nur ein Krächzen drang aus der Kehle.
War es wirklich ein Krächzen?
Nein, das hörte sich bereits nach einem gefährlichen Knurren an.
Wie bei einem Tier…
Ich schielte zur Seite. Dabei spürte ich, wie sich die Haut auf meinem Gesicht spannte. Der Kopf wurde plötzlich größer, und die Haut schien nicht mehr mitzuwachsen.
Dann sah ich meine Hand.
Und das Fell!
Wie ein dunkler Flaum bedeckte es bereits die Finger. Und es wanderte weiter. Hoch zu den Armen, wurde dabei dichter, so daß aus dem erst so dünnen Flaum eine regelrechte dunkle Matte wurde.
Gleichzeitig verspürte ich gräßliche Schmerzen. Sie schüttelten mich durch. Ich bog meinen Körper vom Boden ab, wollte um Hilfe schreien, doch aus meiner Kehle drang nur ein tierisches Grollen.
Ich schielte nach unten und sah, daß ich keinen Mund mehr hatte, sondern nur eine Schnauze.
Meine Haare wurden länger, sie wucherten mir über die Augen.
Dunkle Haare, Tierfell…
Plötzlich wurde mir die Kleidung zu eng. Sie riß auf. Knöpfe fielen ab, die Schuhe platzten am Oberleder auf, und aus meinen Händen waren Pranken geworden.
Ich hatte auch keine Füße mehr, nur noch Tatzen. Mein Gesicht
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