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0131 - Königin der Wölfe

0131 - Königin der Wölfe

Titel: 0131 - Königin der Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war größer geworden, hatte sich in die Länge gezogen, wozu auch die Schnauze paßte.
    Ein Werwolf war geboren.
    Ich, Geisterjäger John Sinclair, hatte mich in diese reißende Bestie verwandelt!
    ***
    Sie standen vor mir und lachten.
    Ja, sie lachten aus vollstem Herzen. Es war ein triumphierendes, widerliches Lachen, denn sie wußten genau, daß sie allein die Sieger waren.
    Und ich hatte verloren! War zu einer Bestie geworden.
    »Na, wie fühlst du dich?« fragte Dr. Tod höhnisch.
    Ich wollte etwas sagen, doch ich bekam keinen menschlichen Ton hervor. Nur ein Fauchen drang aus meiner Kehle, und ich merkte selbst den beißenden Raubtieratem, der an meinen Nüstern vorbeistrich.
    Wie bei einem Tier.
    Und nichts anderes war ich.
    Ein wildes, mordgieriges Tier.
    Eine Bestie!
    Ich schüttelte meinen Schädel. Die langen Haare flogen mir um den Kopf und fielen auch über meine Augen.
    Ich blies sie weg.
    Lady X streckte die Hand aus. Die Maschinenpistole hatte sie Marvin Mondo gegeben.
    »Komm her, Sinclair!«
    Sie sprach mich an, ich vernahm jedes Wort, und ich gehorchte ihr. Mit noch etwas unsicheren Schritten ging ich auf die Frau zu, wobei ich Tokata passierte, der mich nur anstierte, ansonsten keine Regung zeigte und eine Pranke auf dem Griff seines Schwerts liegen hatte.
    Vor Lady X blieb ich stehen.
    »Willst du mir gehorchen?« fragte sie.
    Ich nickte.
    »Willst du alles für uns tun?«
    Abermals das Nicken.
    »Auch töten?«
    Ich hörte dieses Wort. Und plötzlich regte sich etwas in meinem Innern. Irgendein Nerv, eine Stelle, die in meinem anderen Leben nicht vorhanden war.
    T-ö-t-e-n Ja, ich wollte töten. Menschen, die mir über den Weg liefen, sie sollten meine Opfer werden.
    Töten!
    Ein Wort, das ich früher gehaßt hatte, war plötzlich zu einer neuen Existenzphilosophie geworden. Ich mußte die Opfer bekommen.
    Koste es, was es wolle.
    Ich würde keine Gnade kennen.
    »Ich habe dich etwas gefragt!«
    »Ja, ich werde auch töten!«
    »Deine Freunde?«
    Ich nickte heftig und riß dabei weit meine Schnauze auf. Dabei trat ich noch einen Schritt vor und sah mein schwaches Spiegelbild in einem der Glasschränke.
    Grauenhaft sah ich aus.
    Eine gewaltige Bestie, der die Kleidung in Fetzen vom Körper hing. Überall mit dunklem Fell bedeckt. Ich hatte das Maul aufgerissen und sah meine eigenen, gebogenen, langen Reißzähne, die mit denen eines Tigers konkurrieren konnten.
    Ein schreckliches Bild.
    Für mich jedoch faszinierend.
    Der Werwolf John Sinclair war geboren, und ich stieß ein triumphierendes Heulen aus.
    Plötzlich lief Mondo zur Tür. Er riß sie auf und lauschte. Dann hämmerte er die Tür wieder zu, drehte sich um, und als er uns anschaute, war sein Gesicht bleich!
    »Wir müssen weg. Sie kommen!«
    »Wer kommt?« fragte Dr. Tod.
    »Polizei!«
    Solo Morasso warf einen Blick auf Tokata. Der verstand und zog schon sein Schwert.
    Mondo war dagegen. »Lieber nicht. Wenn wir uns jetzt in einem Kampf aufreiben, nützt das keinem.«
    Das sah Dr. Tod ein.
    »Haben wir noch genügend Zeit zur Flucht?« wollte Lady X wissen.
    Mondo nickte. »Es gibt einen Geheimausgang.«
    »Und dann?«
    »Nehmen wir den Hubschrauber. Er steht nicht weit von hier auf einer Wiese.«
    Pamela Scott, wie Lady X tatsächlich hieß, nickte zufrieden. »Sie haben an alles gedacht.«
    »Klar.« Mondo drehte sich um. Seinen zweiten Helfer, der alles mit angesehen hatte, schickte er hinaus. Dann winkte er uns zu.
    Lady X ging direkt hinter ihm. Mich nahm man in die Mitte. Tokata achtete in meinem Rücken darauf, daß ich nicht doch noch aus der Rolle fiel. Er traute mir nicht.
    Meine Empfindungen zu beschreiben, war einfach. Ich wollte raus hier. Hineintauchen in die Nacht, wo der aufgehende, fast volle Mond am Himmel stand. Ich sehnte mich nach dem silbern schimmernden, fahlen Licht, wollte es trinken, mich darin baden, mich wohlfühlen, Kraft tanken und dann auf Suche nach einem Opfer gehen.
    Ich, der Werwolf!
    Aber die anderen wollten weg. Flüchten. Mit einem Hubschrauber. Das paßte mir gar nicht. Da war ich wieder eingesperrt. Nein, ich brauchte die Freiheit. Die Nacht, um zu jagen.
    Opfer wollte ich haben.
    Meine Zähne wollten zupacken, greifen…
    Bei diesen Gedanken sträubte sich das Fell auf meinem Rücken.
    Die einzelnen Haare stellten sich aufrecht, sogar ein Schauer rann über die Haut.
    Ich schüttelte mich.
    Vor einer Tür blieb Mondo stehen. Sie war kaum zu sehen, da man sie fast fugenlos in die Wand eingelassen

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