0133 - Schiffe, Schätze, scharfe Schüsse
See in Bereitschaft sind, verständigt. Wir haben weiter-Weisung an Ihre Boote gegeben, Pascagoula anzulaufen. Sie werden ihr folgen, weil sie annehmen, der Befehl käme von Ihnen. Sobald sie innerhalb der Drei-Meilen-Zone sind, werden sie von der Polizei auf gelesen…«
Parkinson stieg die Wut ins Gesicht.
»Nehmt sofort Funkverbindung mit den Booten auf«, brüllte er einen seiner Leute an. »Wenn die augenblicklich wenden, sind sie rechtzeitig auf See. Wir müssen nach Mexiko und entladen dort in Abasodo.«
»Sparen Sie sich die Mühe«, höhnte ich. »Das Funkgerät ist zerstört. Und auf Hai drei, dem Boot, mit dem wir kamen, ist dasselbe der Fall. Sie sind ohne Verbindung mit den anderen. Sie werden alle der Polizei in die Hände laufen.«
Parkinson stürmte auf mich zu. Zwei-, dreimal schlug er mir ins Gesicht. Es tat nicht sehr weh, und er war mir nahe genug, um ihn mit beiden Händen an mich reißen zu können. Ich hielt ihn fest und ging, ihn als Deckung benutzend, ein paar Schritte zurück.
»Nicht schießen!«, schrie Frost.
Die Läufe der auf uns gerichteten Maschinenpistolen sanken wieder herab.
Parkinson versuchte sich meinem Griff zu entwinden, aber ich hielt ihn fest.
Während des Kampfes mit Parkinson war es Phil gelungen, in Deckung zu gehen. Und er benutzte die Gelegenheit, um die Signalpistole abzufeuern.
Eine feurige Spur zog in den sich langsam erhellenden Himmel. An ihrem Ende barst etwas auseinander, und an einem unsichtbaren Fallschirm schwebte ein grelles, gleißendes Licht, das alles in blendende Helle tauchte.
Fassungsloses Entsetzen und ohnmächtige Wut standen in den Gesichtern der Männer vor mir.
Ich blickte auf die See hinaus und sah drei Boote, die kurz hintereinander Lichtsignale gahen. Sie mochten etwa eine Seemeile entfernt sein.
Noch einmal schoss Phil seine Pistole ab, während Parkinson in meinen Armen sich wand wie ein Tiger.
»Schießt auf die Polizeiboote!«, schrie Frost den Männern zu. »Sie werden nicht zurückschießen, weil ihre Spitzel hier sind.«
Der Leib des Bootes begann zu zittern, die Motoren heulten auf, und der scharfe Bug schnitt nun pfeilschnell durch die See.
Es gab nur eine Richtung für sie, die auf das freie Meer hinaus.
Aber von dort rasten die drei Polizeiboote auf uns zu.
Die Männer auf Deck warfen sich an der Reling nieder. Sie feuerten blindlings auf die Boote, die schnell auf uns zu kamen. Kein Kopf und kerne Arme schien sich auf ihnen zu regen. Wie von Geisterhand' gelenkt zogen sie ihre Bahn.
Frost brüllte unaufhörlich Kommandos. Parkinson in meinen Armen begann zu zittern. Ich spürte einen Ruck, unser Boot drehte. Sekundenlang schien es stillzuliegen, legte sich dann scharf nach Steuerbord und nahm wieder Fahrt auf.
Auch ich hatte ein viertes Boot übersehen, das sich in rasender Fahrt von der anderen Seite her genähert hatte. Mit ohrenbetäubendem Getöse bohrte sich sein Bug in den Rumpf unseres Fahrzeuges. Blech kreischte, Balken und Planken bäumten sich auf und krachten zusammen. Ein Mast fiel und stürzte aufs Deck.
Parkinson war nicht mehr da. Im Augenblick des Zusammenstoßes hatte er sich losgerissen.
Eine Maschinenpistole bellte, und ich hörte den scharfen Ruf eines Mannes, den ich kannte.
»Hände hoch!«, - Es war Nevin, der Chef des FBI-Büros New-Orleans, der dies befahl.
Niemand auf dem sinkenden und auseinander brechenden Boot dachte noch an Widerstand.
Ich sah, wie Frost aus dem Wasser und an Bord des Polizeikreuzers gezogen wurde. Ich blickte mich nach Parkinson um und entdeckte ihn eingeklemmt zwischen dem herabgestürzten Mast und einem Teil der Aufbauten. Es wurde höchste Zeit, das Boot zu verlassen, aber dennoch kämpfte ich mich zu ihm durch, um ihn aus seiner Lage zu befreien.
Hier kam jede Hilfe zu spät. Der herabbrechende Mast hatte seinen Schädel zertrümmert Als ich endlich an Deck des Polizeibootes stand, sah ich auch Slosson. Gerade schnappten die Handschellen um seine Gelenke.
Phil kam heran und hielt mir grinsend eine Zigarettenpackung hin. »Eine Zigarette, Jerry?«
Es gab nichts, was mir in diesem Moment lieber gewesen wäre....
***
Eines nach dem anderen liefen die Boote in unsere Arme. Alle waren sie dem Befehl gefolgt, Pascagoula anzulaufen. Um sechs Uhr morgens hatten wir insgesamt fünf Boote übernommen. Wir hatten Schwierigkeiten die Gefangenen zu überwachen, aber die Männer waren ruhig und zufrieden, mit einem blauen Auge davongekommen. Keiner von ihnen hatte
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