Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0134 - Das Grauen kam aus Grönland

0134 - Das Grauen kam aus Grönland

Titel: 0134 - Das Grauen kam aus Grönland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
Vom Netzwerk:
es selbst.
    Mein Tritt beförderte es auf den Boden. Es wälzte sich herum und war sofort wieder auf den Beinen.
    Wir belauerten uns.
    Das grüne Monster wollte mich geistig niederringen, aber ich vermied es tunlichst, ihm in die Augen zu sehen. Und ich bewaffnete mich.
    Allerdings nicht mit der Beretta. Wenn ich geschossen hätte, hätte das unter Umständen eine Menge Leute erschreckt. Das wollte ich nicht. Je weniger Menschen von der Existenz dieser Bestie wußten, um so besser war es.
    Ich wollte das Untier lautlos erledigen.
    Mit meinem Silberdolch.
    Ich riß die Waffe aus dem Gürtel.
    Das grüne Scheusal fauchte gereizt. Ich erwartete es mit angespannten Nerven.
    Es griff zum Schein an.
    Aber ich fiel nicht darauf herein. Es kam mir vor, als wollte es mir um jeden Preis sein Horn in den Leib stoßen. Es schlug kein einzigesmal mit seinen Klauen nach mir.
    Wild schoß es heran.
    Ich stach zu.
    Das grüne Monster sah die blitzende Klinge und wich aus. Aber es entging meiner Waffe nicht vollends. Der Dolch traf die Schulter des Wesens. Es brüllte auf, warf sich zur Seite, drehte sich einmal um die eigene Achse, griff mich sofort wieder an. Vehementer sogar noch.
    Es stimmt.
    Angeschlagene Gegner sind oft am gefährlichsten.
    Jetzt nahm das Biest seine Krallenhände zu Hilfe. Es schlug nach meinem Dolcharm. Ich riß die Hand zurück und setzte gegen das Ungeheuer meinen Fuß ein.
    Das Monster prallte gegen einen Stuhl, riß ihn um, fing sich und attackierte mich wieder. Seine Hartnäckigkeit war unbeschreiblich.
    Ich ließ mir nicht viel Zeit, zog den Dolch von unten nach oben und traf das Scheusal wieder.
    An der weißen Wand und auf dem Boden waren schwarze Blutspritzer zu sehen. Ich drosch mit der Faust zu. Das Monster wankte, aber es fiel nicht. Mit einem Sprung war es schon wieder heran.
    Ich hatte Mühe, es abzufangen.
    Aber es gelang mir, es hochzureißen und kraftvoll durch den Raum zu schleudern. Krachend prallte es gegen die Wand und fiel zu Boden.
    Ehe es erneut aufspringen konnte, war ich bei ihm. Mein Dolch zuckte nach unten. Die Spitze wies auf die Brust des Scheusals.
    Die Klinge bohrte sich nicht nur in den Leib der grünen Bestie, sondern auch durch ihr schwarzes Dämonenherz.
    Das Wesen bäumte sich kreischend auf. Ich riß den Dolch aus der Wunde und stach noch einmal zu. Das Kreischen riß ab.
    Der Körper des grünen Scheusals erschlaffte. Ich hatte nichts mehr zu befürchten. Keuchend richtete ich mich auf. Das Glühen der unheimlichen Augen erlosch.
    Ich blickte mich im Zimmer um und stellte fest, daß die schwarzen Blutspritzer langsam grau und immer heller wurden und schließlich verschwanden.
    Auch das grüne Monster löste sich auf.
    Es zerfiel vor meinen Augen. Die Gliedmaßen fielen vom Rumpf ab. Der Kopf trennte sich vom Körper, und alles zerfiel zu Staub.
    Ich eilte ins Bad und hielt den Kopf eine Weile unter das kalte Wasser, um mich von den Strapazen zu erholen. Dann begab ich mich zur Hotelbar hinunter, wo Eric Higar und sein Bruder Ole auf mich warteten.
    »Hat lange gedauert«, sagte Eric.
    »Sorry«, erwiderte ich. »Es lag nicht an mir.«
    »Ist was passiert?« fragte Ole mit schmalen Augen.
    »Ich hatte Besuch«, sagte ich. »Von einem grünen Monster.«
    Das stieß die beiden SD-Zwillinge beinahe vom Hocker. Ich mußte ihnen genau berichten.
    ***
    Geoffrey Marshall starrte die Bestie entsetzt an. Er hatte nicht damit gerechnet, daß sie in seinem Laboratorium zu leben beginnen würde. Jedenfalls nicht auf diese schreckliche Weise.
    Er hatte doch nur experimentieren wollen.
    Das grüne Monster sprang von der Arbeitsplatte. Es wuchs noch immer. Ein haarsträubendes Schauspiel war das für den Polizisten.
    Bald war das Ungeheuer mehr als einen Meter groß.
    Marshall hatte Angst davor. Er machte sich schwere Vorwürfe, weil er die Finger nicht von dieser Figur – die jetzt keine Figur mehr war – lassen konnte. Er schüttelte verdattert den Kopf.
    »Das… das habe ich nicht gewollt …«
    Gehetzt blickte er sich um. Was sollte er tun? Wie sollte er sich gegen diese Bestie schützen? Sie nahm eine drohende Haltung ein.
    Es konnte nur noch wenige Augenblicke dauern, dann würde ihn das grüne Monster angreifen.
    Es machte den ersten Schritt.
    »Herr im Himmel, steh mir bei!« stöhnte Marshall.
    Das Wesen öffnete sein Fischmaul und zeigte ihm die spitzen Haizähne. Es knurrte und breitete die häßlichen Arme aus.
    Kalte Schauer überliefen den Polizisten. Hatte es noch

Weitere Kostenlose Bücher