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0134 - Das Grauen kam aus Grönland

0134 - Das Grauen kam aus Grönland

Titel: 0134 - Das Grauen kam aus Grönland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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sich wirklich aus den Fingern gesogen haben.«
    Flynn schnippte mit dem Finger. »Der Schuß. Erinnert ihr euch an den Schuß? Wir glaubten, einen gehört zu haben, waren aber nicht sicher, weil zum selben Zeitpunkt der Wind so laut heulte. Vielleicht hat Barry geschossen.«
    Hartwell zog seine Felljacke an. »Los«, sagte er zu Melvyn Rigg.
    »Du kommst mit mir.«
    »Und ich?« fragte Edward Flynn.
    »Du bleibst hier und paßt auf Cary auf. Achte darauf, daß er sich nichts antut. Man kann nie wissen, was einer anstellt, wenn bei ihm eine Schraube locker ist.«
    Sobald Rigg angezogen war, verließen die beiden Männer die Hütte. Flynn beugte sich teilnahmsvoll über Cary Lockhart. »Willst du mir nicht genau erzählen, was passiert ist?«
    Lockhart schwieg.
    »Es würde dich erleichtern. Bestimmt«, sagte Rigg.
    Doch Lockhart schien ihn nicht zu hören.
    Eiskristalle umtanzten die durch den zunehmenden Sturm stapfenden Männer. Wie Tausende kleiner spitzer Nadeln stachen sie ins Gesicht.
    »Mist!« knurrte Edward Flynn. »Ich hatte gehofft, in dieser Nacht nicht mehr raus zu müssen.«
    »Ich auch. Aber was soll man machen. Irgendeinen Grund muß Carys Sinnesverwirrung schließlich haben.«
    Sie erreichten die Hütte, in der Barry McQuest und Cary Lockhart wohnten. Frederic Hartwell öffnete die Tür, ohne anzuklopfen. Während er eintrat, rief er den Namen des Kollegen.
    Keine Antwort.
    »Barry!« rief Hartwell noch einmal. Diesmal lauter. »Bist du da?«
    Es blieb alles still in der Hütte. Die Männer blickten in die Schlafkoje. Beide Betten waren unberührt.
    Hartwell wandte sich an Flynn. »Was sagst du dazu?«
    »Eigenartig.«
    »Finde ich auch.«
    »Aber Cary kann doch unmöglich die Wahrheit gesagt haben. Grüne Monster gibt es nicht«, meinte Flynn.
    »Richtig«, sagte Hartwell und nickte. »Aber es steht fest, daß Barry McQuest verschwunden ist.«
    »Nicht unbedingt. Er kann irgendwo draußen sein.«
    »Suchen wir ihn«, entschied Frederic Hartwell. »Ist dir aufgefallen, daß die Hunde nicht neben der Hütte liegen?«
    »Ja. Ich dachte, sie hätten sich hinter der Hütte verkrochen.«
    Hartwell schüttelte den Kopf. »Sie liegen immer dort, wo ihnen der Wind am wenigsten anhaben kann.«
    Die Männer verließen die Hütte und stellten gleich darauf fest, daß nicht nur die Hunde, sondern auch der Schlitten nicht da waren.
    »Das mißfällt mir immer mehr«, sagte Flynn.
    Hartwell kniff die Augen zusammen. Sein Atem stieg ihm ständig in den Bart. Die Kälte ließ ihn zu Eis erstarren. Frederic Hartwell schaute sich suchend um. Er entdeckte eine Eiswand, die senkrecht aufragte und am Nachmittag garantiert noch nicht dagewesen war.
    Davor stand der Schlitten.
    Hartwell machte Flynn darauf aufmerksam.
    Sie liefen auf die Wand zu, sahen die Spuren von McQuest und Lockhart, die der Schnee allmählich zudeckte.
    Plötzlich stieß Flynn einen erschrockenen Schrei aus. Er wies auf den toten Schlittenhund, den er entdeckt hatte. Hinter der steil aufragenden Eisplatte lagen die anderen Tierkadaver.
    Und Spuren waren da, die weder einem Fuß noch einer Flosse glichen.
    »Mein Gott, Cary wird doch nicht etwa doch die Wahrheit gesagt haben!« flüsterte Edward Flynn.
    »Fang du nicht auch zu spinnen an«, sagte Frederic Hartwell unwillig.
    »Aber diese Spuren…«
    »Dafür gibt es bestimmt eine ganz simple Erklärung.«
    »Sag sie mir.«
    »Noch kenne ich sie nicht«, erwiderte Hartwell.
    »Sieh dir das Eis an. Es ist von innen her aufgebrochen.«
    »Wir werden’s untersuchen. Morgen. Bei Tageslicht«, sagte Hartwell. »Jetzt suchen wir Barry.« Sie folgten den seltsamen Spuren.
    Doch schon nach wenigen Yards verloren sie sich auf dem blanken Eis und waren nicht wiederzufinden. Eine Stunde blieben Hartwell und Flynn draußen, aber es gelang ihnen nicht, herauszubekommen, wo Barry McQuest steckte.
    Enttäuscht und durchfroren kehrten sie in ihre Hütte zurück.
    Lockharts Zustand war unverändert. Er war so gut wie nicht ansprechbar. Wenn er überhaupt etwas sagte, dann sprach er vom grünen Monster.
    »Was machen wir mit ihm?« erkundigte sich Melvyn Rigg.
    »Wir lassen ihn morgen vom Sanitätshubschrauber abholen und ins Krankenhaus bringen«, sagte Hartwell.
    »Und heute nacht?«
    »Bleibt er hier«, entschied Frederic Hartwell.
    »Was ist mit Barry?« wollte Rigg wissen.
    Hartwell hob die Schultern. »In dem Punkt hat Cary recht. Barry McQuest ist verschwunden. Wir werden morgen noch mal nach ihm

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