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0134 - Das Grauen kam aus Grönland

0134 - Das Grauen kam aus Grönland

Titel: 0134 - Das Grauen kam aus Grönland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Kraft.
    Angeblich war das grüne Monster nicht größer als ein mittelgroßer Mann, also kleiner als Suko. Deshalb fühlte sich der Chinese mit den Körpermaßen eines Sumoringers dem unheimlichen Gegner auf jeden Fall ebenbürtig.
    Suko blieb stehen.
    Er lauschte und hörte das Klappern von Steinen. Er war sofort alarmiert. Jemand schien sich klammheimlich davonstehlen zu wollen. Suko ging weiter. Nun etwas schneller.
    Der grelle Schein seiner Handlampe huschte über die schmutzigen Tunnelwände. Der Gleiskörper lag auf zum Teil faustgroßen Steinen, die der Rost, der von den Schienen abfiel, rot gefärbt hatte.
    Ein solcher Stein hatte geklappert.
    Da Steine tote Materie sind, mußte jemand darauf getreten sein.
    Wer? John? Nein, John konnte es nicht gewesen sein. Der befand sich in der anderen Röhre, und bis sich die beiden Röhren vereinigten, waren noch 100 Yards zurückzulegen.
    John also nicht.
    Blieb nur noch…
    Suko hakte die Dämonenpeitsche vom Gürtel los. Sie hatte einst Myxin, dem Magier, gehört. Damals hatte Myxin sich noch auf der anderen Seite befunden, hatte das Sinclair-Team bekämpft. Seither war viel geschehen. Asmodina hatte den Magier seiner gesamten Macht beraubt, weil er sich erdreistet hatte, sie zu bekämpfen, und nun irrte Myxin irgendwo in der Weltgeschichte herum, wälzte Rachegedanken und war auf der Suche nach seinen verlorenen übersinnlichen Fähigkeiten.
    Suko beschrieb mit der Dämonenpeitsche einen raschen Kreis in der Luft. Die drei Riemen schnellten aus dem Griff. Die Peitsche war einsatzbereit.
    Suko setzte seinen Weg fort.
    Nun spannten sich seine Nerven doch.
    Sein Atem ging unwesentlich schneller.
    Der Jagdinstinkt trieb ihn vorwärts. Das Jagdfieber brannte unter seiner Haut. Er haßte jede Art von Dämonen, und es war ihm eine Freude, sie zu vernichten.
    Plötzlich ein aggressives Knurren.
    Rechts.
    Und dann schnellte das grüne Scheusal aus der Mauernische hervor.
    »Jooohn!« schrie der Chinese. Gleichzeitig holte er mit der Dämonenpeitsche aus.
    ***
    Mit langen Sätzen hetzte ich durch den Stollen. Ich brauchte das grüne Monster nicht mehr länger zu suchen. Suko hatte es gefunden. Meine Pflicht war es nun, dem Freund beizustehen. Der Chinese sollte nicht ohne Unterstützung bleiben. Gemeinsam konnten wir viel effektiver zuschlagen als jeder für sich allein.
    Atemlos erreichte ich die Stelle, wo aus beiden Röhren ein Tunnel wurde.
    Ich hörte es klatschen.
    Suko hatte mit der Dämonenpeitsche zugeschlagen.
    Aber nicht getroffen.
    Die Bestie stürzte sich brüllend auf ihn. Ich sah sie. Das Licht meiner Handlampe fiel direkt auf das Ungeheuer. Es sah grauenerregend aus. Widerlich, mit seinen blauen Aderbeulen, den lappigen Muskelfetzen, die von seinem kraftstrotzenden Körper hingen.
    Es riß das häßliche Fischmaul auf und wollte Suko eine Doppelreihe spitzer Haizähne in den Arm schlagen.
    Der Chinese riß den Arm jedoch blitzschnell zurück und holte erneut mit der Peitsche aus. Aber er kam nicht dazu, zuzuschlagen, denn das grüne Monster wuchtete sich ihm entgegen.
    Suko mußte zurückweichen.
    Er blieb mit den Hacken am oberen Rand einer Schwelle hängen.
    Um ein Haar wäre er gestürzt. Er fing sich gerade noch, ruderte mit den Armen durch die Luft.
    Ich konnte nicht schießen, denn wenn ich das Monster aus irgendeinem Grund verfehlt hätte, hätte ich meinen Freund getroffen.
    Der Schreckliche wollte dem Chinesen sein massives Horn in den Bauch jagen. Suko wich im allerletzten Moment aus. Meine Kopfhaut hatte sich schon zusammengezogen.
    Jetzt schlug der Hüne mit der Peitsche zu.
    Es war unglaublich, wie schnell die Bestie zu reagieren vermochte.
    Gedankenschnell federte sie zur Seite. Klatsch. Wieder hatten die Riemen nicht getroffen. Nun setzte das Scheusal seine Kralle gegen den Chinesen ein.
    Ich war nur noch zwei Yards von dem grünen Monster entfernt.
    Da hörte ich das häßliche Ratschen von Stoff. Gleichzeitig sah ich, wie sich Sukos Gesicht verzerrte. Er schrie nicht. Aber er mußte furchtbare Schmerzen haben. Die Krallen hatten sich in seine Schulter gegraben. Ihm entfiel die Dämonenpeitsche. Blut schoß aus den Wunden.
    Es hätte nicht gut für meinen Freund ausgesehen, wenn ich nicht zur Stelle gewesen wäre.
    In vollem Lauf warf ich mich gegen die Bestie.
    Ich drehte den Oberkörper ein wenig und beförderte das Ungeheuer mit meiner Schulter zur Seite.
    Das Höllenwesen verlor die Balance. Es stolperte über die Schienen, kippte fauchend

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