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0134 - Der Goldene aus der Geisterstadt

0134 - Der Goldene aus der Geisterstadt

Titel: 0134 - Der Goldene aus der Geisterstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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verdichtete sich immer stärker, wurde zu einem strahlenden magischen Kokon, von dem ein überirdisches Leuchten ausging.
    Zamorra warf einen Blick auf den Dhyarra-Kristall im Schwertgriff. Auch dieser Kristall strahlte weißlich.
    Längst schwieg Zamorra. Die Zauberformeln waren gesprochen, jetzt arbeitete die Magie. Und sie arbeitete besser, als er sich jemals erträumt hätte!
    Der strahlende Magie-Kokon um Smokie dehnte sich aus, wurde noch heller. Zamorra trat ein paar Schritte zurück. Er konnte das helle Leuchten kaum noch ertragen. Dazu kam die Lautlosigkeit des Vorganges, der sich hier unter freiem Himmel abspielte.
    Geschah da nicht etwas in dem Kokon? Zeichneten sich nicht Konturen ab, die sich langsam veränderten?
    Und dann…
    Zerfloß der Kokon, verschwamm einfach, löste sich auf in Nichts. Und im Zentrum des Drudenfußes, in welchem sich die unglaubliche Verwandlung abgespielt hatte, kauerte ein Mensch!
    Zamorra atmete tief durch.
    Ein Mann, den der Professor auf etwa fünfundzwanzig Jahre schätzte, hockte dort, mit bronzender-Haut und schulterlangem, blauschwarzem Haar. Schwarze Augen sahen Zamorra abschätzend an. Dann sprang der Mann jäh auf und sah an sich herunter.
    »Oh…«
    Zamorra konnte nicht unterscheiden, ob das ›Oh‹ der gelungenen Rückverwandlung galt oder der Tatsache, daß der Verwandelte als Mensch ebenso nackt dastand wie zuvor als Krokodil. Was hätte ein Krokodil auch mit einem Sonntagsanzug anfangen sollen?
    »Smok Arilann«, murmelte er den Namen des lemurischen Prinzen. Smokie lächelte dünn.
    »Ich bin dir zu Dank verpflichtet, Zamorra«, sagte der Prinz leise. »Ich glaube, deine Zauberkraft ist erheblich stärker als alles, was sich hier in der Stadt tummelt. Ich…«
    »Du wirst«, grinste Zamorra und steckte das Dhyarra-Schwert wieder ein, »dir erst einmal standesgemäße Kleidung besorgen. Du siehst zwar sehr stattlich aus, aber…«
    »Du hast recht«, meinte Smokie. »Komm mit, zauberischer Freund in Gestalt des Ersten Bürgers…«
    Er griff nach Zamorras Schulter.
    Im gleichen Moment ertönte das gräßliche Fauchen.
    Gefahr! schrie es in Zamorra.
    Er gab dem Prinzen einen heftigen Stoß, wirbelte selbst gedankenschnell herum, hatte dabei bereits wieder die Hand am Schwertgriff. Da erfaßten seine Augen das Ungeheuer, das auf der Galerie des höchsten Turmes erschienen war.
    Ein gewaltiger, feuerspeiender Drache…
    Ynnchaahr war gekommen!
    ***
    Der Dämon hatte die Quelle der magischen Energie spielend leicht angepeilt. Sofort reagierte er. Hier geschahen Dinge, die nicht mehr in das normale Bild paßten. Nie zuvor hatte Ynnchaahr in der Weißen Stadt einen derart starken Energieausbruch festgestellt. Und diese Energie war zum Teil fremdartig, gehörte nicht zum Erscheinungsbild der lemurischen Magie…
    War jemand von außen eingedrungen?
    Zamorra?
    Wie ein Blitz raste der Gedankenimpuls durch seinen Drachenschädel. Sollte Zamorra überlebt haben und sich in die Weiße Stadt zurückgezogen haben? Hatte er sich jetzt durch den Energieausbruch verraten?
    Er würde es gleich erfahren. Der Dämon materialisierte sich dort, wo die magische Energie entfaltet worden war.
    Im Augenblick seines Erscheinens war die Energieentfaltung verschwunden.
    Doch Ynnchaahr beobachtete zwei Menschen. Der eine, unbekleidet und bronzehäutig, erhob sich soeben und sprach auf den anderen ein, der in einen lockeren, schwarzen Anzug gekleidet war.
    Blitzschnell nahm der Dämon die Gedanken der beiden in sich auf - das heißt, er versuchte es. Bei dem Nackten gelang es ihm. Sofort wußte Ynnchaahr, daß dieser entzaubert worden war und ein lemurischer Prinz war. Der andere dagegen…
    Ynnchaahr stieß auf eine Barriere in seinem Gehirn. Sofort raste ein Alarmimpuls durch sein Gehirn. Gedankenbarrieren gab es bei den Lemurern nicht, sie vermochten sich nicht abzuschirmen!
    Doch wenn er auch die Gedanken des Schwarzgekleideten nicht zu lesen vermochte, erfaßten seine unmenschlichen Sinne etwas anderes, nämlich jene Aura, die ein Mensch ausstrahlt, ohne es verhindern zu können. Und diese Geistesaura war Ynnchaahr nur zu bekannt!
    »Zamorra!« keuchte er. Ein gräßliches Fauchen kam aus seinem Rachen, und Ynnchaahr spie abermals Feuer. Da fuhr der Schwarzgekleidete herum, versetzte seinem Gefährten einen heftigen Stoß, der ihn aus der Gefahrenzone brachte, und zog das Schwert.
    Ynnchaahr raste.
    Er hob seine Pranken, um diesen Zamorra endgültig aus der Welt zu fegen. Ein gewaltiger

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