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0134 - Der Goldene aus der Geisterstadt

0134 - Der Goldene aus der Geisterstadt

Titel: 0134 - Der Goldene aus der Geisterstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Energie von ihm zu Zamorra floß und dabei vom Kristall verstärkt wurde. Deutlich sah er, wie die Gestalt des Dämonenjägers sich wieder festigte, stabil und undurchsichtig wurde.
    Bevor ihm selbst die Sinne schwinden konnten, löste er den Griff um den Kristall. Er fühlte die Erschöpfung, die jäh an ihm zerrte, wußte aber auch, daß sie es beide überstanden hatten.
    Zamorra schlug die Augen auf.
    Verwirrt sah er sich um, dann fiel sein Blick auf den Lemurer. Arilann lächelte. Da begriff Zamorra, wem er sein Leben verdankte, erfaßte, daß ihm Arilann etwas gegeben hatte, das er nie zurückerhalten konnte.
    Einen Teil seines Lebens…
    ***
    Der Überfall kam völlig überraschend.
    Begleitet von den beiden Stadtpolizisten in den blauen Uniformen, hatte Nicole die Polizeiwache verlassen müssen. Alles in ihr fieberte. Der Name des Ersten Bürgers, Zamo Rra, konnte kein Zufall sein. Er mußte mit Zamorra identisch sein. Dann aber würde sie ihm in Kürze gegenüberstehen, und…
    Sie waren über die breite Straße im Innern des Turmbaues gegangen. Nicole fragte nicht, warum sie keinen der kleinen Drachenwagen benutzten, die auch hier im Gebäude unterwegs waren. Offenbar war es recht nah zum Ersten Bürger, was immer dieser Titel zu bedeuten hatte.
    Plötzlich spürte Nicole den eisigen Hauch, der über ihren Nacken strich. Irritiert wandte sie den Kopf, sah ihre beiden Begleiter an, die abrupt stehengeblieben waren. Auch sie schienen etwas bemerkt zu haben. Aber da war es bereits zu spät.
    Menschen schrien auf, Tierköpfige begannen davonzuhetzen. Das Chaos war da.
    Sie wurden angegriffen!
    Nicoles Augen weiteten sich. Knöcherne Gestalten materialisierten einfach aus dem Nichts, entstanden um sie herum und stürmten auf sie und die beiden Stadtpolizisten zu.
    Die beiden Männer in den blauen Uniformen reagierten ohne zu zögern. In ihren Händen lagen plötzlich schimmernde Waffen. Schmetternde Entladungen knatterten durch den Gebäudeteil, abgelöst von schrillen, abgehackten Tönen. Weiße Blitze zuckten aus den Mündungen, schlugen in rasendem Stakkato zwischen den Knochenmännern ein. Einige brachen zusammen. Andere gerieten in Brand. Doch das konnte den Rest nicht aufhalten. Wie Berserker stürmten sie heran, eine unbesiegbare Truppe. Knochenarme wirbelten. Trotz ihrer unglaublichen Reaktionsschnelligkeit und der Überlegenheit ihrer seltsamen Waffen vermochten die beiden Polizisten nichts mehr auszurichten. Gleichzeitig griffen andere Knochenhände nach Nicole.
    Es war alles so unglaublich schnell gekommen, daß sie erst jetzt zu reagieren vermochte. Ihre Hände glitten zum Amulett, zuckten instinktiv zurück. Es hatte sich stark erwärmt.
    Doch ehe sie es noch benutzen konnte, hatten die wandelnden, kämpfenden Skelette sie bereits in ihrer Gewalt, zwangen ihr die Arme auf den Rücken und rissen sie mit sich. Ohne die beiden Polizisten noch einmal zu sehen, wußte Nicole, daß sie tot waren.
    Sie versuchte sich auf das Amulett zu konzentrieren, es gegen die Knochenmänner einzusetzen. Abermals änderte sich schlagartig die Situation. Die Umgebung um sie herum verschwamm, wich einem diffusen, nebelhaften Grau, das keine Konturen kannte, sondern irgendwie überall in sich verfloß. Gleichzeitig spürte sie, wie sich ein lähmender Einfluß über ihr Gehirn legte. Krampfhaft versuchte sie, ihre Gedanken zu sammeln und zu konzentrieren, doch es gelang ihr nicht. Da war igendetwas, das sie hemmte, blockierte.
    Immer noch waren in der Nebelsphäre die Knochenmänner um sie herum. Sie hielten sie fest, daß sie sich kaum zu bewegen vermochte.
    Und dann dröhnte eine Stimme auf. Sie schien von weither zu kommen und erfüllte die gesamte Nebelspäre, hallte echohaft an ihre Ohren.
    Habe ich dich endlich erwischt!
    Im gleichen Moment schälten sich die Konturen einer entsetzlichen Gestalt aus dem Nichts, wurden zu einem riesigen Drachen.
    Da wußte Nicole, daß sie Ynnchaahr zum zweitenmal gegenüberstand…
    ***
    Kommissar Dauvoix betätigte den Klopfer. Ein dröhnender Gongschlag hallte auf, als der Schlegel gegen die antike Bronzeplatte schwang. Unwillkürlich zuckte der Kommissar und Chef der Polizei von Roanne zusammen. Der Klang war elektronisch verstärkt worden. Demnach war auf einem Schloß aus dem Mittelalter doch nicht alles so mittelalterlich.
    Automatisch gesteuert, schwang die große Glastür auf, die eigentlich nicht zum Stil paßte, in dem das Château erbaut worden war aber mehr Licht in die

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