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0134 - In den Klauen der Mafia

0134 - In den Klauen der Mafia

Titel: 0134 - In den Klauen der Mafia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In den Klauen der Mafia
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sich einer von ihnen Mühe gab, auf unser Gespräch zu lauschen. Aber beim FBI wird immer mit so etwas gerechnet, und deshalb spielen sich sämtliche Gespräche in der Öffentlichkeit prinzipiell harmlos ab.
    Ich bestellte für uns drei eine Lage Whisky, was bei diesem Wetter die reinste Vorbeugungsmaßnahme war. Dann rückten wir Archy auf die Pelle und fragten, was denn los sei.
    Archy erzählte eine völlig frei aus der Luft gegriffene Geschichte, die begründen sollte, dass und warum er in finanzielle Schwierigkeiten geraten war. Wir taten so, als hörten wir aufmerksam zu.
    Aber aus den halb gesenkten Augen heraus beobachtete ich zunächst die Gäste im Lokal: Es waren ein paar Typen darunter, die ausgesprochene Gaunervisagen zur Schau trugen, aber so etwas ist ja nicht verboten. Vom bloßen Ansehen konnte ich jedenfalls nicht feststellen, ob uns jemand belauschte oder nicht.
    Danach gingen Phil und ich ein wenig auf Archys Geschichte ein, die sehr herzergreifend war und darauf hinauslief, dass er von uns hundert Dollar haben wollte.
    Ich handelte und feilschte mit ihm wie ein ägyptischer Teppichhändler, und schließlich einigten wir uns dahin, dass ich ihm fünfzig Dollar leihen wollte.
    Zufrieden steckte er den Geldschein ein und verabschiedete sich vofi uns mit vielen Dankesbeteuerungen. Auf seinem Barhocker lag eine zusammengefaltete Zeitung. Ich ließ sie unauffällig im Innern meines Jacketts verschwinden, bestellte noch zwei Whisky und schimpfte mit Phil zusammen über diese arbeitsscheuen Elemente, die nur den fleißigen Menschen das Geld aus der Tasche ziehen wollen.
    Niemand im ganzen Lokal konnte irgendetwas gemerkt haben. Archy hatte sich von mir Geld gepumpt und die Hälfte des erbetenen Betrages auch bekommen. Derlei Szenen spielen sich tagtäglich in der ganzen Welt ab.
    Wir verließen die Kneipe, nachdem unsere Zeche bezahlt worden war, und setzten uns in den Jaguar. Erst als wir mit dem Wagen schon im Hof des Districtgebäudes angekommen waren, zog ich die Zeitung auseinander und fand einen rot angekreuzten Artikel von vielleicht zehn Zeilen.
    Nüchtern und sachlich Wurde mitgeteilt, dass gestern früh der ledige Roberto Castrello aus Atlantic City wegen zu hoher Geschwindigkeit auf der nassen Straße ins Schleudern geriet, sich mit dem Wagen überschlug und dabei den Tod fand. Eine ganz alltägliche Geschichte. Dafür hatte ich einen Spitzel fünfzig Dollar gezahlt? Ich fing gerade an, wütend zu werden, als ich die letzte Zeile des kurzen Unfallberichtes las.
    Mit einem harten Bleistift, dessen Strich man kaum erkennen konnte, hatte Archy den Namen des Verunglückten unterstrichen und an den Rand ein einziges Wort geschrieben: Mafia. ®
    Ich zeigte es Phil. Es ging ihm wie mir auch: Er ließ vor Überraschung den Mund offen stehen.
    »Wenn das stimmt«, sagte Phil leise, und seine Stimme klang vor Erregung heiser, »dann hätten wir endlich mal eine Möglichkeit, die Mafia anzugehen. Wenn dieser Roberto Castrello tatsächlich ein Mitglied der Mafia war, dann muss es doch Mittel und Wege geben, an seine Verbindungsleute heranzukommen, von denen zu den nächsthöheren Leuten und so fort! Mensch, Jerry, stell dir vor, wir könnten einen groß angelegten Coup gegen die Mafia landen! Es wäre nicht auszudenken!«
    Ich bremste seinen Eifer: »Sachte, sachte! Im Augenblick haben wir nichts weiter als die völlig unbestätigte Meldung eines V-Mannes. Was sich daraus machen lässt, wird die Zukunft lehren. Keine überstürzten Hoffnungen. An die Mafia ist nicht so leicht heranzukommen.«
    Natürlich hätten wir, wie überall in den Staaten, in denen es Gruppen der Mafia gibt, schon gelegentlich Schläge gegen diese Verbrecherorganisation geführt, aber es war wie mit der berühmten Schlange aus der Sage, schlug man ihr einen Kopf ab, so wuchsen ihr zwei neue.
    Wir gingen zu Mr. High, unserem Chef, und zeigten ihm die Zeitung, wobei ich einen kurzen Bericht über unsere Zusammenkunft mit dem V-Mann erstattete.
    Mr. High war ebenso skeptisch wie ich.
    »Wer weiß, ob das überhaupt stimmt«, sagte er zweifelnd. »Genau kann es unser V-Mann nicht wissen, weil er nicht selbst zur Mafia gehört. Also ist es wohl nur ein mehr oder minder gut fundiertes Gerücht. Wir wollen uns deshalb keine übertriebenen Hoffnungen machen.«
    »Aber wir könnten doch der Sache mal nachgehen«, meinte Phil.
    Mr. High nickte. »Gut, ja. Das kann nicht schaden. Also kümmern Sie sich mal ein wenig darum. Ich sage Ihnen aber

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