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0135 - Die unheimliche Gräfin

0135 - Die unheimliche Gräfin

Titel: 0135 - Die unheimliche Gräfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Spalt heraus, während sich sein Unterleib jenseits der Tür befand.
    Zamorra stemmte sich kraftvoll gegen die Tür. Zepar entwickelte unglaubliche Kräfte. Er drückte ungestüm gegen die steinerne Tür.
    Es sah ganz so aus, als würde es ihm gelingen, sich aus der Klemme, in die er geraten war, zu befreien.
    Damit dies nicht passierte, holte der Professor das Stück Kreide aus der Hosentasche, das er sich zugelegt hatte.
    Blitzschnell zeichnete er damit ein kabbalistisches Zeichen auf die Schädeldecke des Skeletts.
    Zepars Kräfte ließen augenblicklich nach. Ein heftiges Zittern durchlief ihn. Die weißen Kreidestriche auf seinem Kopf verfärbten sich, wurden schwarz und brannten sich in den Totenkopf hinein.
    Zepars Knochenhände zuckten hoch. Er wollte das vernichtende Zeichen fortwischen, verbrannte sich daran jedoch nur die Finger.
    Um den Todeskampf des Knochenmannes abzukürzen, riß Zamorra das Messer, mit dem er bereits Taras vernichtet hatte, aus dem Gürtel.
    Der kalte Stahl drang Zepar tief in den Brustkorb.
    Er stieß einen heulenden Schrei aus. Dann klapperten seine Knochen auf den Boden, und das Feuer einer grellen Stichflamme vernichtete ihn.
    Jetzt verfügte Jorma Maduse über keinen Diener mehr!
    ***
    Thorley de Hory lief im Living-room nervös auf und ab. Er steckte mit seiner Nervosität allmählich auch Nicole Duval an.
    »Möchten Sie sich nicht setzen?« fragte das Mädchen und wies auf das Sofa. »Wir könnten uns unterhalten. Sie sind ein interessanter Mann. Ich würde gern mehr über Sie erfahren.«
    »Ich kann nicht sitzen, und ich kann mich nicht unterhalten. Bitte entschuldigen Sie, daß ich so ruhelos bin, Miß Duval, aber Professor Zamorra hätte das Ergebnis meiner Vision nicht ignorieren dürfen. Es wird sich nun rächen!«
    »Welches Ergebnis meinen Sie?«
    »Ich meine die aus meiner Vision resultierende Erkenntnis, daß Zamorra nicht allein auf das Schloß gehen darf.«
    »Der Professor war der Ansicht, Sie hätten das dazugeschwindelt, um dabeisein zu können.«
    »Unsinn, Miß Duval. In der Zeit, wo ich das zweite Gesicht hatte, wurde mir klar, daß Zamorra nur in Begleitung gegen Jorma Maduse bestehen kann. Fragen Sie mich bitte nicht, wieso. Darauf könnte ich Ihnen keine Antwort geben. Dennoch ist es ein Faktum, daß Zamorra allein nichts gegen Jorma Maduse ausrichten wird. Sie wird ihn vernichten…«
    Nicole schluckte schwer. Die Sorge um Professor Zamorra, mit dem sie nicht nur beruflich, sondern auch privat eng verbunden war, überwucherte sie. Der Professor hielt im allgemeinen sehr viel von Thorley de Horys Visionen, das hatte er selbst zugegeben.
    Warum aber hielt er sich ausgerechnet in diesem einen Punkt nicht daran? Wenn es ein Faktum war, daß Zamorra allein nicht gegen Jorma Maduse bestehen konnte, durften sie das nicht mehr länger ignorieren.
    »Möchten Sie hören, was ich denke, Mr. de Hory?« sagte Nicole.
    Der Hellseher blickte sie gespannt an.
    »Ich denke, Sie sollten dem Professor hinterherfahren; ob ihm das nun gefällt oder nicht.«
    »Er hat mich gebeten, während seiner Abwesenheit auf Sie aufzupassen.«
    »Ich werde versuchen, diese Aufgabe inzwischen selbst zu übernehmen.«
    »Wie Sie meinen, Miß Duval«, sagte Thorley de Hory.
    Er gab dem Mädchen ein paar Ratschläge und bat sie vor allem, sich im Haus einzuschließen. Dann eilte er davon.
    Er setzte sich in seinen zerbeulten Mercedes 300 D und brauste ab - den Chiltern Hills entgegen.
    Die Fahrt kam ihm endlos vor. Aber dann traf er doch beim Schloß ein. Kleine Schweißtröpfchen standen auf seiner Stirn.
    Er hoffte, noch nicht zu spät zu kommen, denn wenn die unheimliche Gräfin inzwischen Zamorra getötet hatte, würde sie nicht zögern, auch ihn zu vernichten, weil er es wagte, Watford Castle ohne ihre Erlaubnis zu betreten.
    Mit vibrierenden Nerven durcheilte Thorley de Hory den Schloßhof. Zuvor hatte er die Hand auf die Motorhaube des Bentley gelegt.
    Das Blech war noch warm. Das bedeutete, daß Zamorra keinen allzu großen Vorsprung hatte.
    Der Hellseher fand auch ohne Skizze den richtigen Weg, der zum geheimen Gang im Verlies hinunterführte.
    Kaum hatte de Hory das Schloß betreten, da gellte ihm ein Todesschrei entgegen. Ihm gefror das Blut in den Adern.
    Er befürchtete, daß Professor Zamorra diesen Schrei ausgestoßen hatte…
    ***
    »Er ist tot«, stellte Sally Buzzell überwältigt fest. »Großer Gott, wie haben Sie es nur fertiggebracht, ihn zu vernichten,

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