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0135 - Die unheimliche Gräfin

0135 - Die unheimliche Gräfin

Titel: 0135 - Die unheimliche Gräfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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ab.«
    »Ich werde nicht zulassen, daß du dich an Nicole Duval vergreifst!«
    Die unheimliche Gräfin lachte schallend. »Du wirst tot sein, wenn ich mich deiner Freundin widme.«
    »Noch bin ich am Leben!«
    »Ja, aber nicht mehr lange, Zamorra! Du hast meine beiden Diener Zepar und Taras getötet, aber das war noch keine Großtat. Im Vergleich zu mir waren die beiden sehr verwundbar.«
    »Das bist auch du, Medusa!«
    Die häßliche Frau bleckte ihre großen Eberzähne. »Man sagt, daß du sehr viel Mut hast, Zamorra. Wagst du es auch, dich umzudrehen und mir in die Augen zu sehen?«
    Zamorra wäre verrückt gewesen, wenn er das getan hätte. Das gleiche Los wie Thorley de Hory wäre ihm beschieden gewesen - und die Medusa hätte über ihn triumphiert.
    Er blieb deshalb so stehen, wie er stand, schaute die unheimliche Gräfin nur durch den Spiegel an.
    Ihr Anblick war widerwärtig.
    Von ihren flammenden Augen ging eine starke hypnotische Kraft aus. Selbst der Spiegel konnte diese Kraft kaum abschwächen.
    »Dreh dich um!« knirschte die Gorgone. »Wage es, mir in die Augen zu sehen, Zamorra!«
    Der Zwang ihrer Augen wurde immer intensiver. Zamorra kämpfte verbissen dagegen an. Aber er spürte immer deutlicher, wie der Wille der Medusa seinen Geist in die Knie zwang.
    Wieder verlangte die Gorgone: »Sieh mich an!«
    Und er merkte, daß er sich ihrem Befehl nicht mehr lange widersetzen konnte…
    ***
    Nicole Duval hatte das Gefühl, der Boden des Livingrooms bestünde aus glühenden Kohlen. Gleich nachdem Thorley de Hory sein Haus verlassen hatte, hatte sich Nicole eingeschlossen.
    Seitdem lief nun sie wie eine gereizte Tigerin auf und ab. Sie rauchte eine Zigarette nach der anderen. Sie hatte auch schon zwei Sherrys getrunken.
    Doch nichts vermochte sie zu beruhigen. Sie war mit ihren Gedanken auf Watford Castle. Was ging dort zur Zeit vor?
    Hatte Zamorra das Mädchen, von dem der Hellseher gesprochen hatte, bereits befreit? War de Hory noch rechtzeitig auf dem Schloß eingetroffen, um Zamorra beistehen zu können?
    Die Fragen vermehrten sich schneller als Ratten, und es war für Nicole quälend, keine Antworten darauf zu bekommen.
    Ungeduldig blickte sie auf ihre Armbanduhr. Wie lange war Professor Zamorra nun schon weg? Eine Stunde? Länger?
    Sie wußte es nicht genau.
    Schlimm war diese Ungewißheit. Schlimmer hätte es nach Nicoles Ansicht für sie auf dem Schloß auch nicht sein können.
    Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn auch sie Watford Castle aufgesucht hätte…
    Motorengeräusch vor dem Haus.
    Nicole Duval drückte die Zigarette im Aschenbecher aus. Sie atmete erleichtert auf. Sie wußte es selbst nicht, wieso es so war, aber sie bildete sich felsenfest ein, daß soeben Professor Zamorra zurückgekehrt war.
    Ihr Wunsch war hier der Vater des Gedanken.
    Sie verließ den Living-room.
    Jemand klopfte an die Eingangstür.
    »Ich komme schon!« rief das Mädchen. Sie eilte auf die Tür zu, drehte den Schlüssel herum und öffnete.
    Ihre Freude wurde jäh gebremst, denn vor ihr standen zwei Männer, die sie noch nie zuvor gesehen hatte…
    ***
    Schweiß perlte auf Professor Zamorras Stirn. Er hatte nicht mehr die Kraft, der Medusa länger den Rücken zuzukehren.
    Sie befahl ihm zu letztenmal, sich umzudrehen, und er mußte gehorchen. Aber er schloß dabei die Augen.
    Und er wandte sich nicht langsam, sondern blitzschnell um. Gleichzeitig riß er das Schwert hoch.
    Waagrecht surrte die blitzende Klinge durch die Luft. Genau auf den Hals der Medusa zu, doch das konnte der Professor nicht sehen, denn er preßte nach wie vor die Augenlider verbissen zusammen.
    Das Schwert wurde auf seinem Weg nicht gestoppt. Es traf auf kein Hindernis. Zamorra hörte auch nichts.
    Die Klinge hatte einen zweihundertsiebziggradigen Bogen beschrieben, doch nichts schien geschehen zu sein.
    Verwirrt stand der Professor da. Immer noch hatte er die Augen geschlossen. Zweifel kamen ihm. Hatte er mit dem Schwert etwa nicht getroffen?
    Die Ungewißheit zerrte an seinen Nerven. Er ging das Risiko ein und öffnete die Augen.
    Die Medusa stand noch da. Aber sie trug keinen Kopf mehr auf ihren Schultern. Der lag drei Meter von ihr entfernt auf dem Boden.
    Die dünnen, ekligen Schlangen auf ihrem Haupt zuckten. Einige davon wurden schlaff und bewegten steh nicht mehr.
    Das Glühen in den weit aufgerissenen Augen der unheimlichen Gräfin war erloschen. Aus den Schlangen wurde wieder graues, borstiges Haar.
    Die eberartigen Zähne bildeten

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